Seit Oktober 2017 steht bei uns im Revier die Krefelder Fuchsfalle

Wir haben uns für diese Falle entschieden, weil es vor allem mit der Verblendung einfacher ist. Zumindest empfinden wir es einfacher, wenn wir die Falle einfach mit Erde bedecken können und keinen „Schutzkasten“ bauen müssen. Aber fangen wir vorne an:

Vertrieb:

http://www.krefelder-fuchsfalle.de/Startseite/

Eigenschaften der Krefelder Fuchsfalle 

Die Krefelder Fuchsfalle ist in vier Varianten bestellbar. Am System ist immer alles gleich. Es handelt sich bei den vier Varianten lediglich um die Gesamtausstattung.

Es werden für die Falle fünf 300er Betonrohre benötigt. Da diese bei uns vorhanden waren, haben wir die einfachste Variante bestellt. Es handelt sich dann nur um das Auslösesystem und die entsprechenden Falltüren.

Man erhält eine sehr gute und schlüssige Aufbauanleitung.

Die Falle hat ein „Wippbrett“ als Auslöser. Es wird dabei aus dem mittleren Betonrohr etwas herausgeschnitten. Wie dieser Ausschnitt auszusehen hat, ist auch in der Anleitung gut beschrieben. Dieser Ausschnitt wird dann auch wieder als Wippbrett verwendet. (Man sollte dabei schon eine große Flex verwenden und genau arbeiten)

Es ergibt sich daraus, dass die Betonrohrfalle genau so funktioniert, wie eine Kastenfalle mit Wippbrett.

Vom Wippbrett geht die gesamte Auslöseeinheit in ein außenliegendes und geschlossenes System. Es ist daher möglich, die Falle fast vollständig mit Erde zu bedecken. Ein Auslösen von außen ist daher nicht möglich (tritt man gegen die Falle, löst sie trotzdem aus). Ein weiterer Vorteil dieses geschlossenen Systems ist, dass der Fallenmelder gut geschützt und nicht sichtbar ist.

Die Auslösung ist sehr fein. Eine genaue Grammzahl kann ich nicht nennen, aber junge Ratten fangen sich auch. Sicherlich könnte man das Auslösegewicht verändern, müsste dann aber Änderungen am System vornehmen.

Die genaue Beschreibung und Bilder sind am besten unter folgender Internetseite abrufbar:

http://www.krefelder-fuchsfalle.de/Startseite/

Der Standort

Ich habe über vier Wochen, an fünf von mir favorisierten Fangplätzen, Wildkameras aufgehängt, um dadurch die Frequentierung von Raubwild zu überprüfen.

Natürlich gibt es Lockmittel die das Raubwild in die Falle locken sollen, aber der Standort sollte m.E. grundsätzlich vom Raubwild angenommen bzw. belaufen sein.

Hier muss sich daher jede/jeder Gedanken über den richtigen Fangplatz machen und nicht die Falle einfach irgendwo positionieren.

Zusätzlich haben wir einen Zwangspass angelegt, welcher das Raubwild direkt vor die Falle führt. Dieser besteht eigentlich nur aus maroden Ästen und Schnittgut vom Schneisen freischneiden.

Das Raubwild muss "sauber" die Falle erreichen. Wie auch schon oft gelesen: Glatter Gang = glatter Fang


Der Fallenmelder

Die Krefelder Fuchsfalle betreiben wir mit einem Fallenmelder der Firma Trapmaster bislang ohne Probleme. Zu dem Fallenmelder werde ich nochmal gesondert einen Bericht schreiben.


Abfangkorb und Zubehör

Wir haben uns selbst aus entsprechend starkem Drahtgitter einen Abfangkorb nachgebaut, der genau in die Öffnung eines Betonrohrs passt.

Es kann jedoch auch über die Herstellerfirma ein Abfangkorb mitbestellt werden.

Zudem sollte man sich einen „Schieber“ bauen, um das gefangene Wild aus der Falle zu bekommen. Wir haben dazu an einer Teleskopstange eine starke Kunststoffplatte fixiert, welche genau in die Betonrohre passt. So kann man das Wild aus der Falle drängen. In den meisten Fällen genügte es, wenn den „Schieber“ lediglich ein kurzes Stück in die Falle zu führen, um das Wild in den Abfangkorb zu treiben. Aber auch dieser „Schieber“ kann mitbestellt werden.


Aufbau

Natürlich haben Betonrohre kein leichtes Gewicht, aber wir haben mit zwei Mann lediglich 3 Stunden für den Aufbau benötigt (ohne technische Hilfsmittel. Nur Spaten, Schaufel und Seile zum einfacheren Tragen der Rohre). Man kann kaum etwas falsch machen. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass man sich mit dem Unterboden etwas beschäftigt. Dieser sollte schön waagerecht sein. Um ein Absinken o.ä. zu verhindern, haben wir aus alten Waschbetonplatten eine Art Fundament gemacht. Stellt man dann das Fangsystem auf, lassen sich die Betonrohre einfach darauf ablegen und der Rest erklärt sich von selbst.


Das Fangergebnis mit der Krefelder Fuchsfalle

Für mich einfach unglaublich ist das bisherige Ergebnis mit Stand vom 05.10.18:

4 Dachse

5 Jungfüchse

1 Ratte

1 Marder

Mehrere Katzen

Der erste Fang verzeichnete sich nach 6 Tagen. Es war ein Dachs. Die Jungfüchse haben wir alle in diesem Jahr gefangen. Weil wir auf unseren Wildkameras immer wieder die Jungfüchse gesehen haben, stellte wir die Falle bereits am 20 Juli wieder scharf. Innerhalb von 3 Wochen fingen sich alle fünf Jungfüchse!!

Leider wird von den Reviernachbarn das Raubwild nur vom Ansitz aus bejagt. Die Falle steht recht grenznah an einem Waldgebiet. Wir fangen also alles an Raubwild, welches in unser Revier wechselt ;-) Auch das Geheck Jungfüchse kam aus dem Nachbarrevier. Hier kann ich mir sicher sein, da ich Bauhunde führe und wir daher konsequent in der Bejagung der Füchse sind.


Lockmittel

Wir haben das Lockmittel "Wildmagnet" schon benutzt und damit auch die Jungfüchse fangen können. Ansonsten wird die Falle ohne Lockmittel genutzt.


Verhalten vom gefangenen Wild

Wir konnten mit einer Kamera über drei Stunden einen gefangenen Jungfuchs in der Falle beobachten. Dieser hatte sich um 01:32 Uhr gefangen. Um 02:13 Uhr rollte er sich zusammen und hat geschlafen. Zuvor ist er in der Falle langsam hin und her, dabei hat er alles bewindet. Leider war dann das Datenvolumen des Speichermediums erschöpft. Aber ich denke, bis zum Entnehmen um 06:15 Uhr, hat er friedlich weitergeschlafen.


Fazit

Eine sehr gute Falle. Die Qualität ist gut. Die Auslösung ist super! Sollten nicht irgendwelche Personen die Falle mutwillig zerstören, wird diese mich sicherlich überleben…

Preislich liegt die einfachste Variante bei 329 Euro. Nicht günstig, aber es funktioniert alles einwandfrei und lohnt sich.

Waidmannsheil