Federal Premium Trophy Copper .30-06, 165 grain

Totto
4 Min. Lesezeit

Hallo Geartester,

nach einem Jagdjahr mit dem RWS-Hit habe ich zur aufgehenden Bockjagd 2017 meine Waffe auf das Federal Premium Trophy Copper umgeschossen.

Schon mal vorab, es gab für den Wechsel keine gravierenden Gründe, vielmehr waren es Kleinigkeiten die mich am Hit störten und schließlich die Neugierde auf was Neues, vielleicht sogar für meine Bedürfnisse "besser" passendes.


Warum der Munitionswechsel?

Das fand ich am Hit nicht so gut:

- die sehr weiche (weil hohlgebohrte) und somit verformungsanfällige Kunststoffspitze

- die Nickelplattierung der Geschosse meines Erachtens sehr unterschiedliche Wirkung hinsichtlich Hämatome und Schweiß (ich weiß, ich weiß ist sowieso immer unterschiedlich und von vielen Faktoren abhängig, ich führe es nur der Vollständigkeit halber hier mit auf) ;)


Die Anforderungen an die neue Munition

Meine Anforderungen an die Alternativen:

- Fabriklaborierungen

- Präzision

- Deformatorprinzip

- möglichst Kupferlegierung (Tombak) um problemloses verwenden von günstiger Standmunition und Jagdmunition zu ermöglichen

- Tombak bzw. Kupfer lässt sich bei Bedarf auch sehr einfach chemisch lösen (Nickel nicht)

- gute ballistische Werte

- gutes Preis/Leistungsverhältnis

- für die erste Einschätzung, möglichts positive Bewertungen in den Einschlägigen Internetforen


Die engere Auswahl 

Folgende Munition kam da in meine engere Auswahl:


Hornady GMX, Hornady ETX, Nosler E-Tip, Federal Premium Trophy Copper


Nach eingehender Lektüre bestellte ich schließlich zwei Pakete Federal Premium Trophy Copper in 165 grain. Die ballistischen Daten und unterschiedlichen Geschossgewichte können auf der Herstellerseite eingesehen werden.


Erster Einduck - Federal Premium Trophy Copper

Die Munition ist mittels sehr gut schützendem Kunststoffträger verpackt. Die Federal Premium Patronen sind qualitaiv sehr gut (keine unterschiedlichen Setztiefen, keine drehbaren Geschosse, Hülsen ohne Dellen, ....). Die Kunststoffspitzen der Geschosse sind nicht hohlgebohrt und damit weitgehend verformungsresistent.


Auf dem Schießstand

Die Patronen von Federal lassen sich ausgezeichnet einrepetieren und angenehm schießen. Schießen sich subjektiv irgendwie weicher als die Hit (mag aber auch täuschen). Auf dem 100 Meter Schießstand lag schon nach der ersten 5er Gruppe mit anschließender Absehenkorrektur, die nächste Gruppe mit den Trophy Copper Geschossen Loch an Loch. Sehr gut! Das passte schon mal.


In der Praxis

Das Jagdjahr hat ja erst begonnen. Bisher konnte ich mit der Federal Trophy Copper einen Jährlingsbock strecken. Haltepunkt Hochblatt, Entfernung ca. 40 Meter, lag im Schussknall. Einschuss kalibergroß, Ausschuss etwas mehr als 5 Markstück groß. Reichlich Schweiß am Anschuss. Zu eventueller Hämatombildung bei dem Stück kann ich nichts sagen, da ich es nicht selbst aus der Decke geschlagen habe.


Bis jetzt bin ich sehr zurieden mit der neuen Munition von Federal. Die Trophy Copper Geschosse erfüllt alle von mir gesetzten Anforderungen. Für mich eine echte Alternative zu Barnes Hit und Co. . :))

Find' ich gut!

Kommentare

Ober Jäger
Profi
vor mehr als 7 Jahren

...und Nickel-Hülsen, seeeeeehr schön....

vor mehr als 7 Jahren

Ich war immer so verliebt in die Hüsen der RWS Silver Selection. Nur waren die nie bezahlbar. Ich schau mir das mal an, was Federal bietet. Die hatte ich nie so auf dem Schirm.

Herbert Venator
Neuling
vor mehr als 7 Jahren

Rückschlüsse auf die Wirkung des Geschosses aus einem erlegten Stück Rehwild zu ziehen ist schon ziemlich gewagt.

Totto
Enthusiast
vor mehr als 7 Jahren

Hallo LynxHunter,

wie du in meinem Post liest, ziehe ich auch keine abschließende Bilanz hinsichtlich Wildwirkung. Deshalb auch die einschränkenden Worte in Fettdruck: "Bis jetzt bin ich sehr zurieden mit der Munition. Erfüllt alle von mir gesetzten Anforderungen. Für mich eine echte Alternative zu Barnes Hit und Co. . :))"

Nich immer sofort drauf hauen! ;)

Denke wenn schon eine Erlegung mit dem Geschoss stattgefunden hat, sollte ich auch berichten!

Totto
Enthusiast
vor mehr als 7 Jahren

Hallo Donaujaga,
deine Erfahrungen lesen sich ja vielversprechend. Schade, hätte ich die Federal schon eher auf dem Schirm gehabt, wäre ich im Praxistest schon nen Jahr weiter (2016 Bleibverbot NRW).

Dirk Lordi-ges
Neuling
vor mehr als 7 Jahren

Moin!
Ich schiesse die Munition jetzt im zweiten Jagdjahr!
Meine Erfahrung ist, das bei Knochentreffern genug Energie im Stück bleibt um es in Sichtweite zu bannen. Ich verwende die Mun als Hundeführer auch auf DJ. Dort kann ich nur sagen, reicht die Augenblicksweirkung oftmals nicht aus um das Stück in Sichtweite zu bannen.
Von der Präzision kann ich das nur bestätigen!

Totto
Enthusiast
vor mehr als 7 Jahren

Moin Uzas81,

wenn hohe Augenblickswirkung auf DJ gefragt ist, geht wohl nix über einen Zerleger (z. B. Geco Zero). Der Deformator braucht Widerstand (z. B. Knochen) um seine Energie abzugeben. Das war bei dem RWS Hit genauso.

Beim Ansitz an der Wiese habe ich da kein Problem, habe dann genug Zeit aufs Blatt anzuhalten.

Ricardo Schaudt
Neuling
vor mehr als 7 Jahren

Hallo Toto,

ich habe schon mehrfach gelesen das Federal beim Trophy Copper einfach ein Barnes Geschoss verlädt. Grundsätzlich ist das natürlich nicht relevant, allerdings handelt es sich beim Barnes Geschoss um ein "reines" Kupfergeschoss. Beim Trophy Copper ist immer von Tombak die rede, das bedeutet es kann nicht das selbe Geschoss sein.

Gibt es hier genaue Daten zum Geschossmaterial oder Infos zur Fertigung der Munition ?

Totto
Enthusiast
vor mehr als 7 Jahren

Federal verlädt auch Nosler!

Das Trophy Cooper ist kein Barnes. Es handelt sich laut Federal um eine Kupferlegierung (Copper Alloy). Barnes legt besonderen Wert darauf, dass ihre Geschosse aus Reinkupfer sind.

Auf der Linkseite findet man ein Übersicht der Geschossmaterialien und der Kombimöglichkeiten:

https://www.ballistik-workshop.de/faq-tipps/

Mittfield_Outdoors
Greenhorn
vor mehr als 7 Jahren

Habe sie auch in .30-06 geführt und nach einem dreiviertel Jahr abgesetzt. Minimale Unterschiede in den Setztiefen, die Kunststoffspitzen verformen sich in der Jackentasche, beim Aus- und Einrepetieren, usw., und ich hatte sehr schlechte Wirkung auf stärkeres Schwarzwild. Ein Keiler mit Kammerschuss ging 350m ohne sichtbaren Nachweis von Schweiß, Ausschuss kalibergroß. Mit der Wirkung auf Rehwild war ich dagegen sehr positiv überrascht.

FrostNRost
Neuling
vor mehr als 5 Jahren

Federal hatte früher mal Barnes verladen.
Heute sind das Nosler E-Tips.
Allerdings werden da nachträglich diese Rillen eingebracht, wie bei den Barnes-Geschossen.

Warum Nosler auf die Rillen beim E-Tip verzichtet würde mich interessieren. Vor Allem aber würde mich interessieren, ob sie es gerne machen würden, um Vorteile zu gewinnen, aber nicht dürfen wegen Copyright... Spekulation, Spekulation...

Björn B.
Neuling
vor etwa 4 Jahren

Hallo,
ich führe die in .308 seit 3 Jahren. Mit der Tötungswirkung bin ich zufrieden und auch die Präzision auf 150-180m ist noch super.
Auf schwächeres Wild (wie Rehwild) habe ich jedoch auch starke Hämatome im Bereich des Einschusses (nehme an durch die Recht hohe Geschwindigkeit). Daher bin Ich dazu übergegangen bei Rehwild kurz hinters Blatt zu halten mit immer noch sehr guter Tötungswirkung aber weniger Entwertung.
Bei einem starken Keiler(120kg) den ich auf 2m als Hundeführer erlegt habe (Blattschuss) fehlte der Ausschuss, aber der Keiler lag im Knall.

In Summe bin ich dennoch zu frieden, da sie bisher alles zuerlässig an Ort und Stelle gebannt hat.

Waidmannsheil
Björn B.

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