Liebe Geartester – Gemeinde,

ich möchte euch heute meine Hundeführer-/Nachsuchenbüchse vorstellen.

Was macht sie so besonders? Ganz einfach, es gibt sie erstmal so nicht zu kaufen.

Aber der Reihe nach…

Eine Büchse fürs Grobe, nicht schön dafür unverwüstlich und möglichst billig. Genau so eine hatte ich im Schrank stehen. Einen alten 98er Karabiner von Zastava im Kaliber 8 x 57 IS, schwer, unhandlich und der Lauf voll Rostnarben. Aber günstig war er…

Zur Jagd mitnehmen kam nicht in Frage, für Wettkämpfe konnte ich ihn nicht nutzen, aber verkaufen wollte ich ihn auch nicht.

Also auf zum Büchsenmacher….

Entstanden ist eine Nachsuchenbüchse, die zugegebenermaßen kaum noch Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Waffe hat, dafür aber perfekt für ihren jetzigenVerwendungszweck geeignet ist.

Der alte Lauf wurde gegen einen kurzen (420 mm) Lothar Walther Lauf getauscht, natürlich inklusive Mündungsgewinde. Zusätzlich zur Fluchtvisierung wurde eine Picatinny - Schiene montiert. Der Abzug wurde durch einen Recknagel Flintenabzug ausgewechselt und auch der schwere Holzschaft wurde durch einen leichteren Kunststoffschaft ersetzt.

Kleine Besonderheit hierbei: Der Riemenbügel befindet sich seitlich am Hinterschaft. Zusammen mit einem schwenkbaren Riemenbügel unterhalb des Leuchtkorns ermöglicht dies verschiedene Tragearten abhängig vom Gewehrriemen.

Als zusätzliches Highlight gab es dazu den SL5i Schalldämpfer von ASE Utra, der einen guten Kompromiss aus Dämpfleistung und Länge darstellt.

Die Waffe ist eingeschossen über Kimme/Korn auf 50 m Fleck. Weder die Pica Schiene noch der Schalldämpfer stören bei der Zielerfassung, auch auf flüchtige Ziele. Trotz des Standartschafts liegt sie sauber im Anschlag, sowohl bei mir mit knapp 1,70 m Körpergröße, als auch bei deutlich größeren Personen.

Die Gesamtlänge inklusive Schalldämpfer liegt bei 105 cm mit einem Gesamtgewicht von 3,9 kg.

Nachdem ich noch beim ersten Feldtest an gefühlt jedem Strauch hängen geblieben bin (Rucksacktrageweise), war das nach etwas Gewöhnung kein Problem mehr. Seitdem ging es durch dick und dünn, Dickungen, Regen, Schnee und Matsch ohne Probleme.

Durch den frei schwingenden Lauf sammeln sich allerdings besonders Tannennadeln zwischen Lauf und Schaft, die sich erst im vollständig trockenen Zustand herausklopfen lassen. Auf die Funktion hat das natürlich keinen Einfluss.

Von der ursprünglichen Waffe ist somit nur noch das System geblieben. Dadurch hat die Büchse kein herausnehmbares Magazin und durch die nachträglich installierte Picatinny – Schiene ist das Laden und Entladen des innenliegenden Magazins etwas fummelig.

Die Montage und Einschießen eines kleinen Retdot war kein Problem und mit wenigen Schuss auf dem Schießstand erledigt.

Fazit: Für ihren Einsatzzweck aus meiner Sicht perfekt gelungene Büchse, die wirklich mit durch dick und dünn geht.