Als bei Waffen Obermeier das Modell X-Bolt Europe Super Feather in .308 Win. zum Einführungspreis von 949€ angeboten wurde, konnte ich nicht wiederstehen. So hatte ich meine erste Jagdwaffe erworden und hatte richtig Glück.


Design

-das Abzugszüngel ist aus Kunsstoff, aber in Goldoptik, wer´s mag ;)

-der Schaft hat ein schöne Maserung und die maschinell eingearbeitete Fischaut sieht gut aus, hat aber heir und da eine kleine Macke

-die Flutungen am Lauf sehen toll aus, natürlich bildet sich trotzdem nach wenigen Schuss ein Hitzeflimmern

-die Schaftkappe ist schön weich, aber robust (es gibt Schafteinlagen für die Browning X-Bolt, diese passen aber nicht auf den Holzschaft der Europe, wie ich feststellen durfte)

-der Kammergruffstengel ist abgeflacht und war mir mit Handschuhen nicht gut genug zu bedienen, daher habe ich eine Gummikugel drüber gestülpt, wie auf dem Bild weiter unten zu sehen ist.

Die Büchsen von Browning werden übrigens in Japan gefertigt, was für die höchste Qualität spricht, die man erwarten aus Serienproduktion kann, vor allem bei dem Preis.


Konstruktionsmerkmale und Ausstattung

-der Schaft ist mit einer Glasbettung versehen und die Bodenplatte mit Abzugbügel ist aus Aluminium, was zu einer sehr soliden Bettung führt

-der Veschluss verriegelt mit drei Warzen. Beim Repetieren muss man sich angewöhnen, den Daumen auf dass Schlösschen zu halten, dann ist der Schlossgang einwandfrei. Zieht man nur am Kammerstengel, hakelt der Verschluss etwas.

-die Sicherung blockiert den Schlagboltzen und den Abzug. Beim betätigen lässt sich ein leises Klick sowohl beim sichern als auch beim entsichern nicht vermeiden. Die Kammer kann im gesicherten Zustand geöffnet werden, wenn man auf einen kleinen Hebel am Schlösschen drückt, damit wird die Zweistellungs- zur Dreistellungssicherung

-das Magazin ist eine Trommelkonstruktion und fasst dadurch 4 Schuss ohne aus dem Schaft herauszuragen, toll! Ladestörungen hatte ich nie.

-der Abzug der X-Bolt ist prinzipiell gut. Man kann wie üblich mit einer kleinen Schraube, den Abzugswiderstand verstellen, dabei ändert sich gleichzeitig auch der Vorweg. Ich hatte eine Einstellung ohne Vorweg gefunden, wo der Abzug bei etwa 750g brach, wobei er in 10% der Fälle etwas kratzig war. (!!! Falls ihr den Abzug neu einstellt, denkt unbedingt daran die Einstellschraube wieder mit Schraubensicherung zu versehen.)


Schussverhalten

-ich konnte mit der Browning X-Bolt Büchse ohne Weiteres eine Präzision von 1 MOA (Winkelminute) erreichen, also jagdlich ausreichend

-mit 3,2kg ist die Büchse so wie ihre Konkurrenten relativ leicht, man merkt der Rückstoß entsprechend. Bei mir stellte sich stets ein Hochschlag ein.

(falls ihr euch fragt, was dort auf dem Lauf steckt: es ist ein Limb Savor Barrel Deresonator, Test folgt noch)


Fazit

Ich finde die Büchse ansprechend im Design und auch die Technik nicht schlecht. Leider hatte ich bei der Browning nie diesen "Erleuchtungsmoment", wie als ich zum ersten mal eine Tikka in der Hand hielt.

Da ich irgendwann einen Schalldämpfer wollte, hatte ich mich gegen das schneiden eines Mündungsgewindes (~200€) entschieden und die Büchse gegen eine gebrauchte Tikka T3 Varmint eingetauscht. Über diese Entscheidung bin ich bis heute sehr froh, wie ich noch berichten werde. Aber noch mal zurück zur Browning: Es gibt viele verschiedene Modelle und diese werden relativ Preiswert angeboten. Außerdem kann man Schäfte von KKC oder wer´s lieber mag auch von GRS für die Browning X-Bolt erwerben. Leider ist der Aftermarket Support relativ gering, wer also später noch seine Büchse aufrüsten möchte hat wenige Möglichkeiten.