Moin moin Geartester,

zugegeben, Flintenlaufgeschosse oder Brenneke, wie sie landläufig genannt werden, finden heutzutage nur noch selten einen Einsatz bei der Jagd. Allerdings produziert Rottweil bleifreie Geschosse, deren Aufbau für den jagdlichen Einsatz und Präzision optimiert sind. Deswegen wollten wir uns das Thema Flintenlaufgeschosse einmal genauer anschauen.


Versuchsaufbau 1

Auch wenn die wenigsten Jäger jemals ein Flintenlaufgeschoss auf ihre Waffe eingeschossen haben, so ist dies natürlich zwingend erforderlich. Wir nutzten für den Test eine Selbstladeflinte (Gordion Retay), auf der wir das Open Red Dot Sight Reflexvisier von Geco montierten. Die Einschießentfernung betrug 35m. Das Rottweil Exact Green schossen wir also auf 35m fleck ein. Um zu überprüfen wie unterschiedlich Flintenlaufgeschosse aus ein und derselben Flinte bei gleichem Haltepunkt flogen schossen wir mehrere Gruppen mit dem Rottweil Exact Green, Exact Green Magnum und dem Rottweil Brenneke. Zuerst aus einer Entfernung von 35m und dann aus einer Entfernung von 25m. Geschossen wurde sitzend aufgelegt.


Ergebnisse

Die eingeschossene Rottweil Exact Green lag in einem guten Streukreis im Zentrum der Scheibe. Das war nach dem genauen Einschießen auch nicht anders zu erwarten. Die mit 10% mehr Energie geladene Exact Green Magnum lag neun Zentimeter über denen der Exact Green. Bei einer Sau wäre es statt eines Kammertreffers, einen Treffer in den Rücken. Die Schüsse mit der klassischen Rottweil Brenneke lagen ca. 20 Zentimeter unterhalb des Zentrums der Zielscheibe und hätten die Sau unterschossen.

Das Gleiche wiederholten wir auf 25m. Und selbst auf diese nahe Entfernung lagen deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Laborierungen. Zwischen der Rottweil Exact Green und Exact Green Magnum lagen 6-7cm und die Treffer lagen wieder oberhalb des Haltepunkts in der Mitte. Ebenfalls 7cm lagen zwischen der Exact Green und der klassischen Brenneke, nur lagen diese unterhalb der Mitte. Der Treffer hätte die Sau unten ins Weiche getroffen.


Schlussfolgerung

Es ist also auch bei Brenneke nicht vertretbar, die Geschosse einfach in die Flinte zu laden und damit auf Wild zu schießen, ohne zu wissen, wo sie hinfliegen. Besonders, wenn man eine Flinte mit offener Visierung nutzt. Denn dann lässt sich das Visier nicht an die Flugbahn anpassen. Auf Schießentfernungen bis 10m mag es noch etwa dort treffen, wo der Schütze hinzielt. Alles, was weiter weg ist, muss mit vorher eingeschossenen Optiken ausgeübt werden.

Mit eingeschossener Visierung in der Blattzeit auf 12m erlegter Rehbock.


Versuchsaufbau 2

Nicht nur das Geschoss hat einen Einfluss auf den Streukreis, auch der Choke der Flinte wirkt sich auf die Flugbahn aus. Aus diesem Grund testeten wir die Streukreise mit unterschiedlichen Chokes. Die Retay Selbstladeflinte besitzt die Möglichkeit, die Chokes zu wechseln. Dadurch war es möglich, mit einem Vollchoke, Halbchoke und Zylinderchoke einige Streukreise auf 50m zu schießen. Dafür verwendeten wir die bereits auf 35m eingeschossenen Exact Green von Rottweil. Mit jedem Choke wurden jeweils drei Schuss auf die Zielscheibe abgegeben. Geschossen wurde sitzend aufgelegt.


Ergebnisse

Der Streukreis mit dem Vollchoke war etwa 9cm groß. Mit dem Halbchoke lagen die Treffer ähnlich und lagen etwa 12cm weit auseinander. Der Zylinderchoke lieferte mit einem Streukreis von ca. 6cm den besten Streukreis.

Der beste Streukreis wurde mit Zylinderchoke erzielt.


Schlussfolgerung

Möchte man regelmäßig Flintenlaufgeschosse verwenden, sollte man eine Flinte mit einem Zylinderchoke wählen. Oder eine, bei der es möglich ist, die Chokes zu wechseln.


Vorhaltemaß

Das Vorhaltemaß errechnet sich aus der Geschwindigkeit des Geschosses, der Entfernung zum Ziel und der Geschwindigkeit des Ziels. Bei einem Standard Laufenden Keiler ergibt das für die getesteten Laborierungen folgende Vorhaltemaße:


35m Schussentfernung

Brenneke 27cm

Exact Green 21cm

Exact Green Magnum 19,5cm


50m Schussentfernung

 Brenneke 38cm

Exact Green 30 cm

Exact Green Magnum 28cm