Die meisten von euch werden sich jetzt fragen „Magni-was ?“, denn in der Jägerszene ist der Magnifier noch nicht wirklich etabliert. Jedoch das Rotpunkvisier, welches hierfür zwingend erforderlich ist, kennen die meisten. Erneut bedient sich der moderne Jäger an Entwicklungen aus dem militärischen Bereich.


Wofür braucht man einen Magnifier?

Der Magnifier wird als „Lupe“ / Vergrößerungsmodul vor dem Rotpunktvisier verwendet. Steht man auf einem Drückjagdstand wo die Sauen kurz vor einem rausgewechselt kommen könnten, empfiehlt sich natürlich ein Rotpunktvisier.

Aber wie oft passiert es, dass man auch auf weitere Distanz schießen könnte, jedoch dafür keine zweite Waffe mit Glas mitschleppt. Die ultimative Lösung: Magnifier vorklappen, schießen. Magnifier zur Seite klappen, schießen.

Den Falke Magnifier gibt es in zwei Vergrößerungen – 3x und 5x. Ich stelle euch meinen B3X mit dreifacher Vergrößerung vor.

Im Paket enthalten ist: eine Anleitung, der Magnifier, eine Gummi-Schutzhülle, die Montage (Flip-Mount), Spacer, Schrauben, Inbussschlüssel und ein Putztuch.


Technische Daten

Jetzt einige technische Daten:

Maße: 107x51x54 mm

Material: Aluminium

Gewicht (Magnifier only): 267,5 g

Sichtfeld: 12,7 m auf 100 m

Montage: für Picatinny/Weaver Schiene mit Feststellschraube und Flip-Mount, ein Spacer zur Erhöhung ist auch mit dabei

Flip-Mount: ein Klappmechanismus, welcher durch nach hinten ziehen des Magnifiers ihn zur Seite klappen lässt. Er ist federgelagert, so dass der Magnifier nicht von alleine zurückfällt, sondern erst durch erneutes ziehen und zurückschwenken in seine ursprüngliche Position versetzt wird

Stoßfest und spritzwassergeschützt

Preis: 399 €


Die Montage

Die Installation des Gerätes ist ganz simpel. Ihr setzt die Montage auf eure Schiene und dreht die Schraube zu. Es ist kein Einschießen notwendig, lediglich das Sichtfeld ist nachzujustieren, falls es nicht mittig liegt. Dies geschieht ganz einfach mit den Türmen oben und seitlich am Magnifier. Hierfür nehmt ihr die Kappen der Türme ab und benutzt sie als Schlitzschraubendreher. Die Linse kann nun vertikal und horizontal verstellt werden. Des weiteren gibt es einen Dioptrienausgleich, der am Stellring einzustellen ist. Zur Reinigung der Linse empfiehlt der Hersteller zB. von Schmeisser den Weapon Triple Optic Cleaner.


Erfahrungen

Ich habe mit dem Magnifier nun auf dem Schießstand und auch auf der Jagd geschossen. Das Sichtfeld ist top ! Wir haben ein klares Glas, ein super Licht und eine klasse Randschärfe. Als Rotpunktvisier hatte ich mein Falke LE (1.Gen) aber auch das Holosun 515C benutzt. Beide ohne Probleme einsetzbar. Lediglich bei Visieren mit Schutz-Flips ist darauf zu achten, dass sie je nachdem wie nah der Magnifier ist, nicht zu öffnen/schließen sind. Da müsst ihr erst den Magnifier zur Seite flippen.

Oft genug stand ich an Ständen, an denen das Wild doch etwas weiter weg durchwechselte und um ehrlich zu sein, ist ab einer bestimmten Distanz der Rotpunkt schon ziemlich groß und verdeckt durchaus das halbe Tier. Das Falke LE hat zum Glück einen feinen Circle Dot, da geht das schon einfacher und kombiniert mit dem Magnifier ist die Leistung dann echt bemerkenswert. Auch auf Dam-, Reh- und Rotwild lässt sich hier ein präziser Schuss antragen, wenn man zB. auf Jagden im Wald an langen Rückewegen steht.

Falls ihr, wie ich, auch gerne mit Hund und Waffe auf Drückjagden durchgeht oder ein paar Nachsuchen machen müsst, einfach Schraube der Montage lösen und runter mit dem Ding. So verkratzt ihr euch nicht die Optik und habt euer Gewehr sofort weiter einsatzbereit.



Mein Resümee

Ich möchte der Falke B3X Magnifier nicht mehr missen. Es ist klein und handlich. Platz dafür hat man in jeder Tasche. Es ist absolut simpel und stellt eine sinnvolle Ergänzung für jedes Rotpunktvisier dar. Ich erhöhe meine Reichweite ohne lästigen oder teuren Optikwechsel und kann somit flexibel an jedem DJ-Stand sichere Schüsse antragen. 

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