Hallo und Waidmannsheil,

Ich möchte alle Leserinnen und Leser herzlich zu meinem ersten Geartester Bericht begrüßen.

Thematisch soll es um eine Büchse gehen, die von mir ausschließlich auf Niederwild, vorallem dem Raubwild geführt wird. 


Hintergrund

Vor der Anschaffung habe ich mir, wie wahrscheinlich jeder von uns, viele Fragen über Kaliberwahl, Hersteller, den richtigen Schaft oder die Optik gestellt. Sowohl bei Messebesuchen, als auch über diese Website habe ich unzählige Informationen und Eindrücke zu verschiedenen Waffen aufgenommen und mich schlussendlich für eine ANSCHÜTZ 1771 im KALIBER .223 REM entschieden. Dieses System habe ich allerdings in einen GRS SCHAFT gebettet und mit einem Zeiss "Nachtglas" sowie einem Schalldämpfer versehen. 

Nach nun 26 erlegten Stücken, die sich in 11 Füchse, 4 Waschbären, 1 Marder, 4 Nutria, 2 Krähen und 4 Gänse aufteilen möchte ich mir ein erstes Urteil über die System, Schaft und Kaliber Kombination erlauben. Um das verbaute Zielfernrohr und den Schalldämpfer soll es in erster Linie nicht gehen. 


System

Das System 1771 aus dem Hause Anschütz zeigt sich schon auf den ersten Blick als absolut sauber und hochwertig verarbeitet. Besonders der glatte und weiche Schlossgang, wie auch der extrem präzise und feine Abzug zeigen die jahrelange und erfolgreiche Verbindung von Anschütz zum sportlichen Präzisionsschießen.

Dies beides sind für mich ausschlaggebende Punkte für einen sicheren Büchsenschuss auf unser Niederwild, dass auf größere Distanz doch ein recht kleines Ziel darstellt. Auch der 51cm lange Lauf mit Mündungsgewinde zeigte schon beim Einschießen seine herausragende Präzision. Leider bin ich jedoch von der Sicherung, die mit dem Daumen allein nicht Geräuschlos zu betätigen ist etwas enttäuscht. 

Auch das 4 Schuss Magazin sitzt nicht ganz passgenau und stattdessen beweglich im Magazinschacht. Mit der Picatinny Schiene sammelt Anschütz bei mir jedoch wieder Punkte im Bereich der vielseitigen Nutzung. 


GRS Schaft

Der von mir ausgewählte GRS Sporter Schaft im Schichtholz der Farbe Green Mountain Camo hat mich dann vollkommen überzeugt. Nicht nur die Optik, sondern vorallem auch die ergonomische Form mit dem breiten Vorderschaft und dem Hand- und Fingerangepassten Pistolengriff machen diese Waffe unglaublich führig. Der Höhen- und Längenverstellbare Hinterschaft gibt mir schlussendlich die Möglichkeit die Waffe perfekt an meine Bedürfnisse anzupassen. 

Durch die einfache Verstellung per Knopfdruck kann ich also zügig meine Einstellung von Ansitz auf Pirsch oder ähnlichem verändern. Die dadurch erlangte Sicherheit und das Wohlgefühl beim Schuss erinnert mich an den Leitspruch "Der Lauf schießt, der Schaft trifft". 

Gerade zum Thema Pirsch möchte ich die optimale Riemenanbringung seitlich am Hinterschaft nicht unerwähnt lassen. 

Einzig das relativ hohe Gewicht von 1380g lässt mich nicht allzu freudig auf meine 4-5 stündigen Pirschgänge stimmen. 


Kaliber

Beim Thema Kaliber spielen für mich im Vordergrund die schnelle Wirkung bei der jeweiligen Zielwildart, die geringe Wildbret- und Balgentwertung und die Präzision eine große Rolle. Nachdem ich zuvor eine .17 hornet geführt habe, die leider nicht immer sofort tödlich war, entschied ich mich für die stärkere .223 Rem. Alle von mir beschossenen Stücke Wild lagen am Anschuss. Egal ob der Einschuss auf dem Blatt, dem Haupt, dem Stich oder hinter dem Blatt lag. Auch bei der Entfernung zwischen 30m und 180m macht das Kaliber aufgrund der enormen Rasanz keinen Unterschied. Die stark gestreckte Flugbahn der .223 macht das schießen in allen Situationen einfacher. Alle erlegten Stücke (bis auf die Rabenkrähen) waren für mich weiter verwertbar, was ebenfalls für die angemessene Kaliberwahl spricht. Letztendlich spielt hier natürlich auch die Geschosswahl (Hornady Vmax) eine entscheidende Rolle, in der es aber in einem folgenden Bericht gehen soll.  


Fazit

Um meinen Bericht mit einem Fazit abzuschließen, möchte ich noch einmal erwähnen, dass die hier vorgestellte Waffe für mich persönlich in den wichtigsten Punkten positiv heraussticht und mich somit sicherlich noch viele Jahre begleiten wird. Sowohl System und Schaft, als auch Kaliber sind also von meiner Seite in Gänze zu empfehlen. 

Abschließend möchte ich jeden Jäger daran erinnern, dass vorallem unser heimischen Niederwild die volle Unterstützung der Jägerschaft braucht und wir sicherlich auch mit einem organisierten Prädatorenmanagment und der Hilfe eines Jagdbegleiters wie der Anschütz 1771 jagdlich erfüllt werden können. 


PS: 

Ich würde mich sehr über einen Besuch auf meiner Instagramseite freuen und bedanke mich für das Interesse an diesem Bericht.  

Viele Grüße, 

Tim von Niederwildzeit