Erlegerbilder sind festgehaltene jagdliche Erinnerungen- egal ob digital, ausgedruckt im Schussbuch eingeklebt oder vergrößert als Wandbild. Wie auch der letzte Bissen gehört für mich ein schönes Bild des gestreckten Stückes als langfristige Erinnerung zur Jagd. Nicht jedes Bild schafft es dabei auf meinen Instagramkanal MOUNTBATTEN HUNTING, aber dennoch schaue ich mir die Bilder in einem angelegten Fotoalbum auf meinem iPhone immer wieder gerne an. Dennoch gibt es viele Hürden zu überwinden, um ein ansprechendes Foto zu erstellen. Oft schwindet das Licht, die Zeit ist knapp, da das Stück in die Kühlung muss oder der zeitliche Ablauf einer Bewegungsjagd keinen großen Spielraum lässt. Noch schwieriger wird es dann noch, wenn der erfolgreiche Schütze alleine unterwegs ist und mit auf das Bild möchte. Einzige Möglichkeit ist dann oft der Selbstauslöser, der einem maximal 10 Sekunden (Bsp. iPhone) Zeit lässt, um nach dem Auslösen auf dem Display die gewünschte Position einzunehmen.

Da die meisten Jäger ihr Smartphone ohnehin immer dabei haben, möchte ich in diesem Bericht zwei Möglichkeiten aufzeigen, um mit dem Smartphone völlig stressfrei und ohne die ablaufende Zeit des Selbstauslösertimers das gewünschte Foto zu machen. Zuerst eine sehr preisgünstige Lösung und dann noch eine etwas kostspieligere Möglichkeit zusammen mit der Apple Watch. Vorwegnehmen möchte ich, dass sich mit den heute gängigen Smartphones in meinem Fall das iPhone 13 pro durchaus hochwertige Fotos machen lassen. Es muss also keine mehrere Tausend Euro teure Kamera erworben werden, zumal die meisten Social Media Formate die Auflösung und somit die Qualität ohnehin runterregulieren.

Was bei beiden Varianten benötigt wird, ist ein Stativ und eine Halterung, die das Smartphone auf dem Stativ fixiert.


Stativ und Smartphonehalterung

Ich verwende seit mehreren Jahren ein flexibles Kompaktstativ mit Kugelkopf, dass Joby GorillaPod, zusammen mit der Smartphone Halterung von Manfrotto. Diese Halterung hat den Vorteil, dass das Smartphone nicht nur eingeklemmt ist, sondern die Halterung auch fixiert werden kann, damit das Smartphone sich nicht ungewollt löst. Der Kugelkopf des GorillaPod ermöglicht es schnell und einfach Korrekturen der Kamera vorzunehmen, ohne das komplette Stativ neu zum Beispiel auf unebenem Boden auszurichten. Die Bauweise des GorillaPod kann zudem auch an unebene und schwierige Geländesituationen angepasst werden und ist somit einem klassischen Stativ zumindest für diesen Anwendungsbereich klar im Vorteil.



Bluetoothfernbedienung / Bluetooth Selfie Remote Control

Die gute Nachricht vorweg: Diese Bluetoothfernbedienung kostet weniger als 10 € und ist völlig simpel in der Anwendung.

Nachdem das Smartphone mit dem Stativ aufgestellt und ausgerichtet wurde, wird die Fernbedienung über die Bluetootheinstellungen des Smartphones gekoppelt. Über den Auslöser der Fernbedienung kann man nun direkt das Foto „schießen“, nachdem man sich in die gewünschte Position gebracht hat. Ich bevorzuge es, gleich mehrere Fotos hintereinander zu machen und später die nicht gelungenen zu löschen. Übrigens verwende ich bei allen Aufnahmen immer die Hauptkamera an der Rückseite des Smartphones da diese eine deutlich bessere Qualität als die Selfiekamera der Vorderseite liefert. Einziger Nachteil ist die nicht vorhandene Kontrollmöglichkeit über das Display der Kamera. Daher muss man nach der ersten Bildserie prüfen, ob man mit dem Fotoergebnis zufrieden ist und gegebenenfalls die Ausrichtung korrigieren, wenn der halbe Kopf des Schützen abgeschnitten ist.



Apple Watch

Nun die etwas kostspieligere Variante, welche über die Apple Watch funktioniert. Vorteil ist natürlich, dass man die Apple Watch auch im normalen Alltag nutzen kann, denn diese bietet ja bekanntlich mehr als nur die Möglichkeit, die Kamera des iPhone auszulösen.

Ebenso wie bei der Bluetooth Fernbedienung wird das iPhone mittels des Kompaktstativs und der Smartphonehalterung in die gewünschte Position gebracht. Nun wird auf der Apple Watch die Kamerafernbedienung-App gestartet.

Über das Display der Apple Watch kann man sich nun das Kamerabild des iPhone anzeigen, bevor man den Auslöser drückt, in meinen Augen ein riesiger Vorteil der Zeit und Nerven spart. Zudem kann man die Apple Watch auch verwenden, um einen Selbstauslöser einzustellen. So hat man genügend Zeit, den Arm zu senken und in die Kamera zu blicken, bevor das Bild ausgelöst wird. Zudem macht das iPhone, wenn der Timer aktiviert ist, immer eine Serie von 10 Bildern bei jeder Auslösung aus der man dann die besten Bilder auswählen kann.

Diese Möglichkeit bietet die Bluetoothfernbedienung allerdings auch wenn der Timer für den Selbstauslöser vorher manuell auf die gewünschte Zeit eingestellt wurde.

Was aber nur die Apple Watch kann, ist, dass durch drehen der Digital Crown das Bild ran gezoomt wird und durch tippen auf den Hauptbereich der Aufnahme in der Display-Vorschau die Belichtung angepasst werden kann.


Hinweis: Bei beiden Varianten muss sich das iPhone selbstverständlich in Bluetooth-Reichweite (ca. 10 Meter) befinden.


Hier ein Beispielbild, welches ich mit dem beschriebenen Equipment fotografiert habe:


Abschließend möchte ich noch auf die Verantwortung gegenüber der Wahrnehmung der gesamten Jägerschaft, bei der Veröffentlichung von Erlegerfotos hinweisen. Wenn ich mir schon die Zeit nehme, ansprechendes Foto zu machen, dann dürfen meiner Meinung nach der letzter Bissen und der Inbesitznahmebruch nicht fehlen. Idealerweise liegt das Stück traditionell auf der rechten Körperseite. Ausnahmen mache ich hier allerdings, wenn der Ausschuss überpräsent auf dem Foto wäre. Grundsätzlich sollte immer die Wirkung auf Nichtjäger als Kriterium gelten, egal das Bild nur privat genutzt oder im Internet veröffentlicht wird. Auch wenn wir uns mit unserem jagdlichen Handwerk nicht verstecken müssen, nehmen wir die ein oder andere jagdliche Selbstverständlichkeit anders wahr als die breite Öffentlichkeit.

Zudem sind auch Whatsapp-Gruppe nicht als rein privat und somit diskret anzusehen, denn auch ein an Freunde verschickte Bild kann sich schnell auf Facebook und Co wiederfinden, im schlimmsten Fall sogar völlig aus dem ursprünglichen Kontext gerissen und teils ohne das Wissen des Fotografen oder Schützen.


Waidmannsheil aus Mountbatten

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