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Ein Klassiker mit Charakter
Manchmal begegnet einem Jagd- und Outdoor-Equipment mit so viel Geschichte, dass man nicht widerstehen kann. So erging es mir mit einem alten Zeiss 10x40B MC Notarem, das ich günstig bei Egun entdeckt habe. In diesem Bericht möchte ich die spannende Wiederauferstehung dieses Klassikers schildern: vom Fundstück über die fachmännische Überholung bei Präzisionsoptik Froelich bis hin zum stilvollen Neubezug mit Leder bei der Sattlerei Philipp Ossig.

Technische Eckdaten
- Vergrößerung / Objektivdurchmesser: 10x40 mm
- MC (Multi Coating): Mehrfachvergütung für lichtstarke, brillante Bilder
- Notarem-Design: besonders schlank, robust, mit bequemer Mitteltrieb-Fokussierung
- B für Brille: Dioptrienausgleich, auch für Brillenträger bestens geeignet
Das Notarem überzeugt bis heute durch herausragende optische und mechanische Qualität. Wer einmal hindurchgeschaut hat, versteht sofort, warum Zeiss bis heute für optische Exzellenz steht.
Der Kauf: Gebraucht, charismatisch – und etwas mitgenommen
Über Egun fiel mir das Zeiss auf – zu einem wirklich attraktiven Preis. Äußerlich sah das Fernglas nach Jahrzehnten im Einsatz ein wenig ramponiert aus: Der Fokussiermechanismus lief rau, das Bild zeigte typische Alterserscheinungen. Aber es gab keine optischen Defekte, die Grundsubstanz war gesund. Für mich als Fan klassischer Ausrüstung: das perfekte Restaurierungsprojekt!
Die Überholung: Präzisionsarbeit bei Froelich
Bevor mein Zeiss wieder einsatzbereit war, gab ich es zu Präzisionsoptik Froelich – dem Spezialisten für Zeiss-Optiken. Dort wurde das Fernglas komplett zerlegt, gereinigt, neu gefettet und die Mechanik präzise eingestellt. Kleine Dichtungen wurden ersetzt, die Prismen sorgfältig justiert. Das Ergebnis: kristallklare Sicht, butterweiche Schärfeeinstellung und ein satter Dioptrienausgleich – quasi Werkszustand, aber mit Seele!
Das neue Leder: Handwerkliches Finish bei der Sattlerei Ossig
Mit der technischen Überholung war das Fernglas optisch und mechanisch wieder topfit, doch auch äußerlich sollte es zu einem Schmuckstück werden. Philipp Ossig Sattlerei zeigte sich offen für diese besondere Aufgabe. Nach Beratung entschied ich mich für ein leicht genarbtes, cognacfarbenes Leder – robust, griffig und edel. Die handwerkliche Umsetzung war makellos: präzise Nähte, perfekt gespanntes Leder – ein Finish, das das Fernglas zu einem Unikat macht.


Fazit: Charakterstück mit Seltenheitswert
Mein „neues altes“ Zeiss 10x40B MC Notarem verbindet das Beste aus zwei Welten: anspruchsvolle Technik aus der Hochzeit deutscher Ingenieurskunst und eine handgefertigte, individuelle Ästhetik. Der Wert des Fernglases ist durch die Investition in Überholung und Lederbezug erheblich gestiegen – materiell wie ideell. Und beim ersten Ansitz auf dem Hochsitz merke ich: Es fühlt sich einfach großartig an, mit einem Unikat auf Wildbeobachtung zu gehen.
Tipp für Andere:
Wer ein klassisches Zeiss ergattern kann, sollte nicht zögern. Gute Werkstätten wie Präzisionsoptik Froelich und handwerklich versierte Sattler wie Philipp ossig sattlerei verwandeln ein gut erhaltenes Gebrauchtstück in ein echtes Highlight – nachhaltiger und individueller als vieles Neue!