Das ThermTec Hunt 650L im Praxistest mit Revieraufnahmen

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13 Min. Lesezeit
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Mit dem Hunt 650L spendiert ThermTec seiner beliebten Vorsatzgeräte-Serie nun endlich einen Laserentfernungsmesser – ein Feature, das sich viele Anwender schon lange gewünscht haben. Der LRF erlaubt präzise Distanzmessungen bis zu 1.000 Metern.

>> Zum ThermTec Hunt 650L

Die eigentliche technische Neuerung steckt jedoch im Inneren und sorgt für eine deutlich vielseitigere Nutzung des Geräts. Doch bevor wir darauf eingehen, werfen wir einen kurzen Blick auf die technischen Daten.

Technische Daten des ThermTec Hunt 650L

Im Vergleich zum Hunt 650 Pro ohne LRF hat das neue Hunt 650L leicht an Größe und Gewicht zugelegt, bleibt mit einer Länge von 13,7 cm und einem Gewicht von 421 g jedoch eines der kompaktesten Geräte seiner Klasse.

Der hochempfindliche 640er Sensor verarbeitet Infrarotsignale mit Temperaturdifferenzen von ≤15 mK zu einem beeindruckend klaren Bild, das auf einem Full-HD-Display mit einer Pixeldichte von 4,5 μm dargestellt wird. Diese hohe Auflösung ermöglicht eine Justiergenauigkeit von 1,1 cm auf 100 m pro Klick – nahezu auf dem Niveau eines Zielfernrohrs mit MRAD-Klickverstellung.

Das Sehfeld von rund 15 m ergibt sich aus der Kombination des 640er Sensors mit der 50-mm-Brennweite – ideal für die Jagd auf weite Distanzen in der Feldflur.
Das eigentliche Highlight für Feldjäger folgt jedoch gleich.

Der speziell entwickelte Akku liefert bis zu fünf Stunden Laufzeit und lässt sich direkt im Gerät oder über die mitgelieferte Doppelladestation via USB-C oder Netzteil aufladen.

Die Bedienung ist gewohnt intuitiv: Drei gummierte Bedientasten, das Fokusrad auf der Oberseite sowie der An- und Ausschalter an der linken Seite.

Neu ist der als Kipphebel ausgeführte An- und Ausschalter. Dadurch lässt sich das Gerät blind zwischen Aus-, Standby- und Betriebsmodus umschalten – ganz ohne Kontrolle durch das Zielfernrohr.

Die Funktion, die alles verändert

Das Hunt 650L bietet erstmals einen digitalen Zoom im Vorsatzmodus.

Dieser arbeitet wiederholgenau und hält die Treffpunktlage stabil – Grund genug, das auf der Schießbahn zu testen. Da der Zoom digital über das Display erfolgt und nicht über den Sensor, wird er nicht in der internen Aufnahme dargestellt. Deshalb haben wir die Funktion durch das Zielfernrohr gefilmt – zulasten der Bildqualität.

In der Grundvergrößerung war durch die Dicke des Absehens keine exakte Zielaufnahme möglich.

Ein leichtes Hineinzoomen ermöglichte schließlich eine mittige Ausrichtung auf dem Wärmepad. Der erste Schuss ohne digitale Vergrößerung diente als Referenz: 1 cm hoch und etwa 1 cm rechts.

Zurück auf 1,8-facher Grundvergrößerung: Das Absehen verdeckt wieder das Ziel. Das Hunt 650L bietet drei Zoomstufen im Vorsatzmodus. Mit der ersten Zoomstufe war erneut eine präzise Zielerfassung möglich – der Treffer lag nahezu mittig.

In Zoomstufe 2 lag der Treffer etwa 1 cm höher – möglicherweise Schützenstreuung oder ein kleiner Trend.

Zoomstufe 3: Loch an Loch mit dem Treffer aus Zoomstufe 2. Trotz der hohen Vergrößerung bleibt das Bild scharf und detailreich – ein klarer Vorteil beim präzisen Anhalten.

Der letzte Schuss erfolgte wieder ohne digitalen Zoom. Ohne Vergrößerung im Zielfernrohr hätte das Absehen das Ziel überdeckt.

Ergebnis: Beeindruckend! Selbst mit einem Ausreißer blieb die Schussgruppe über alle Zoomstufen hinweg bei rund 20 mm.
Ein Feintuning um 1 cm nach links würde die Treffpunktlage noch perfektionieren.

Der digitale Zoom des ThermTec Hunt 650L

Der Zoom wird ganz einfach durch einen kurzen Druck auf die Minustaste aktiviert.

Standardmäßig beträgt der Vergrößerungsfaktor 1.

Die drei Zoomstufen vergrößern zweifach, dreifach und vierfach.

Wichtig: Die Vergrößerung des Zielfernrohrs multipliziert sich mit der digitalen Vergrößerung des Hunt 650L.
Beispiel: Bei einem Zielfernrohr mit 2-facher Grundvergrößerung ergeben sich folgende Gesamtvergrößerungen:

  • Ohne Zoom: 2×
  • Zoomstufe 1: 4×
  • Zoomstufe 2: 6×
  • Zoomstufe 3: 8×

Der Vorteil der digitalen Vergrößerung liegt auf der Hand: Ihr müsst nicht über das Zielfernrohr zoomen, wodurch die Austrittspupille erhalten bleibt und keine Randabschattung entsteht. Das erleichtert das Anvisieren bei Nacht erheblich.

Damit der digitale Zoom präzise bleibt, muss das Absehen der Videoüberlagerung mit dem des Zielfernrohrs exakt übereinstimmen. So wird der Ursprung der digitalen Vergrößerung korrekt justiert. Bei mehrteiligen Adaptern empfiehlt sich eine gelegentliche Kontrolle der Videoüberlagerung.

Das ThermTec Hunt 650L im Praxiseinsatz

Nun dorthin, wo das Hunt 650L hingehört – ins Revier. Kurz nach Büchsenlicht trat Rehwild auf etwa 50 m Entfernung aus.

Das Gerät überzeugt durch eine klare Bilddarstellung mit hoher Detailtiefe. Selbst feine Strukturen bleiben bis in den Mittelgrund gut erkennbar.

Ein Dachs auf rund 100 m Entfernung: Die Zeiten, in denen Wild nur als weiße Silhouette erschien, sind vorbei. Selbst feine Details im Fell werden beeindruckend klar dargestellt.

Ein Beispiel für den Nutzen des Laserentfernungsmessers: Schon bei zweifacher Grundvergrößerung wirken die Sauen deutlich näher, als sie tatsächlich sind. Der hintere Trupp steht jedoch auf 120 m – eine Distanz, die ohne Messung leicht unterschätzt würde.

Fazit zum ThermTec Hunt 650L

Das Hunt 650L ist derzeit das Maß der Dinge, wenn es um Bildleistung, Verarbeitung und Ausstattung geht. Wer ein Gerät mit Vollausstattung sucht, kommt an diesem Modell nicht vorbei.

Neben dem Laserentfernungsmesser und Digitalzoom verfügt das Hunt 650L auch über eine integrierte Ballistikfunktion, die sich mit den Daten der eigenen Laborierung füttern und auf Wunsch einblenden lässt – ein Thema, dem wir uns in einem separaten Video widmen werden.

Bei Fragen steht euch das Team von Active Hunting gerne zur Verfügung – telefonisch, per E-Mail oder direkt vor Ort.
Weidmannsheil!
Euer Team von Active Hunting

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