Mein erster „Kontakt“ mit Werkzeugen der Firma Fiskars liegt ziemlich genau zehn Jahre zurück. Damals war ich bei einem Jagdfreund im Harz zu einem Jagdwochenende eingeladen. Zwischen den Ansitzen erledigten wir kleinere Revierarbeiten und wollten anschließend noch einige Pirschpfade freischneiden. Als er eine schwarze Heppe mit orangem Griff aus dem Kofferraum seiner G-Klasse holte, war mein Interesse geweckt und die anschließende Revierarbeit überzeugte mich von diesem praktischen und handlichen Werkzeug. Zu Hause führte mich der erste Weg in den örtlichen Baumarkt um mir meine erstes Fiskars Werkzeug, eine WoodXpert™ Machete X3 zu kaufen. Im Laufe der Jahre und mit dem Bau unseres Eigenheims kamen zwölf weitere Werkzeuge von Fiskars hinzu. In diesem Artikel stelle ich alle Fiskars Gartengeräte vor, die ich zur Revierarbeit verwende und gehe auf deren Vor- und Nachteile ein.

Seit wann Fiskars seine Produkte auf dem deutschen Markt vertreibt konnte ich leider nicht recherchieren. Die Geschichte des Unternehmens führt allerdings bis ins 17. Jahrhundert zurück. Damals erhielten zwei holländische Kaufleute die Bewilligung, im Weiler Fiskars an der südlichen Ostseeküste Finnlands einen Hochofen und eine Hammerschmiede zu erstellen, die hauptsächlich Nägel, Metallräder und Hacken herstellte. Heute hat die Firma mit ihrem Sitz in Helsinki 8900 Mitarbeiter und erwirtschaftet 1,2 Mrd. Euro im Jahr. Bei uns in Deutschland ist der Hersteller vor allem für Gartenwerkzeuge bekannt. Erstaunlich also, dass ich erst 2010 mit Fiskars in Kontakt gekommen bin und ein schnell echter Fan der schwarz-orangen Produkte wurde. Allerdings sei an dieser Stelle auch vorwegzunehmen, dass ich zwei meiner Fiskars Werkzeuge in die Knie gezwungen habe. Die Schäden wurden aber alle reibungslos durch den Fiskars- Kundenservice reguliert. Im Bericht gehe ich hierauf nochmals ein.


Folgende Fiskars-Werkzeuge nutze ich für anfallende Revierarbeiten:


Fiskars WoodXpert™ Machete X3

Die WoodXpert™ Machete X3 hat eine Klingenlänge von 22 cm und ist zum Abtrennen kleiner und mittelgroßer Äste bis Ø 5 cm von Bäumen und Sträuchern, zum Auslichten von Trieben und Unterholz sowohl für Rechts- als auch Linkshänder geeignet. Das geschwungene Schaftende mit rutschfester Soft-Grip auch mit Handschuhen für festen Halt. Die Machete ist in einer Kunststoffhülle mit Griff für sicheren Transport verpackt, in dem sie durch einen über die Klinge verlaufenden Plastikbügel fixiert wird. Dieser ist bei mir allerdings nach 10 Jahren etwas ausgeleiert. Bei neueren Modellen hat Fiskars hier eine andere Verschlusslösung verbaut, da das Problem vermutlich häufiger aufgetreten ist. Zudem ist die von mir verwendete Machete mittlerweile in einer leicht angepassten Form als WoodXpert™ Machete XA3 erhältlich. Auf der Fiskars Homepage wird zudem darauf hingewiesen, dass die Klingenform überarbeitet wurde. Die von mir verwendete Form wird allerdings noch als Machete FISKARS Solid S3 mit einem etwas anderem FiberComp® Stiel vertrieben.

Die Machete habe ich, sobald Revierarbeiten anstehen, immer im Auto und auch schon mal einen Baum mit einem Durchmesser von ca. 25 cm gefällt.


Fiskars Xtract™ Handsäge SW73 mit Grobzahnung

Durch das einschiebbare Sägeblatt der Fiskars Xtract™ Handsäge SW73 ist jederzeit eine sichere Aufbewahrung sowie der Transport im Jagdrucksack möglich, daher ist die Handsäge fester Ausrüstungsbestandteil meines Jagdrucksacks. Die auf Zug arbeitende Grobzahnung eignet sich insbesondere zum Sägen von frischem Holz und der gebogene sowie das speziell geformte Griffende verhindern ein Abrutschen der Finger während der Arbeit. Die Sägeblattlänge beträgt 16 Zentimeter, die gesamte Länge 22,5 Zentimeter. Solch eine kleine Säge ersetzt sicher keine Bügelsäge aber aufgrund des geringen Packmaßes von 15 cm ist sie ein Werkzeug, was ich sehr häufig verwende.


Fiskars Xact™ Gärtnerspaten, spitz

Auf der Homepage des Herstellers verkündet Fiskars: „Der Fiskars Xact™ Gärtnerspaten spitz ist eine Revolution im Spatendesign.“ Das Werbeversprechen klang erst mal vielversprechend, doch wirklich überzeugend war ich so schnell nicht – bis ich den Spaten das erste Mal testete.

Die meisten im Handel erhältlichen Spaten sind tatsächlich nicht spitz zulaufend und geschärft, sondern haben ein gerades stumpfes Blatt und genau hier spielt der Fiskars Spaten seine Vorteile klar aus. Selbst bei trockenem oder steinigem Boden gelang es bisher immer in den Boden zu stechen, und das ohne extreme Kraftaufwendung. Meinen bis dahin verwendeten recht schweren Gärtnerspaten mit Holzgriff habe ich daraufhin schnell aussortiert.

Den Spaten gibt es übrigens je nach Körpergröße in zwei unterschiedlichen Größen.

Der Gewichtsvorteil des Spatens durch den Stiel aus Kunststoff-Verbundmaterial und Stahl hielt der Belastung beim Ausgraben eines Busches bei mir nach ca. 6 Jahren intensiver Nutzung dennoch nicht mehr Stand. Das Fiskars zur Optimierung von Gewicht die Haltbarkeit reduziert, dürfte dem „normalen“ Nutzer vermutlich im heimischen Garten nicht auffallen und auch nicht zu Schäden am Werkzeug führen. Bei mir brach der Spaten allerdings unter der enormen Belastung am Übergang von Stahl zu Kunststoff.

Nach Kontaktaufnahme mit dem Fiskars- Kundenservice wurde mir, und das ist bemerkenswert und mehr als positiv zu bewerten, kostenlos ein neuer Spaten zugesendet.


Fiskars Ergonomic™ Rechen und Solid Laubbesen

Den Ergonomic™ Rechen verwende ich beim ersten Anlegen von Pirschpfaden um Steine zu entfernen und Unebenheiten zu beseitigen. Der 36 cm breite Rechen mit 14 Zinken aus gehärtetem Borstahl ist sehr robust und durch den Aluminium-Stiel mit 810 Gramm erstaunlich leicht, was ich bei länger andauernden Revierarbeiten als sehr angenehm empfunden habe.

Der Solid Laubbesen findet dagegen hauptsächlich beim „schnellen“ Fegen von bereits angelegter Pirschpfaden Anwendung, wenn ich mal keine Lust habe, den Benzinlaubbläser von Stihl mitzunehmen. Auch der Laubbesen ist durch den hochwertigen Kunststoffkopf und der Aluminiumstiel ein absolutes Leichtgewicht, womit die Arbeit sehr gut von der Hand geht.


Fiskars QuikFit™ Wertastungssäge mit QuikFit™ Teleskop-Stiel

Die Fiskars QuikFit™ Wertastungssäge nutze ich zum Freischneiden des Hochitzsichtfeldes. Durch ein geschicktes Stecksystem wird diese, auf dem bis zu 4 m langen Fiskars QuikFit™ Teleskop-Stiel montiert. Je nach Körpergröße und Armlänge sind so Äste bis ca. 6 m erreichbar. Optional können hier noch andere Aufsätze zu Beispiel ein Obstpflücker verwendet werden, diese habe ich nicht im Einsatz. Das Abnehmen der Säge ist aber auch beim Transport sehr praktisch da die Länge des Teleskop-Stiels so auf ca. 2,30 m reduziert wird. Dennoch bleibt der Stiel eingeschoben recht lang und sperrig. Durch das fest eingebaute Hundegitter in meinem Fahrzeug ist ein Transport also nur auf dem Anhänger möglich, was aber zu verschmerzen ist.

Das Sägeblatt der Wertastungssäge besteht aus gehärtetem Stahl und verfügt zusätzlich über einen Haken sowie ein Stoßmesser. Der Haken sorgt für Stabilität und verhindert das Herausrutschen aus dem Sägeschnitt. Das Stoßmesser soll die Rinde unterhalb des Astes beim Sägen durchtrennen, was bisher immer sehr gut funktioniert hat.

Bevor ich die Säge und den Teleskop-Stiel gekauft habe nutze ich immer die Fiskars PowerGear™X Teleskop-Schneidgiraffe. Diese verkannte sich allerdings in einem etwas zu dicken Ast und beim Hebeln, um die Messer zu lösen, rissen Spannfeder und Führungskette ab. Auch hier sendete mir Fiskars nach Kontaktaufnahme kostenlos eine neue Feder zu. Durch die Beschädigung der Kette konnte ich die Schneidgiraffe allerdings nicht mehr reparieren.

Auch die von mir an der Schneidgiraffe montierte passende Baumsäge erwies sich für meinen Einsatz, als nicht optimal da sich bei Sägebewegungen oft die restliche Zangenkonstruktion in nahe liegenden Ästen verfing. Der Verlust der Schneidgiraffe war daher zwar finanziell schmerzlich aber die jetzige Lösung der Fiskars Wertastungssäge in Kombination mit dem Teleskop-Stiel ist deutlich robuster und natürlich auch für kleine Äste nutzbar. Die Schneidgiraffe ist daher in meinen Augen eher für den Hobbygärtner gedacht als für uns Jäger.


Wünschenswert wäre ein kurzer Handgriff mit Fiskars QuikFit™ Verschluss für die Wertastungssäge um diese auch auf kurze Distanzen zu nutzen was dadurch den Kauf einer extra Handsäge einsparen könnte.



Fazit

Wer wert auf Qualität legt und bereit ist, ein paar Euro mehr auszugeben, der ist mit dem schwarz-orangen Werkzeug von Fiskars bestens beraten. Zudem wird sich die Mehrinvestition auf lange Sicht rechnen. Die an fast jedem Werkzeug eingearbeitete orange Kunststoffapplikation hilft zudem dabei das Werkzeug auch im hohen Gras wiederzufinden und schützt so vor dauerhaftem Verlust.

Mittelfristig steht noch die Fiskars Kreuzhacke auf meinem Wunschzettel. Da ich diese aber nicht so oft benötige und den Preis von fast 90 € als recht hoch empfinde, plage ich mich aktuell weiterhin mit meiner alten sehr schweren Kreuzhacke mit Holzstiel rum.

Was in meinen Augen noch in der Fiskars Produktpalette fehlt, ist eine klassische Schippe wie die Frankfurter Schaufel mit gebogenem Schaufelblatt zum Schippen von grobem Kies und steiniger Erde. Die von Fiskars angebotene Xact™ Schaufel eignet sich meiner Meinung nach nicht dafür und auch der Hersteller gibt an, dass diese für Sand vorgesehen ist. Auch der Spatentypische D-förmigen Griff würde mich hier stören. Die Kombination der leichten Fiskars Bauweise in Kombination mit einem gebogenen gut eindringenden Schaufelblatt wäre sicher sowohl im Revier als auch auf meiner eigenen Hausbaustelle eine Erleichterung

Wer etwas preisbewusster in den Genuss der Produkte von Fiskars kommen möchte, kann zudem auf die Solid-Produktlinie zurückgreifen. Allerdings geht der geringere Preis auch zulasten des Gewichts da zum Beispiel bei der Schaufel dann ein Stahlrohr, als Stiel verwendet wird und kein Verbundkunststoff.

Mir gefällt besonders gut das geringe Gewicht, auch wenn dies ggf. zu etwas reduzierter Stabilität führt. An dieser Stelle sei nochmals der zuvorkommende Kundenservice von Fiskars erwähnt, falls doch mal etwas zu Bruch geht. Aber wo gehobelt wird da fallen bekanntlich Späne.


Waidmannsheil aus Mountbatten

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Hinweis in eigener Sache:

Alle Werkzeuge sind von mir erworben, daher handelt es sich bei diesem Bericht ausdrücklich nicht um Werbung.

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