Was wollte ich?

Eine günstige Wildkamera mit vielen Funktionen.


Was wurde beschafft?

Die Seca Cam Homevista im Bundle.


Lieferumfang der Seca Cam Homvista Wildkamera

Über verschiedene Onlinehändler ist die Seca Cam Homvista Wildkamera als Bundle mit

erhältlich. Zum Lieferumfang der Wildkamera selbst gehört

Der Lieferumfang ist somit, insbesondere im Bundle, in Ordnung bis ordentlich und man kann sofort loslegen




Technische Daten

Ein kurzer Überblick über die Herstellerangaben:



Wie man sehen kann, ist die  eigentlich nur eine 5 MP-Wildkamera. Bei den höheren Aufnahmemodi wird „interpoliert“, das heißt soviel wie „dazugerechnet“. Die Aufnahmen sind als nicht wirklich in 8 oder 12 MP, sonder grundsätzlich in 5 MP, die die Kamera selbst durch hinzufügen von Pixeln noch aufhübscht.

Ich habe mir für die Seca Cam Homvista Wildkamera eine Speicherkarte mir 32 GB gekauft, die sie problemlos nutzt. Das ist aber auch das Maximum an Speicherkartengröße, was die Wildkamera laut Bedienungsanleitung, nutzen kann.

Wieviele Bilder und Videos gespeichert werden können, kann sich jeder selber ausrechnen. Je nach Auflösungsbedarf, Verweildauer der Wildkamera in der Natur, Speicherplatz etc. kann oder sollte man also seine Datengröße wählen. Ohne Videos, mit lediglich 5 MP-Bildern und kleinen Serien, sollte selbst mit der 8 GB Karte ein unüberprüfter Einsatz von mehreren Wochen möglich sein.

Ich habe es bisher noch nicht geschafft, die 8 GB Speicherkarte voll zu bekommen. Auch nicht nach 2 Wochen Dauereinsatz, mit Full-HD Videos und Bildserien von 5 Bildern pro Auslösung.

Man sollte allerdings Vorsicht walten lassen. In den Standarteinstellungen überschreibt die Kamera die ersten Fotos wieder, wenn die Speicherkarte voll ist.

Außerdem empfiehlt es sich, den Speicherchip nach dem Auslesen zu formatieren. Dies kann in der Wildkamera selbst, als auch am PC erfolgen.


Aufbau der Seca Cam Wildkamera

Sie besteht aus zwei Teilen. Im vorderen Teil sind die Bedien- und die Aufnahmeelemente untergebracht.


Der hintere Teil beherbergt nur Batterie und dient somit als eine Art Powerbank. Weiter befinden sich Abstandshalter an der Unterseite der Powerbankseite, wodurch das Befestigungsband gezogen werden kann. Insgesamt passen 8 Batterien in die Seca Cam Wildkamera. Jeweils 4 im vorderen und im hinteren Teil. Die Batterien aus der Powerbank zu nehmen ist etwas schwierig, weil die Abdeckung nur um 90° bewegt werden kann. Menschen mit dicken Händen werden ihre „Freude“ beim Batteriewechsel haben.

Die beiden Teile werden mit einer Plastikklammer, jeweils eine auf jeder Längsseite der Wildkamera, zusammengehalten. Vorsicht bei der ersten Inbetriebnahme. Von der Rückseite aus führen zwei goldene Schrauben durch beide Kamerateile und halten diese zusammen. Man muss sie lösen, bevor man die Kamerateile auseinandernehmen kann. Dazu ist ein kleiner Schlitzschraubenzieher notwendig. Im Alltagsbetrieb habe ich die Schrauben nicht wider hinein gedreht. Möglicherweise wird die Kamera dadurch „dichter“ in Bezug auf ihre Wasserfestigkeit. Die Kamera muss dann aber zur Bedienung aber komplett vom Baum (oder wo sie sonst befestigt ist) abgenommen werden, weswegen ich die Schrauben draußen lasse. Auch nach starkem Regen konnte ich kein Wasser im Gehäuse feststellen. Allerdings hing die Wildkamera zum einen immer im Bereich von Bäumen und in einem zusätzlichen Metallgehäuse. Wer auf Nummer sicher gehen will, zieht die Schrauben lieber ein bisschen an. Laut Bedienungsanleitung handel es sich bei den Schrauben nur um „Verstärkungsschrauben, deren Nutzung optional sei“.

Nach etwa zwei Monat Dauerbetrieb (Maximale Blitzanzahl, Serienaufnahme mit 5 Fotos und 10 Sekunden Full-HD-Video) habe ich zum ersten Mal die Batterien gewechselt. Ob das sein musste kann ich nicht sagen. Die Batterieanzeige schwankte zwischen „leer“ und „es ist noch ein bisschen drin“, je nach Außentemperatur. Auf einen Ausfall der Kamera wollte ich es nicht ankommen lassen.

Die Laufzeit der Batterien empfand ich dennoch als OK. Zumal ich mehr als einen Tag hatte, indem die Kamera den ganzen Tag über Aufnahmen gefertigt hat.

Auf der Unterseite der Kamera ist eine Klappe angebracht, hinter der sich sowohl die Anschlüsse für die Kamera, als auch der Kartenslot verbergen. Dieser ist somit auch erreichbar, wenn die Powerbank angeschraubt ist. Auf diesem Deckel befindet sich auch eine Stativschraube. Über den dortigen USB-Anschluss kann die Speicherkarte ausgelesen werden. Außerdem ist wohl die Nutzung einer externen Stromquelle möglich.

Die Haptik der Kamera ist ok, auch wenn die Klammern ein wenig billig wirken. Bisher tun sie tadellos ihren Dienst. Hinweise, dass es in naher Zukunft zu ausfällen kommen könnte, ergaben sich nicht.

Eine deutliche Schwachstelle erscheint mir jedoch die Befestigungsschraube an der Unterseite der Kamera zu sein. Das Gewinde besteht aus einfachem Plastik. Da diese Klappe aber grundsätzlich zum Tausch der Speicherkarte geöffnet werden muss, dürfte es, eher auf kurz als auf lang, zu einer Beschädigung des Gewindes kommen. Damit stünde zu befürchten, dass die Kamera nicht mehr wassergeschütz wäre. Ganz abgesehen von dem Komfortverlust. Bislang ist soetwas aber noch nicht eingetreten.


Funktionsumfang

Die Seca Cam Wildkamera bietet einen Vielzahl von Einstellungsmöglichkeiten und Aufnahmemodi. Es können Einzel- und Serienbilder (Zwischen 1 und 5 Bilder) aufgenommen werden. Weiter gibt es eine Timelapsfunktion in der Bilder im Abstand von 5 Sekunden bis 24 Stunden aufgenommen werden können. Auch die Zwangspause nach einer Aufnahme kann zwischen 3 Sekunden und 24 Stunden gewählt werden.

Der Standartmodus ist eine Serienbildaufnahme mit anschließender Videoaufzeichnung. Dabei können sowohl die Anzahl der Bilder, als auch die Länge des anschließenden Videos festgelegt werden. Natürlich ist auch nur ein Foto- bzw. nur Videomodus verfügbar.

Die Einstellung der Funktionen erfolgt auf der Rückseite des Kamerateils, hauptsächlich über ein Steuerkreuz. Abgelesen wird von einem 41x33 mm großen TFT-LCD Display, auf der sich auch die Aufnahmen angesehen werden können. Die Bildqualität des Displays ist nicht überragend, aber völlig ausreichend.

Die Bedienung selbst ist verständlich und aufgebaut, wie bei vielen Geräten, mit ähnlichem Aufbau. Probleme sollten nur der absolute Technik-Legastheniker haben.

Weiter sind vier Schiebeschalter angebracht, von denen jedoch nur der Ein-/Ausschalter, sowie der Wahlhebel für den Blitz tatsächlich funktionieren. Mit dem Blitzwahlhebel lässt sich steuern, ob bei Nacht aufnahmen mit 25 oder 51 LEDs gemacht werden sollen. Dies schlägt sich natürlich auf die Batterien und somit auf die Laufzeit nieder.

Insgesamt bietet die Kamera eine Menge Einstellungsmöglichkeiten, die jeden Nutzer zufriedenstellen dürfte.

Der Umstand, dass 2 der 4 Schiebeschalter nicht mit einer Funktion belegt sind, weckt zwar den Autisten in mir, stellt aber in der Realität kein Problem da. Auffällig ist noch die Ähnlichkeit der Bedienoberfläche zwischen der Seca Cam Homevista und der hier vorgestellten Wild-Vision Full HD 5.0 (https://www.geartester.de/articles/2722). Kein Wunder, die Wild-Vision ist das Vorgängermodell der Homevista.

Auch der technisch nicht begabte sollte sich nicht abschrecken lassen. An der Kamera kann viel eingestellt werden, muss aber nicht. Man kann sie einfach so aufhängen, wie sie geliefert wird oder sie einmal einstellen lassen.


Aufnahmequalität Blitz und Sensorreaktion der Seca Cam Wildkamera

Die Aufnahmen, sowohl bei Tag als auch bei Nacht sind zufriedenstellend. Für mich waren die Aufnahmen, auch im 5 MP Modus stets völlig ausreichend. Die Aufnahme der Kamera umfasst einen Winkel von etwa 100°, was Bilder mit einem großen Erfassungsbereich ermöglicht.

Auffallend empfand ich die deutlich schlechtere Qualität der Videoaufnahmen vom Tag im Vergleich zu denen aus der Nacht, die mir deutlich besser gefallen.

Was den Blitz angeht, so habe ich es nie geschafft, 20 Meter auszuleuchten. Nicht mal ansatzweise. Nach meiner Erfahrung ist bei ungefähr 7 Metern Schluss. Dieses Problem haben aber wohl viele Wildkameras. Ärgerlich ist die starke Fokussierung des Blitzes in die Mitte des Bildes. In Kombination mit der großen Aufnahmefläche gibt es viele Bilder, bei denen die Teile sich im Randbereich der Aufnahmen befinden und nur durch ihre aufleuchtenden Augen wahrgenommen werden können. Dieses Problem tritt verstärkt bei Videoaufnahmen auf.

In diesem Zusammenhang habe ich bemerkt, dass der Sensor oft weiter reicht, als der Blitz. In vielen Aufnahmen konnte das Tier, welches die Aufnahme ausgelöst hat, erst in der 2, 3, oder gar erst 4 Aufnahme erkannt werden.

Der Auslösesensor selbst kann in 3 Empfindlichkeitsbereichen betrieben werden. Hochempfindlich war leider, in meinem Nutzungsprofil, unbrauchbar. Die Kamera wurde dann wirklich bei jeder Kleinigkeit, auch durch Gras, dass in etwa 2 Meter Entfernung sich im Wind bewegte, ausgelöst. So entstanden eine Menge Naturaufnahmen, aber wenig Brauchbares.

Von mir wurde dann nur noch mittelempfindlich genutzt. Dabei habe kommt es zwar auch noch, hin und wieder, zu Fehlaufnahmen, aber ich habe nicht den Eindruck, dass mit etwas entgeht. In der niedrigsten Stufe wurde die Kamera von mir nicht getestet.

Etwas Probleme scheint der Sensor bei Gegenlicht zu haben. Dies scheint seine Empfindlichkeit zu stören, sodass er viel häufiger auslöst.

Die Auslösezeit selbst soll bei 0,4 Sekunden liegen. Das wird in der Realität auch erreicht, zumindest soweit ich das feststellen kann. Auch Tiere, die an der Kamera vorbei zurennen scheinen, werden erfasst.

Die Videos können mit Ton aufgenommen werden, aber da ich die Kamera in einem Metallgehäuse nutze, kommt davon leider nicht viel an. Ohne Gehäuse habe ich mich bislang nicht getraut, die Kamera aufzubauen. (Näheres bei Punkt „Wegnahmesicherung“)

Insgesamt bin ich mit den Aufnahmen sehr zufrieden. Der Umfang und die Qualität waren für mich mehr als ausreichend. Die Reaktion des Sensors ist gut. Fehlaufnahmen haben mich nicht gestört und sind, dank großer Speicherkarten, auch ein Problem. Lediglich beim späteren Auswerten sind große Datenmengen natürlich ungünstig.


Wahrnehmung durch das Wild

Eigentlich sollte ein Blitz mit 940 nm Wellenlänge wildsicher sein, also nicht vom Wild wahrgenommen werden. Auf einem meiner Videos sieht man aber, wie die Schweine die Kamera erkunden. Ob sie das Licht gesehen haben, oder die Kamera durch Geruch oder sonst wie wahrgenommen haben, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall scheinen die Tiere nicht negativ durch die Kamera beeinflusst zu werden.


Wegnahmesicherung

Eine solche ist leider nicht vorhanden, was das größte Manko der Kamera darstellt. Es gibt keine Ösen oder ähnliches, mit der ein Vorhängeschloss angebracht werden kann. Auch am Standort selbst gibt es keine Möglichkeit, die Kamera zu sichern.

Zwar lässt sie sich mit einem 6stelligen-Pin sichern, aber dieser schützt natürlich nicht vor Diebstahl an sich. Weiter weißt die Bedienungsanleitung explicit darauf hin, dass auch der Berechtigte die Kamera nicht mehr nutzen kann, wenn er seinen Pin vergisst. Man soll in so einem Fall den Kundenservice kontaktieren, ein klarer Hinweis für mich, dass man die Sicherung doch ausschalten kann.

Will man die Seca Cam sichern, so ist der Kauf eines Metallgehäuses notwendig. Das ist zwar von sehr guter Qualität, die Kamera passt hervorragend hinein und dürfte auch vor rabiateren Beschädigungs- und Wegnahmeversuchen schützen, aber der Käfig kostet nicht nur noch einmal fast 50 Euro, es sind auch keine Tonaufnahmen mehr möglich.

Durch die sehr gute Passform sieht man jedoch keinen Unterschied bei den Aufnahmen, was das Wichtigste sein dürfte. Glücklicherweise ist das Gehäuse auch schwarz und nicht so silbern glänzend, wie es die Amazon-Fotos suggerieren. Trotzdem ist die Tarnung der Kamera hin und muss nachträglich, wieder durch Geldeinsatz, hergestellt werden.

Leider wird durch das Gehäuse auch die Bedienung eingeschränkt, denn die Kamera muss aus dem Gehäuse genommen werden, damit die Karte gewechselt werden kann.


Weiteres Produkt

Durch die Firma Seca Cam wird weiter noch das Wildkameramodell „Raptor“ vertrieben. Lieferumfang und technische Spezifikationen sind genau die selben, wobei die Raptor einen kleineren Aufnahmewinkel hat.

Gründe, sich die Raptor anstatt die Homevista anzuschaffen, erkenne ich nicht...


Fazit

Insgesamt eine guter Kamera mit sehr großem Funktionsumfang, vielen Einstellungsmöglichkeiten, gutem Lieferumfang und prinzipiell schöner Haptik. Für eine optimale Nutzung muss das Kameraprofil natürlich an die Umgebung angepasst werden (z.B. Sensorempfindlichkeit), aber dafür kann die Kamera nichts. Und wie bereits erwähnt, ist eine „Plug-and-Play-Nutzung“ auch möglich. Mit guten Ergebnissen.

Abzüge gibt es nur für die schwache Abdeckung auf der Unterseite der Kamera.

Als Bewertung im Amazon-System wurde ich 4 bis 4 ½ Punkte geben.

Im Bundle ist die Kamera für Rund 150 Euro zu haben.

Aber: Wegen der nicht vorhandenen Diebstahlsicherung senke ich die Bewertung aber auf 3 Punkte. Eine Diebstahlsicherung ist für mich leider ein Muss bei Wildkameras. Außerdem katapultiert sich durch den Kauf des Metallgehäuses die Kamera vom unteren, direkt ins mittlere bis eher höhere Preissegment.Zusätzlich wird die Funktionsweise, wenn auch nur leicht, durch den Ausfall des Tons und Wegfall der Tarneigenschaft, negativ beeinflusst.


Vergleichsaufnahmen

Aufnahme 1 (Tag/Nacht)


Aufnahme 2 (Tag/Nacht)


Aufnahme 3 (Tag/Nacht)



Videos: