Wer unseren Blog schon länger verfolgt weiß, dass wir gerne das Absehen 1 benutzen bzw. Absehen, die mehrere Funktionen haben. Die Absehen 1, 4 oder 8 sind hervorragende Absehen, wenn diese richtig an die Optik angepasst wurden. Wir haben ein weiteres Absehen gefunden, welches aus unserer Sicht sehr gut in diese Reihe. Gasti von der Akademie für Jäger und Sportschützen, hat zu dem außergewöhnlichen Absehen einen Artikel geschrieben.

Bereits seit einigen Jahren testen wir die Optiken der Firma Trijicon. Kennengelernt haben diese Optiken in Schweden und sind seit einigen Jahren stolze Besitzer dieser Zielfernrohre. Mittlerweile bekommt man die Optiken auch in Deutschland (z.B.: im Shop der Akademie für Jäger und Sportschützen) und somit ist es kein Problem mehr auf diese zurückzugreifen.

Für unsere Tests wollten wir die Trijicon Credo 1-6x24 (First Focal Plane (FFP) Riflescope w/ Red MRAD Segmented Circle, 30mm Tube, Matte Black, Low Capped Adjusters) ursprünglich auf eine Savage Impulse und eine Sauer 303 verbauen, beide Waffen waren nicht sofort lieferbar bzw. hängen noch in der Lackierung fest. Aus diesem Grund haben wir die Optik auf eine Mauser M12 Max montiert und konnten diese zunächst im Schießkino Mitteldeutschland und Später auf den Laufenden Keiler und der 100m Bahn testen.

Wieso haben wir uns für das Segmented Circle Absehen entschieden?

Wie bereits angesprochen arbeiten wir sehr gerne mit dem Absehen 1, da man mit diesem Absehen die Entfernung schätzen kann und die Möglichkeit hat mit Vorhaltemarken zu schießen (Gasti hat dies bereits in verschiedenen Artikeln auf dem Deutschen Jagdblog beschrieben). Das Segmented Circle Absehen von Trijicon hat ebenfalls diese Möglichkeiten. Auf der nebenstehenden Grafik seht Ihr die Möglichkeiten, die dieses Absehen bietet. Z.B. Der innere Abstand zwischen den beiden roten Ringen entspricht 75cm auf 100m, was ungefähr dem querstehenden Bock entspricht. Passt ein querstehender Bock also in diese Lücke, so ist er zwischen 93m und 100m entfernt. Weiterhin entspricht der Abstand von der beleuchteten Mitte des Absehens zum ersten Ringsegment 3,75 MRAD, was dem Vorhalt der 7mm Kaliber auf den laufenden Keiler entspricht. Folglich kann man diese Maße zum Schießen mit Vorhalten benutzen. Wie man dies üben kann, hat Gasti ebenfalls in einem Artikel beschrieben.

Hinzu kommt, dass die Optik eine 0,1 MRAD Klickverstellung hat sowie ein MIL-Scale-Absehen; wie man diese Absehen benutzt erklärt Gasti in folgendem Video auf unserem YouTube-Kanal:

Wie hat sich die Trijicon Optik in der Praxis geschlagen?

Montiert haben wir die Optik mit einer SPUHR-Montage auf einer Mauser M12 Max. Die Mauser hat hervorragende Schussleistungen und im Zusammenspiel mit der Optik funktioniert diese noch besser. Das MIL-Scale-Absehen kann man sehr gut benutzen, um bis 300m zu schießen (haben wir bisher nur auf der Schießbahn gemacht), denn den Abfall der Kugel kann man über das Absehen ausgleichen.

Unsere Testwaffe war im Kaliber .308Win, der Vorhalt, wie oben beschrieben hat auf den laufenden Keiler gepasst allerdings im Schießkino nicht funktioniert. Dies kann verschiedene Gründe haben, wahrscheinlich hat die Videosequenz nicht zur Schussentfernung gepasst. Das Vorhalten über die Haltemarken des Absehens funktioniert unabhängig von der Entfernung, dies liegt daran, dass das Absehen in der ersten Bildebene verbaut wurde und somit proportional zur Entfernung ist. Auf der nebenstehenden Grafik haben wir dies nochmals verdeutlicht.

Um nun mit dem Absehen richtig arbeiten zu können, muss man eine spezielle Schießtechnik einüben. Zunächst fängt man damit an die Maintained/ Sustained Schießtechnik auf den laufenden Keiler zu üben (für den Artikel hier klicken). Danach verfeinert man das Training im Revier oder im Marksman Simulator, hier kann man unerwartet auftauchendes Wild simulieren. Hierzu kann man sich auch gerne nochmal unser kostenloses eBook durchlesen: https://www.moderne-schiesslehre.de/shop/lehrmaterial/buecher/ebook-training-fuer-die-drueckjagd

Fazit

Wir sind bekanntermaßen große Freunde der Trijiconoptiken. Bildqualität und die technischen Ausprägungen der Optiken sind einfach überzeugend. Wir haben die Optiken im Dienst benutzt, unser Freund Stolle von der CSC Arms Division benutzt die Optiken gerne für Kurzwaffen und wir wurden bisher noch nicht enttäuscht.

Der Einsatz auf den ersten beiden Drückjagden hat gezeigt, dass die Optik hält, was Sie verspricht; es kamen Reh und Schwarzwild zur Strecke. Neben dem hervorragenden Bild hat die Optik ein sehr gut ausgestaltetes Absehen, welches wir für Schüsse bis 300m nutzen und auf der Drückjagd. Natürlich setzt der oben beschrieben Einsatz der Optik voraus, dass man die Schießtechniken übt und sich auf das Schießen mit Vorhalten einlässt.