Praxisbericht: Brenner BF 20 Premium

Hunting_JTW
6 Min. Lesezeit

Nach gut 1,5 Jahren, über 1000 Schuss auf dem Schießstand und diversen Jagden möchte ich hier meine Erfahrungen zur Brenner BF 20 Premium Bockdoppelflinte teilen.

Aber kommen wir nun zu den Fakten:

Die Brenner BF 20 Premium geht mit einem Preis in Höhe von UVP 1.295 € an den Markt. Sie ist in den Ausführungen Silber und Gold zu erwerben. Ich habe mich damals für die silberne Variante entschieden, da mir diese Alltagstauglicher erschien und sie mir so optisch besser gefiel. Die Waffe ist im Kaliber 12/76 und hat Stahlschrot-Beschuss. Zudem wiegt sie etwas über 3 kg und hat ein 71 cm Laufbündel. Im Lieferumfang der BF20 sind verschiedene Chokes sowie ein Waffenkoffer enthalten (zumindest war es bei mir so).

Brenner hat zudem noch die BF 18 und die BF 20 Supersport im Flintenaufgebot. Zu den Modellen kann ich jedoch keine Erfahrungen teilen.


Beschreibung:

Die Brenner BF 20 Premium hat einen Vorder- und Hinterschaft aus Walnussholz, eine verzierte Basküle, ein Laufbündel, eine ventilierte 8mm Laufschiene mit Leuchtkorn. Der Verschluss ist ein Flankenverschluss. Auf der Basküle ist ein Verschlusshebel und eine Sicherung. Die Sicherung kann zudem seitlich verstellt werden, um die Läufe anzusteuern. Außerdem verfügt sie über ein Ein-Abzug-System, einen Abzugsbügel und Riemenbügel. In den Läufen sind zudem Ejektoren verbaut.

Aussehen/ Verarbeitung:

Das Holz ist fein verarbeitet und hat ein gutes, mattes Öl-Finish. An den Haltepunkten am Vorder- sowie Hinterschaft ist eine Fischhaut eingearbeitet, die die Waffe wirklich griffig und handlich machen. Die Basküle ist aus massivem Stahl gefertigt und hat eine edle Verzierung. Das Ein-Abzug-System und die Ejektoren funktionieren sauber. Die Waffe bricht und verschließt ebenfalls sehr gut und die Sicherung lässt sich gut bedienen. Die Anbindung der Riemenbügel ist jedoch nicht so stabil, da sie lediglich durch einen Stift befestigt werden.

Schießstand:

Ich habe die Waffe nun schon in verschiedenen Disziplinen getestet von Trap über Skeet bis hin zu Parcour. In jeder Disziplin schießt sich die Waffe sauber und man kann gut mitschwingen! Man muss man sich halt nur, wie mit jeder Waffe, erst ein- bzw. warmschießen.

Die Flinte hat einen leichten Hochschuss, d.h. konkret, dass man nicht in klassischer Weise die Tontaube abdecken muss, um zu treffen, sondern man kann mit dem Leuchtkorn genau auf die Taube zielen (Trap).

Beim Skeet ist es etwas anders: Da geht man mit dem Leuchtkorn auf die Fluglinie der Taube und schwingt in der Höhe dann mit.

Beim Parcour wiederum habe ich festgestellt, dass es durch mehrfaches Schießen eher Gefühlssache wird, da die Tauben teilweise doch weiter weg sind.

Auf dem Schießstand, vor allem, wenn man alle Disziplinen einmal schießen möchte, gehen ja mehr Schuss durch. Demnach ist noch zu sagen, dass auch nach vielen Schüssen, die Waffe sauber schießt und Spaß macht.

Jagd:

Ich habe die Brenner neben dem Schießstand auch auf allen Jagden geführt. Auch hier macht sich die Waffe bezahlt, da sie führig und relativ leicht ist. Sowohl als Vorsteh-, Durchgeh als auch hinterm Tarnschirm macht die Waffe wirklich Freude. Die meisten Einsätze hatte sie bei Letzterem, der Krähenjagd. Dort habe ich keine negativen Punkte zu nennen.

Einziges Manko: Mir ist beim ersten Mal durchgehen der Haltestift am vorderen Riemenbügel abhanden gekommen, da dieser nur gesteckt, jedoch nicht verschraubt ist. 

Ansonsten war Jagdlich alles soweit tadellos.

Rückstoß:

Die Flinte hat einen vergleichsweise hohen Rückstoß, vermutlich durchs Gewicht und die Lauflänge. Im Vergleich habe ich die Silver Pigeon von Beretta sowie einen alten Schrankwächter vom Großvater geschossen. Zwischen den Modellen liegen Welten. Die Beretta schießt deutlich weicher, die Flinte vom Großvater deutlich härter. Es liegen aber auch preislich Welten zwischen den Modellen.

Ich glaube man muss sich halt an die Gegebenheiten gewöhnen und sich warmschießen, dann ist es völlig in Ordnung.

Pflege:

Ich putze meine Waffen eigentlich nach jeder Jagd bzw. jeder Nutzung. Das heißt, einmal Läufe durchziehen mit einer Bore Snake und einmal von außen putzen. Nichts desto trotz sind Abnutzungsspuren der Waffe erkennbar. Die Ejektoren-Oberflächen sind leicht korrodiert und das Holz hat wegen Unachtsamkeit eine kleine Macke.

ABER: Es ist ja auch ein Gebrauchsgegenstand!

Fazit:

Die Brenner BF20 Premium ist eine wirklich schöne und gut arbeitende Bockflinte. Sie ist griffig, führig und präzise. Sowohl auf dem Stand als auch auf der Jagd kann ich die Flinte empfehlen. Es ist jedoch wie mit allen Flinten, die muss passen. Wenn möglich sollte man die Waffe einmal zur Probe schießen, zumindest einmal in den Anschlag nehmen und schwingen, bevor man diese kauft.

Alles in allem ist die Brenner eine wirklich solide, alltagstaugliche Flinte, die technisch und optisch Freude macht!

Find' ich gut!

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