„K98 Die Legende neu interpretiert“
Ein Umbauprojekt von hunting_philipp JJ 2018-19
Horrido Geartestergemeinde,
Mit diesem Bericht möchte ich euch heute einmal, abseits von Optiken und Munition, mein Interesse an Waffen näher bringen.
Seit langem bin ich besonders von alten Waffen und von der Robustheit die hinter diesen Waffen steht fasziniert. Nun ist der K98 zu seiner Zeit auf dem modernsten Stand der Technik gewesen, dennoch ist seine Konstruktion nicht wie bei mancher modernen Waffe von heute die Selbstverwirklichung eines Ingenieurs, welche zwar technisch interessant aber praxisuntauglich ist, sondern der K98 vereint Technik und Praxistauglichkeit und ist bis heute eines des Besten, wenn nicht sogar DAS System schlecht hin. Für mich der Grund diese Legende mit etwas modernem Pfiff zu versehen.
Im folgenden Bericht möchte ich euch meine moderne Interpretation des K98 und seine Besonderheiten zeigen.
Begleitet meinen K98 auf dem Weg zu einer Allroundbüchse zum Durchgehen und für den Ansitz so wie ich sie mir Vorstelle.
Viel Spaß beim Lesen.....
Wenn man K98 hört, so denken die meisten von euch an eine Vollschäftung aus Holz, 60cm Lauflänge und Bajonett, also dem klassischen Wehrmachtskarabiner.
Diese Waffe hat durchaus ihren Reiz als Sammlerstück (sofern Nummerngleich), ist aber meiner Meinung nach durch gewisse Eigenschaften für die Praxis auf der Drückjagd als Durchgeher suboptimal. Zu diesen Eigenschaften gehören das hohe Gewicht, die Stahlschaftkappe, die Länge der Waffe, und die 2000 Meter Visierung.
Da mein K98 nicht Nummerngleich ist, und sich somit als Sammlerstück nicht eignet, habe ich mich dazu entschlossen meinen K98 nach meinen persönlichen Ansprüchen umzubauen um die vorher genannten negativen Punkte der Werkswaffe zu optimieren.
Was wurde nun genau am K98 geändert? So einiges, das kann ich euch versprechen.
1. Laufkürzung auf 48cm (Gesamtlänge 103cm)
2. Abänderung der alten Kimme und Korn
3. Anbringen eines Gewindes für einen Schalldämpfer
4. Neuer Lochschaft aus Kunststoff
5. Neuer Direktabzug
Welche Produkte wurden für die einzelnen Parts verwendet?
1. Für die neue Fluchtvisierung wurde ein neues Leuchtkorn am K98 angebracht und die Kimme farblich für mehr Kontrast angepasst (Eigenbau des Büchsenmachers).
Als Kimme habe ich eine Fluchtkimme mit lichtfangenden Glasfasereinlagen welche die Kimme dem Umgebungslicht entsprechend beleuchten. Das Korn ist ein 4mm Perlkorn in Neonrot. Durch diese Kombination ergibt sich ein kontrastreiches Visierbild. Die Waffe wurde auf 50 Meter Fleck eingeschossen.
2. Als Schaft wurde der Lochschaft von Sabatti, der speziell für den K98 ausgelegt ist verwendet.
Hier nun einige Detailaufnahmen des umgebauten K98 und der veränderten Parts.
Als Kosten für das K98 Projekt kann man mit ca. 600 Euro rechnen je nachdem wo man es machen lässt.
Darin enthalten waren: Laufkürzung und Beschuss, neuer Lochschaft aus Kunststoff, die Fluchtvisierung, neue Brünierung, das Gewinde für den Schalldämpfer und der neue Direktabzug.
Mir ist Bewusst, dass man sich für 600 Euro auch gut eine „fertige“ gebrauchte Drückjagdbüchse zulegen kann aber ich wollte meinen individuellen K98 und habe mich daher dazu entschieden das Geld für den Umbau in die Hand zu nehmen und einfach mal zu machen.
Ich bin rundum zufrieden mit dem umgebauten K98. Man kommt sehr schnell in den Anschlag, und durch den Lochschaft liegt die Waffe einfach top in der Hand. Die Fluchtvisierung ist der Hammer und man kommt super schnell ins Ziel. Die Neoneinlagen in der Visierung heben sich sehr gut vom Wildkörper ab ( Anschlagübungen gab es nachdem der 98er da war auf Wildwannen im Garten). Diese Waffe wird mich definitiv nicht nur bei den Drückjagden sondern auch bei Mais und Erntejagden im Sommer, sowie dem ein oder anderen Ansitz begleiten. Ich kann jedem der einen K98 hat, der nicht nummerngleich ist, empfehlen sich mal mit dieser Idee auseinander zu setzen.
Für mich hat sich der Umbau definitiv gelohnt.
ERGÄNZUNG: Die Waffe ist nun fertig. Der Kammerstängel wurde durch einen Neuen mit mehr Griffigkeit und einem besseren Winkel zum repetieren ersetzt. Es wurde ebenfalls eine Weaverschiene und Montage auf der Waffe angebracht. Als Optik befindet sich nun ein GECO 1-5x24i Drückjagdglas auf der Waffe. Der Hausken SK156 rundet das Gesamtpaket ab.
Waidmannsheil euer Philipp
Kommentare
Moin, wie ist die Gesamtlänge mit dem neuen schafft und der Laufkürzung?
Gesamtlänge der Waffe beträgt 103cm
Hallo Philipp,
sehr toller Bericht , gut ge und beschrieben. Es freut mich, zu sehen wie eins der Besten Systeme, für wenig Geld sehr gut mit in die Moderne genommen wird.
Das 98er System, sauber poliert, funktioniert im Staub, Matsch, Schnee problemlos. Nicht umsonst ist es bei Nachduchenführern und Jägern in Afrika sehr beliebt.
Der Umbau kann noch weiter erfolgen, es gibt einfacher zu bedienende Dreistellungssicherungen bei Zielfernrohr Benutzung und Super Abzüge für den 98er, damit ist die Waffe Top.
Gruß
Rolf
@ROLF, na klar nach oben sind da keine Grenzen gesetzt. Als Sicherung werde ich mir noch die Scharfschützensicherung in der K98 Version einbauen. Der Abzug ist schon ein sehr gut für die Jagd eingestellter Matchabzug.
Fast alles richtig gemacht.
Außer den fehlenden Montagebohrungen gibt es nichts zu bemängeln.
Nur die hätte ich gleich mit machen lassen.
Ansonsten eine sehr gefällige Waffe.
@Mauser98 Vielen Dank für das Lob. Ja das habe ich mir im Nachgang schon überlegt wird aber gemacht (ist ja im Bericht schon angedeutet). Ich warte noch auf das Angebot des Bümas.
So ähnlich sah meine letzens auch noch aus, jetzt hab ich den Sabatti-Schaft jedoch gegen einen Archangel-Schaft getauscht. So sieht sie eher sportlich aus aber hat endlich ein Wechselmagazin.
@Mathias Kühne
Wie ist der AA-Schaft von der Oberfläche?
Wie "fühlt" er sich an?
Die Oberfläche ist eben typisch glatter Spritzguss, das ist für mich der einzige Nachteil im Vergleich zum Sabatti. Ansonsten ist er vergleichbar mit dem Speedster-Schaft von Merkel nur eben einfacher und günstiger. Für mich ist der Schaft eine echte Aufwertung für den 98, vor allem durch das wechselbare Magazin(10er). Man darf den Schaft eben nicht mit KKC oder GRS vergleichen.
Moin klasse Projekt. Könntest du evtl Bilder oder Details zu der Kimme machen.
@Hog Hunting 2014
Das Bild mit Kimme und Korn ist ergänzt. Ich hoffe das du dort alles siehst was fu sehen wolltest 👍🏻. Die Neongrünen Einlagen sind aus einer Art Glasfaser und haben die Eigenschaft Licht zu fangen. Dadurch sind Sie entsprechend dem Umgebungslicht immer genau richtig von der Leuchtkraft her.
Hallo Philipp toller Beitrag ! Ich habe so ein Projekt jetzt auch vor und wollte mal nachdem Büchsenmacher deines Vertrauens fragen ? Hast du auch eine Bettung im Schaft inneren ?
Hallo @Snipes93. Ich würde einen Büchsenmacher vor Ort wählen. Eine Bettung hat der Schaft nicht - ist der standard Lochschaft von Sabatti. Waidmannsheil