InfiRay hatte mit dem CH50 bereits hohe Maßstäbe an Vorsatzgeräte gesetzt. Besonders die Abbildungsleistung ist bei den Geräten hervorzuheben. Nun stellte der chinesische Hersteller eine neue Serie an Vorstatzgeräten vor. Die MATE Serie umfasst drei Produkte. Das MAL25, MAL38 und das premiumgerät MAH50. Wir haben das MAH50 zum testen bekommen. 

Hier die technischen Daten:

Detektorauflösung: 640x512

Pixel pitch: 12µm

NETD: <25mK

Herz: 50

Objektivdurchmesser: 50mm

Waffenprofile: 4

Detektionsreichweite: 2597m

Bildschirmauflösung: 1024x768

Akku: intern 4 Stunden

Gehäuse: Magnesium

Speicher: 32GB

Gewicht: 530g

Präzision: 1MOA

Lieferumfang

Geliefert wird das MAH50 in einem stabilen Hardcase geliefert, in das es mit angeschraubten Adapter perfekt hineinpasst. Neben Ladekabeln befinden sich auch zehn Wärmepads in dem Koffer, die für das Einschießen genutzt werden können. Zusätzlich gibt es einen Multiadapter. Dieser kann mit verschiedenen Einsätzen an das jeweilige Zielfernrohr in Standarddurchmesser angepasst werden. Außerdem ist er kugelgelagert. So lässt sich der Bildschirm optimal auf dem Zielfernrohr zentrieren. Wem die Akkulaufzeit von 4 Stunden nicht reicht, kann die mitgelieferte Powerbank am Zielfernrohr montieren und so die Laufzeit verdoppeln.

Zusätzlich wird bald ein Laserentfernungsmesser als optionales Zubehör erhältlich sein. Dann kann im Gerät die Entfernung zum Ziel angezeigt werden. Der Entfernungsmesser agiert ebenfalls als Powerbank, wenn er am MAH50 angeschlossen ist.

Einschießen

Der erste Gang mit einem Vorsatzgerät führt auf den Schießstand. Als erstes überprüfen wir, ob die Waffe ohne Vorsatzgerät noch den Gewünschten Treffersitz erzielt. Wenn dem so ist, passen wir den Klemmadapter an das Zielfernrohr an. Dieser sollte fest aber nicht mit Kraft zu schießen sein. Ob er fest genug sitzt, lässt sich nach ein paar Schüssen beurteilen, indem man die Waffe senkrecht hält und schaut, ob der Adapter nach unten rutscht beim Lösen des Klemmhebels. Sobald das Gerät gerade sitzt, kann geschossen werden. Dafür wird ein Wärmepad auf eine Zielscheibe geklebt und auf 50m geschickt. Die ersten beiden Schüsse saßen nah beieinander und etwas unten und links. Im Menü des MAH50 kann nun der Haltepunkt angepasst werden. Unter dem Punkt „Einschießen“ können Korrekturen über die X- und Y-Achse vorgenommen werden. Dabei ist ein Klick 1,6cm auf 100m. Eine hervorragende Neuerung. Denn vorher gab es keine genaue Zentimeterangabe pro Klick. Und die Klicks waren 2,4cm auf 100m. So lässt sich das MAH50 also fast do präzise einschießen wie ein Zielfernrohr. Nach wenigen Korrekturen war das MATE eingeschossen. Der Streukreis von etwa 1cm war äußerst zufriedenstellend. InfiRay gibt die Präzision mit mindestens 1MOA an, was 2,9cm entspricht. Beim wiederholten Ab- und Aufsetzen des Gerätes konnte keine Abweichung festgestellt werden. Das Einschießen lief erfreulich schnell und präzise.


Bildqualität

Auf dem Schießstand konnten wir bereits feststellen, dass die Abbildungsleistung des MAH50 hervorragend ist. Bereits der Vorgänger, das CH50 überzeugte mit einem guten Bild. Doch das MAH50 setzt noch mal eine Schippe drauf. Es war ohne Pixelmus möglich mit einer 15fachen Vergrößerung des Zielfernrohres zu schießen. Auch im Revier bestätigte sich die Leistung des Sensors. So konnten wir z.B. bei schlechtem regnerischem Wetter noch Wärmesignaturen im Dickicht erkennen, als es gute Handgeräte nicht mehr konnten. Auch ein Überläuferkeiler konnte auf 80m zweifelsfrei angesprochen werden, da die Haare am Pinsel zu erkennen waren. Wärmequellen grenzen sich gut vom Umfeld ab und Temperaturunterschiede sind deutlich zu erkennen.



Bauweise

Das MAH50 ist sehr kompakt gebaut. Durch den internen Akku ist die Form schlank gehalten und nichts steht ab. Das Magnesiumgehäuse ist sehr robust. Auch ein Sturz aus einer Kanzel mit aufschlagen auf der Leiter steckte das Gerät ohne Weiteres weg. Die Linsenabdeckung ist aus Aluminium und ebenfalls robust. Dank der kompakten Bauweise ist auch die Innenfokussierung gut zu erreichen. Bedient wird das MATE über vier Tasten auf einer Bedienoberfläche, die magnetisch am Gerät haftet. Sie kann also abgenommen werden und ist dann automatisch über Bluetooth mit dem Gerät verbunden. Wer also nicht so lange Arme hat, kann die Fernbedienung weiter vorne an der Waffe montieren und so das Gerät steuern.



Jagdpraxis

Mit dem MAH50 haben wir einige Stunden auf der Jagd verbracht. Sowohl auf dem Ansitz als auch bei der Pirsch. Es hat uns in allen Belangen überzeugt und immer eine sehr gute Leistung gezeigt. Egal bei welchem Wetter, das Vorsatzgerät hat seinen Job gut gemacht. Auch weitere Schüsse im Feld waren kein Problem. Dank der kompakten Bauweise störte es auch bei der Pirsch nicht.


Fazit

Das InfiRay MATE MAH50 können wir uneingeschränkt empfehlen. Es ist ein Premiumgerät, für den ambitionierten Schwarzwildjäger, der keine Kompromisse eingehen will. Einziger Punkt, der besser hätte sein können, ist die Akkulaufzeit von 4 Stunden. Nutzt man das Gerät aber nur zur Schussabgabe und kurz davor und danach, reicht die Laufzeit aus. In Kombination mit der Powerbank oder dem Entfernungsmesser sowieso. Trotzdem wären 6 oder 8 Stunden besser gewesen, wie es z.B. beim Liemke Luchs 1 oder Leica Calonox Sight der Fall ist.