Hallo liebe Geartester,

als ich mir ein neues Wärmebild-Vorsatzgerät zulegt habe und zuvor das gute Video über´s Vorjustieren von Wärmebild-Vorsatzgeräten von Waldfein sah, benötigte ich umgehend eine Lösung wie ich meine Waffe fest einspannen konnte (Ich besitze leider keinen Einschießbock, Benchrest Waffenauflage, Gun Vise o.ä.). In dem Video wird erklärt, wie vor dem richtigen Einschießen das Bild des Vorsatzgeräts grob mit dem Absehen des Zielfernrohrs in Deckung gebracht wird.

Ich schaute mir kurz an, was der Markt an Fixiermöglichkeiten hergab und machte mich direkt auf den Weg in den nächsten Baumarkt. Bei dem Waffenhalter ging es ausschließlich darum, die Waffe fest auf einen bestimmten Punkt auf ca. 50 m auszurichten - In meinem Fall war es eine kleine Mokkatasse mit warmen Wasser gefüllt). Es war nicht vorgesehen, diese Konstruktion darüber hinaus als Einschießbock auf dem Schießstand oder im Revier zu nutzen.

Ich weiß, dass man sich einen Einschießbock vom Allerfeinsten bestellen kann, nur leider bin ich sehr ungeduldig wenn es um neue Jagdausrüstung geht, die eingestellt werden muss. Der gesamte Zeitaufwand inkl. Materialbeschaffung belief sich auf ca. 1 ½ - 2 Stunden.

Vorweg: Wie man vielleicht sieht, bin ich eher semi-professionell im Umgang mit dem Schweißgerät... ABER bis jetzt halten alle Schweißpunkte und diese Anleitung ist mehr als Impulsgeber für andere Lösungsansätze gedacht!!!

Materialliste für die Waffen-Montagebock

Werkzeugliste für den Montagebock


Bauanleitung für den Montagebock

1. Holzlatten auf die angegebenen Längen zuschneiden.

2. In eine schmale 2,5x4x30 cm Holzlatte auf beiden Seiten an den Rändern jeweils ein Loch bohren und die Einschraubmuffen eindrehen (ca. 2,5 cm Abstand zum Rand lassen).

3. Auf die Enden der 4x6x70 cm langen Holzlatte die kleineren 2,5x4x30 cm Latten festschrauben. Die schmale Holzlatte mit den Einschraubmuffen wird später der vordere Teil sein.

4. Den 4x6x8 cm Holzklotz bündig am Ende der langen Holzlatte schrauben, wo sich unterhalb die schmale Querlatte mit den Einschraubmuffen befindet

5. Die vier Winkel, Muttern, Schrauben und Unterlegscheiben an den späteren Schweißstellen anschleifen (Ich habe gehört, dass verzinkte Werkstoffe nur schlecht schweißbar sind, deshalb großzügig anschleifen). Falls man Sorge hat, man könnte ein Gewinde bei dieser Arbeit beschädigen, einfach vorher eine Mutter auf die Schraube drehen. Wenn das Gewinde beschädigt wird, lässt sich mit etwas Kraft (und ggf. etwas nachfeilen) die Mutter wieder runterschrauben und das Schraubengewinde ist wieder halbwegs funktionsfähig.

6. Vier Muttern jeweils mit dem Schweißgerät mittig auf ein Loch im Winkel anpunkten.

Anmerkung: Ich habe die Muttern auf der Außenseite angeschweißt, im Nachhinein würde ich sie auf die Innenseite der Winkel setzen, da so die Kraft beim Einspannen zusätzlich auf die Winkelfläche wirkt und nicht alleine auf die Schweißstelle. 

7. Die vier M10x60 mm Sechskantschrauben in die an den Winkeln angeschweißten Muttern drehen und jeweils eine Unterlegscheibe auf die Schraubenenden schweißen.

8. Einen runden Filzaufkleber auf die Unterlegscheiben kleben, damit die Unterlegscheiben später nicht am Schaft kratzen.

9. Die fertig geschweißten Winkel auf das Holzgestell schrauben und ggf. ein weiteren Filzaufkleber auf potenzielle Kontaktfächen zwischen Winkel und Schaft kleben. 

10. Die M10x100 mm Sechskantschrauben in die Einschraubmuffen drehen und mit einer Mutter kontern.


Auch zum Montieren und Ausrichten von Zielfernrohren oder für andere kleinere Arbeiten ist dieser Montagebock durchaus nützlich, da man so im eingespannten Zustand gut an der Waffe arbeiten kann. Die Neigung des Montagebocks lässt sich über die vorderen Sechskantschrauben voll einstellen und mithilfe der Muttern kontern.

Damit beim Aufstecken des Wärmebild-Vorsatzgeräts das Absehen auf dem Ziel bleibt (bei mir eine kleine Mokkatasse mit warmen Wasser auf ca. 50 m) kann der Montagebock zusätzlich mit Schraubzwingen am Tisch fixiert werden. Durch die zusätzlich Fixierung wird die gesamte Konstruktion gegen versehentliches Verschieben gesichert. Mit einem kleinen Holzklotz zwischen den Winkeln lässt sich weiterhin die Höhe der vorderen und hinteren Auflage variieren. 


Obwohl diese Konstruktion nur als einmalige Behelfslösung geplant war, hält sie immer noch und erfüllt voll ihren Zweck. 

Falls ich euch inspirieren konnte selber einen Montagebock zu bauen, schreibt doch einfach einen eigen Bericht und teilt ihn hier. Ich bin mir sicher, an meiner Konstruktion gibt es eine Menge Verbesserungspotenzial. 

Euer Bärenbrudi