Hallo liebe Jagdfreunde,

aufgrund der Tatsache, dass viele junge Jäger nicht von einem führenden Unternehmen der Jagdbranche gesponsert werden, noch in der Ausbildung oder in der Schule sind sowie vielleicht einfach nicht so viel Geld auf der Seite haben, wollte ich euch heute einmal mein neues Drückjagdglas, das MINOX ZX5i 1-5x24 vorstellen. Ich führe das Glas seit der letzten Drückjagdsaison mit vollster Zufriedenheit. Daher auch der Bericht ;)

Warum das Minox ZX5i?

Als ich meine erste Waffe gekauft habe, eine Blaser R8 in .308 Win. mit Stalon Schalldämpfer und Zeiss Victory HT 3-12x56, dachte ich, ich wäre für alle jagdlichen Situationen ausgerüstet. Weit gefehlt! Ich wurde in meiner ersten Drückjagdsaison schon häufig eingeladen und konnte so auch einiges an Strecke machen. Da ich auch einige Stücke Wild gefehlt habe, meist auf sehr engen Ständen, sah ich mich zügig nach Alternativen um. Und so kaufte ich mir ein Docter Sight für den flüchtigen Schuss. Dieses kleine, aber geniale Teil verhalf mir auf den engeren Ständen nun auch zu mehr Jagderfolg. Leider wurden meine Augen unerklärlicher Weise auf einmal schlechter, sodass ich auf eine Sehhilfe angewiesen war. Dies hatte zur Folge dass ich mit den Docter Sight nicht mehr richtig klar kam (ich sah nicht mehr scharf). Da ich auf unscharfe Ziele nicht schieße musste eine Alternative her.

Zu dieser Zeit besuchte ich gerade eine berufliche Weiterbildung, was zur Folge hatte dass das Geld etwas knapp war. Auf anraten eines polnischen Jagdkollegen kaufte ich mir also das Minox für 625€ und eine passende Henneberger HMS Montage für 295€.


Die Montage

Da mein Vater Metallbauer und Hobbytüftler ist konnte ich mit dessen Werkzeugen das Zielfernrohr ganz einfach auf der Waffen montieren. Als Anleitung ist das YouTube- Video von JAGD TOTAL zu empfehlen.

Das Glas fertig auf der Waffe montiert

Das Einschießen

Dank der 1/4 MOA Verstellung geht das Einschießen rdes Minox ZX5i 1-5x24 echt leicht von der Hand. Die Waffe wurde von mir in Revier auf 70m Fleck mit der RWS Speed Tip Pro 10,7g eingeschossen (das Ergebnis vom letztmaligen Anschießen spricht für sich!). Die Absehenverstellung lässt sich Nullen, so ist ein Benutzen z.B. mit und ohne Schalldämpfer möglich ohne großen Aufwand betreiben zu müssen.

Auf 70 Meter im Revier angeschossen

Die Technik

Da ich kein Fan von großen Tabellen bin, will ich euch von meinen Erfahrungen berichten.

Sehfeld

Das Sehfeld ist mit 37,1m auf 100m aus der Praxis heraus mehr als genügend. Man kann sogar auf 1facher Vergrößerung mit beiden Augen offen schießen. Natürlich schafft die Oberklasse (z.B. Swarowski Z8i 1-8x24 42,5m) mehr, aber ob man das in der Praxis so merken würde wage ich zu bezweifeln (lasse mich aber gerne eines Bessern belehren). 

Vergrößerung

Die Vergrößerung ist mit max. 5fach ist in den meisten Fällen ausreichend. Klar kann es vorkommen man muss mal weiter schießen aber mit 1-5 fach ist man da schon gut ausgerüstet. Ich habe selbst schon ein Schmalreh auf dem Ansitz auf ca. 100m erlegt als mein großes Glas bei Zeiss im Service war.

Technischer Gesamteindruck

Sauberes Bild, fein einstellbarer (11 Stufen) Leuchtpunkt im Absehen 4, großer Augenabstand, automatische Leuchtpunktabschaltung je nach Lage oder nach 2 Stunden sowie der massive Metalltubus ohne irgendwelche Kunststoffteile lassen die Optik sehr wertig und massiv wirken. Auch starkem Regen trotzte das Glas.

Die Leuchtpunktverstellung
varialbel und fein einstellbar

Auf der Jagd

Das Minox ZX5i 1-5x24 begleitete mich auf etlichen Drückjagden wobei es immer tadellos funktionierte. Ich schoss mit dieser Optik flüchtende Sauen und Füchse sowie, wenn freigegeben, verhoffendes Rehwild ohne Beeinträchtigung wie z.B. Probleme mit der Parallaxe. Ich konnte mit diesem Glas auch meinen stärksten Keiler (90kg- 17cm Waffen) erlegen, was mich natürlich zusätzlich in das Glas vertrauen lies, als dieser nach dem zweiten Schuss zusammenbrach. Auch weitere Schüsse waren nie ein Problem. So konnte ich wie oben erwähnt ein Schmalreh auf ca 100 Meter vom Ansitz aus erlegen.

Auch funktioniert die Verwendung meines Pard NV007 Nachtsichtgerät ohne Probleme (Bericht folgt). Auch im Schießkino macht das Glas eine gute Figur. Es sitzt auch nach etlichen Schuss noch da, wo es eingeschossen wurde.


Das Fazit

Abschließend würde ich sagen, dass ich mein Drückjagdglas gefunden habe. Ich jedoch gleichermaßen mal an einem direkten Test zwischen dem Minox ZX5i 1-5x24 und einem High- End- Zielfernrohr (wie das Magnus von Leica o.Ä.) interessiert bin. Man muss aber auch sagen, dass man für unter 1000 € mit Montage die Erwartungen nicht allzu hoch sein sollten. Wobei meine um ein vielfaches übertroffen wurden. 

Ich hoffe euch hat mein erster Bericht auf Geartester gefallen und freue mich weitere Erfahrungen mit anderen Produkten zu Teilen. Gerne bin ich für konstruktive Kritik und Fragen zu meinem Bericht offen.

Waidmannsheil und viele Grüße aus Tauberfranken!

(Ich hoffe ich darf das Tutorial von JAGD TOTAL hier verlinken)