Moin Geartester,

als kurz vor der Jagd & Hund 2019 die Krefelder Kastenfalle in zwei Größen mit dem Namen „Nutriafalle“ und „Waschbärfalle“ auf Instagram und Facebook vorgestellt wurde, war sofort mein Interesse geweckt. Das Video zeigte deutlich, dass diese Falle von Grund auf neu konstruiert und bis in das letzte Detail durchdacht war.

Erste Eindruck und der richtige Standort

Der erste Eindruck bestätigte sich auf der Messe, woraufhin ich wenig später eine Krefelder Waschbärfalle, also die größere Variante mit 30cm x 30cm x 200cm bestellte. Inzwischen wird nur noch diese Variante angeboten, was ich auch für sinnvoll erachte, denn Größe fängt.

Ich habe mich bei der Kastenfalle für die einfache verzinkte Variante ohne die grüne Pulverbeschichtung entschieden, da mir der Aufpreis von gut 100€ zu hoch war und man die Kastenfalle dank ihrer Bauweise wunderbar verblenden kann (hierzu später mehr).

Die Krefelder Waschbärfalle

Bevor die Krefelder Waschbärfalle geliefert wurde, habe ich bereits einen geeigneten Fallenstandort ausgekundschaftet. Ich habe an einer vielversprechenden Stelle eine Bohle über einen Bach gelegt und eine Wildkamera angebracht. Bereits nach kurzer Zeit zeigte sich, dass die Bohle von etlichen Wildarten angenommen wurde. So tauchten auf der Kamera Iltis, Marder, Fuchs, Katzen, Hasen, Fasanen, Tauben, Graureiher und etliche mehr auf. Der Standort war also ideal.

Der Fangplatz - eine 5m lange Bohle über einen Bach als Zwangswechsel

Konstruktion und Verarbeitung

Als die Krefelder Waschbärfalle geliefert wurde, habe ich sie zunächst erst mal in Ruhe auf dem Hof in Augenschein genommen und mich mit der Funktionsweise vertraut gemacht.

Die Falle ist komplett aus verzinktem Blech gefertigt und der Boden ist mit einer Siebdruckplatte ausgelegt. Das Wippbrett ist ebenfalls aus Siebdruckplatte und ist auf einer Höhe mit dem restlichen Fallenboden.

Der Fallenboden und das Wippbrett sind aus Siebdruckplatte und absolut eben 

Diese Falle sollte definitiv deutlich länger halten als die klassischen Holzfallen, was den geringen Mehrpreis gegenüber hochwertigen Holzfallen relativiert.

Der Fallen-Mechanismus

Der größte Vorteil gegenüber einer klassischen Kastenfalle mit Gestänge ist, dass man die Falle bequem mit einer Hand von der Mitte aus fängisch stellen kann. Hierzu wird lediglich an dem dort befindlichen Rad gedreht, welches über zwei Stangen die innenliegenden Klappen öffnet, das Wippbrett waagerecht ausrichtet und den Mechanismus scharf stellt. Ein Sicherungsbügel neben dem Rad, rastet bei Auslösung in den Zähnen am Rad ein und gewährleistet so, dass gefangenes Wild die Klappen nicht aufdrücken kann. Die Falle ist somit waschbärsicher, was man bei dem Namen natürlich auch erwarten würde.

Der gesamte Mechanismus wird nach dem fängisch stellen mit einer Blechklappe verdeckt, damit weder Astwerk noch Waschbären den Mechanismus beeinträchtigen können.

Die Klappe

Das nächste Detail, dass mich an der Krefelder Waschbärfalle absolut begeistert hat, war die Klappe an der Oberseite. Zieht man ein Blech zur Seite, werden Löcher freigegeben, durch die man in die Falle hineinschauen kann.

In dem Lochblech ist zusätzlich ein Schlitz ausgeschnitten, durch den das Smartphone passt. So kann ganz entspannt ein Foto vom Fangraum gemacht werden. Auf diese Art kann man mit einem Foto in jede Richtung schnell und einfach feststellen, was sich gefangen hat, ohne zu riskieren, dass die Beute beim Nachschauen entwischt.

Bequeme Kontrolle der Falle mit der Smartphonekamera

Der Fallenmelder

Als ich mit der Funktionsweise der Krefelder Waschbärfalle so weit vertraut war, wollte ich den MinkPolice Melder anbringen und war zunächst ratlos. Ich wollte ungern Löcher in das Blech bohren, da musste es eine schlauere Lösung geben.

Wie ich feststellen musste, war natürlich auch daran gedacht und es gab bereits exakt passende Bohrungen zur Befestigung des MinkPolice Fallenmelders und des Magneten.

Die Löcher zur Montage des MinkPolice Fallenmelders waren bereits vorhanden

Der passende Abfangkorb

Ebenfalls sehr interessant war die Tatsache, dass der vorhandene Krefelder Abfangkorb, den ich sonst zur Entnahme von gefangenem Wild aus meinen Krefelder Betonrohrfallen nehme, durch ein paar kleine Modifikationen auch mit der eckigen Kastenfalle verwendet werden kann. Dazu werden lediglich an drei Seiten die Klammern entfernt, die den runden Adapter am Korb fixieren. So kann der Adapter hochgeklappt und der nun eckige Korb an den dafür vorgesehenen Schrauben an der Falle eingehängt werden. Man braucht also nur einen Korb für alle Fallen.

Diese Ringe mussten an drei Seiten entfernt werden
Lediglich die Ringe an der Oberseite müssen bleiben
Ein Abfangkorb für Kasten- und Betonrohrfallen
Verwendung des modifizierten Krefelder Abfangkorbes mit der Krefelder Waschbärfalle 

Praxistest

Die Falle am Fangplatz
Aus der Raubwildperspektive
Von der anderen Seite

Nachdem ich die Krefelder Waschbärfalle aufgestellt und zu Beginn der Fangjagdsaison scharf gestellt habe, fingen sich währen der ersten Woche der Ranz bereits drei Hermeline. Seither folgten mehrere Marder und ein Iltis. Darüber hinaus fingen sich ein paar Katzen, ein Igel, ein Hase und ein Kaninchen, die allesamt schnell und unbeschadet in ihre Freiheit entlassen werden konnten.

Steinmarder
Hermelin
Iltis

Die Kastenfalle löst also fein genug aus um alles ab Hermelingröße zu fangen, ist ausbruchsicher und absolut dunkel, sodass gefangenes Wild ruhig bleibt.

Nachdem die Vegetation lichter geworden war und die Krefelder Waschbärfalle ein paar mal zu und leer war, habe ich mich entschieden zweierlei Veränderungen vorzunehmen. Zum einen habe ich die Falle mit Tarnnetz ein wenig vor den neugierigen Blicken von Fußgängern verborgen und zum anderen habe ich an beiden Enden senkrechte Bretter auf die Kastenfalle gestellt um zu verhindern, dass Wild auf die Falle springt und oben drüber läuft. Meine Vermutung war nämlich, dass genau das passiert ist und die Erschütterung die Krefelder Waschbärfalle ausgelöst hat. So eine Veränderung wirft einen bezüglich des Verwitterns einer Falle natürlich um einige Zeit zurück und es hat sich seither lediglich eine Katze und ein Kaninchen gefangen, aber ich denke dennoch, dass dies auf lange Sicht die richtige Entscheidung war.

Tarnnetz gegen neugierige Blicke 
Die Bretter sollen ein Überspringen der Falle weniger wahrscheinlich machen

Fazit

Zur nächsten Saison will ich zwei weitere Krefelder Waschbärfallen kaufen um sie unter zwei Fasanenschütten zu positionieren, da auch dort regelmäßig Marder vorbeischauen.

Insgesamt lässt sich sagen, dass ich von der Kastenfalle absolut begeistert bin und diese Meinung bestätigen auch die Rentner, die sich unter der Woche um die Fallen kümmern müssen. Einfacher als mit dieser Kastenfalle geht es in Sachen Handhabung nicht.

Vertrieb

Verfügbar ist die Krefelder Waschbärfalle entweder auf der Krefelder Fuchsfalle Website: https://krefelder-fuchsfalle.de oder bei Gamekeepers, wo ich auf Grund des hervorragenden Service eigentlich alles rund um die Fallenjagd beziehe: https://www.gamekeepers.de

Hermeline fingen sich zur Ranzzeit sehr gut 
Dieser Steinmarder fing sich gleich zu Beginn der Jagdzeit
Fehlfänge blieben nicht aus
Alle gefangenen Wildarten waren absolut ruhig in der Falle 
Auch Laub in der Falle hat die Funktion nicht beeinträchtigt
Nutrias fingen sich regelmäßig.