
Hallo liebe Geartester! Hiermit möchte ich euch mein
Flintenpärchen Browning B425 „Waterfowl“ vorstellen und erzählen, wie es
überhaupt dazu kam.
Als ich vor 14 Jahren meinen ersten Jagdschein löste konnte
ich glücklicherweise auf einen gut gefüllten Waffenschrank meines Vaters
zugreifen. Bei den Büchsen funktionierte das auch einigermaßen gut, nur bei den
Flinten gab es große Probleme. Der Grund war einfach: beide Bockflinten meines
Vaters waren für mich viel zu kurz geschäftet!
Also musste eine eigene Flinte her und nach vielen
Probeanschlägen mit den damals aktuellen Modellen von Beretta, Browning und Co.
fiel meine Wahl auf die BROWNING B425 „Waterfowl“.
Meine damaligen Auswahlkriterien waren klar umrissen und
wurden von der B425 „Waterfowl“ erfüllt:


- -klassische Bockflinte (ich mag auch noch heute
keine Halbautomaten)
- -Kaliber 12/76 (da ich regelmäßig auf Gänse jage)
- -Stahlschrot tauglich
- -Wechselchokes
- -gut liegender, klassischer Schaft
Zusätzliche Daten zu dieser Flinte sind:
- -relativ hohes Gewicht von 3,4 kg
- -klassische Schäftung. Pistolengriff rund,
Vorderschaft gerade und relativ voll
- -Lackierung des Schaftes als Wasserschutz
- -gefällige Wasserwildgravuren (Enten und Gänse)
- -Invector-Plus Wechselchokes
- -Backbored Läufe für bessere Deckung und
geringeren Rückstoß
Nur bezüglich der Lauflänge war ich damals etwas
unschlüssig. Das Modell „Waterfowl“ wurde in den Lauflängen 71cm und 76cm
angeboten. Da ich eine Flinte für alle Gelegenheiten brauchte, entschied ich mich
für die vermeintlich universellere Lauflänge von 71cm.
Die BROWNING lag mir sehr gut, trotz meiner Körpergröße von
1,95. Und von Anfang an traf ich mit ihr hervorragend! Ich war damals Student
und in der glücklichen Lage, in einem schönen Niederwildrevier am Rhein freie
Flinte zu haben. Dementsprechend hatte ich Übung und die BROWNING war beinahe
täglich im Einsatz auf Krähen, Elstern, Tauben, Kaninchen und Enten. Mich
verband innerhalb kürzester Zeit ein absolutes Vertrauensverhältnis mit der
Waffe.
Meine Flinte ist ganz sicher kein Leichtgewicht. Aber ich
bin heute noch begeistert von ihrem Schwungverhalten und ihrem extrem
gutmütigen Schussverhalten (auch bei schweren Schrotladungen). Hat man die Flinte
einmal in Schwung gebracht, zieht sie diesen wie von alleine durch. Einfach ein
Traum für die Flugwildjagd!
Über viele Jahre war ich mit dieser Flinte restlos zufrieden
und nie hatte ich auch nur das kleinste technische Problem. Erst in den letzten Jahren wuchs in mir langsam der Wunsch
nach einer Flinte mit etwas längeren Läufen. Schuld daran waren meine häufiger
werdenden Besuchen auf dem Flintenparcours.
Dass es wieder eine BROWNING werden sollte, war für mich völlig
klar. Leider war das Modell B425 bei Browning mittlerweile nicht mehr im
Programm.
Und plötzlich tauchte bei Egun ein Angebot für exakt meine
Flinte
B425 „Waterfowl“ in
neuwertigem Zustand, nur eben mit
76cm
Lauflänge auf! Der Preis war fair und die Kaufentscheidung fiel binnen
weniger Minuten!
Als die Waffe eintraf, war ich restlos begeistert. Zustand
1A und sie lag mir genauso gut wie meine alte vertraute Flinte.



Feuertaufe nur vier Tage später im Münsterland. Es war Ende
Januar und der heiß ersehnte Taubenjagdtag war da. Zur Sicherheit hatte ich
beide Flinten mit am Stand. Ich hatte ja noch keinen Schuss mit der neuen Waffe
abgeben können und war etwas unsicher...
Noch in der Dämmerung hörte ich eine Krähe rufend
anstreichen. Locker raus und zurück gerufen! Sie kam, aber blieb sehr hoch über
den alten Eichen. Dennoch glitt die neue lange Browning an die Wange und wie
von allein brach der Schuss. Die Krähe fiel wie ein Stein! Ein perfekter Start
mit der neuen Flinte!
Um es vorweg zu nehmen: der Tag wurde spektakulär. Anflug
ohne Ende und eine Trefferquote, die mich selbst stolz auf mich machte. Bereits
zur Mittagspause lagen doppelt so viele Tauben an meinem Stand als ich je zuvor
an einem Tag erlegt hatte!
Seither habe ich noch viele Male mit beiden Flinten im
Vergleich gejagt und Tontauben geschossen. Mittlerweile steht für mich fest:
ich möchte keine der beiden Flinten jemals hergeben!
Die „Lange“ mit den 76er Läufen kommt auf alle reinen
Flugwildjagden mit. Sie schwingt einfach noch etwas besser und reicht halt
gefühlt ein paar Meter weiter hinaus. Zudem schießen sich die Magnum-Ladungen
bei der Gänsejagd doch etwas angenehmer aus ihr.
Die „Kurze“ mit 71er Läufen begleitet mich auf dem
Skeet-Stand und auf allen gemischten Stöberjagden auf Hase, Kanin und Fasan, wo
es manchmal auf flinke Schnappschüsse ankommt.
Inzwischen sind viele tausend Schuss aus beiden Waffen
abgegeben worden. Beide funktionieren wie am ersten Tag und schließen saugend
und satt. Die Verarbeitungsqualität ist extrem hoch, obwohl beide Flinten in
Japan gebaut wurden und nicht wie früher bei FN in Herstal.
Einzig die Lackschäfte beider Waffen haben doch sichtlich
Spuren davon getragen. Der Lack verkratzt doch sehr leicht und zurück bleiben
dauerhafte Narben. Daher habe ich mittlerweile die Hinterschäfte meiner Waffen
mit etwas Camo-Klebeband geschützt.
Alles in allem kann ich die BROWNING B425 „Waterfowl“ nur
aller wärmstens empfehlen. Wem der etwas längere Schaft gut liegt, der wird sie
lieben. Vorausgesetzte, man findet noch irgendwo eine dieser tollen Flinten im
Handel oder am Gebrauchtmarkt.
Waidmannsheil!
Kommentare
Das nenne ich konsequent!! WMH Dir mit den beiden "ungleichen Schwestern"...
Schöner Bericht, vielen Dank!
Eine Frage, die ich mir als Jungjäger stelle: Wenn Du Dich auf eine der beiden Flinten beschränken müsstest und Du mit ihr vom Hasen bis zur Gans alles bejagen wollen würdest, wäre es dann eher die 71er oder die 76er?
Die vielseitigere und führigere Flinte ist sicher die 71er Variante. Als eine für alles wäre das meine Wahl.
Da ich ziemlich groß gewachsen bin, komme ich auch mit der 76er zurecht, wenns mal schnell gehen muss. Aber für Schnappschüsse auf Kanin oder Hase ist sie doch etwas schwerfällig.
Für Flugwildjagden liebe ich jedoch die 76er Flinte über alles!