Da das Jagdrevier in welchem ich jage ein Ried ist, gibt es dort überall Wasser und damit verbunden Schnaken, Stechmücken, Bremsen, etc. Gegen diese "Plage" habe ich mich jahrelang mittels den gängigsten Mitteln zum Einreiben gewehrt, dann habe ich es zwei Jagdjahre mit einem Moskitonetz über dem Jagdhut versucht bis ich auf das Thermacell Handgerät gestossen bin.



Das Thermacell MR-300 ist ein kleines, handliches Gerät zur Abwehr von Mücken. Ursprünglich wohl mal für militärische Zwecke entwickelt ist es jedoch bei vielen Jägern und Anglern inzwischen ein sehr beliebtes Ausrüstungsteil.

Aufgrund vieler positiven Meinungen zu dem Gerät habe ich es mir letztes Jagdjahr auch gekauft. Und ich muss sagen: Alle Meinungen zu dem Gerät stimmen - es funktioniert perfekt!!!


Das Gerät und die Handhabung

Das Thermacell Handgerät verfügt über ein Kunststoffgehäuse mit diversen Befestigungsmöglichkeiten (Clips, Schlaufen, etc.). Das Gerät ist leicht und handlich und passt nicht nur in den Jagdrucksack sondern sogar in die Hosentasche oder kann an jeder Tasche/Rucksack oder sogar am Hosengürtel getragen werden.



Betrieben wird das Thermacell Handgerät mit Butangas und speziellen Plättchen welche mittels chemischer Mückenabwehr getränkt sind. Das Gerät funktioniert ganz ohne Batterien. Nachdem die Gaskartusche eingeschraubt und Plättchen eingelegt sind, wird das Gasventil geöffnet und mittels Piezozündung gezündet. Durch einen im Gerät entstehenden Glühpunkt wird die chemische Lösung auf den Plättchen verdampft. Der Dampf ist geruchsneutral und das Starten des Geräts ist fast geräuschlos. Durch den nur kleinen Glühpunkt im Gerät wird das Gerät an sich nicht heiß. Lediglich das Schutzgitter über den Plättchen wird handwarm.

Das Gerät erzeugt dann einen ca. 20 m² grossen "Mückenfreien Raum" um den Einsatzort. Direkt nach dem Starten des Geräts kann man die ersten Steckviecher beobachten wie sie weg fliegen. Auch ist es interessant zu sehen, dass um einen herum zwar Stechviecher fliegen, diese aber alle in einem Abstand vom Gerät abdrehen und weg fliegen. Im gesamten letzten Jahr hatte ich einen einzigen Mückenstich wobei zu erwähnen ist, dass es sonst (trotz einschmieren) ca. 10-20 pro Ansitz waren. Auch bei leichtem bis mittlerem Wind ist die Mückenabwehr hervorragend. Geht der Wind so stark, dass der verdampfte Wirkstoff des Thermacell weg geblasen wird, fliegen die Stechviecher aber sowieso nicht und es ist fraglich, ob man bei solch einem Wind überhaupt auf der Kanzel sitzen sollte.


Anschaffungspreis, Nutzungskosten und Alternativen

Das Gerät an sich ist in der Anschaffung mit ca. 40 Euro nicht teuer. Aber jetzt kommt das einzig negative an dem Gerät: die Thermacell Plättchen und Gaskartuschen sind relativ schnell verbraucht und auch nicht gerade billig.

Hier gibt es jedoch auch gute und günstige Alternativen: bei einem bekannten Onlineauktionshaus kann man sich Gaskartuschen mit nachträglich eingebautem Ventil kaufen oder ein Feuerzeugventil selbst in die leeren Thermacell Kartuschen einbauen. Danach kann die Kartusche mit handelsüblichem Feuerzeuggas nachgefüllt werden. Hier entstehen pro Nachfüllen nur Kosten von wenigen Cent.

Auch muss man nicht die originalen Thermacell Plättchen kaufen, es gibt mehrere Anbieter auf dem Markt die ähnliche Produkte anbieten. Am effizientesten hat sich für mich hier die Marke Etisso erwiesen. Hier müssen zwei der Etisso Plättchen in das Handgerät eingesetzt werden. Diese sind dann exakt so gross wie ein original Thermacell Plättchen. Die Etisso Plättchen sind sehr günstig zu bekommen und kosten nur einen Bruchteil von den originalen Blättchen.

Bei Verwendung von Nachfüll Gaskartuschen und den Etisso Plättchen entstehen Kosten von ca. 20 Cent pro Ansitz während es bei den original Produkten doch gut 3 Euro pro Ansitz sind.


Gefahrenhinweis:

Die Mückenabwehr erfolgt hier mittels verdampfter chemischer Stoffe - entsprechende Warnhinweise sind der Bedienungsanleitung zu entnehmen.



Fazit

Für mich ist das Thermacell inzwischen zu einem unverzichtbaren Gegenstand geworden den ich auf keinem Ansitz oder keinem Pirschgang mehr zuhause lasse. Auf dem Ansitz lege ich das Gerät einfach in eine Ecke der Kanzel und lasse es seine Arbeit verrichten. Beim Pirschen oder auch beim Bergen von Wild hängt das Gerät entweder an meiner Gürteltasche oder an meinem Gürtel. Beim Aufbrechen im Revier hänge ich das Gerät dann wieder an den Aufbrechbock. 

Das Gerät funktioniert hervorragend und hat mich noch nie im Stich gelassen (Wortspiel). Ich kann das Thermacell Jedem empfehlen der sich viel in der Natur aufhält. Es wirkt zu 100 Prozent und hält alle fliegenden Insekten fern.


Weitere Bilder und Infos zu meiner weiteren Jagdausrüstung gibt es entweder hier bei Geartester oder auf meinem Instagram Account


Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Ich werde weder von Thermacell noch von sonst einer Firma, Person oder dergleichen für diesen Test finanziert. Ich schreibe meinen Test über einen Gegenstand, welchen ich selbst bezahlt und auch ausgiebig getestet habe. Ich habe keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil durch die Vorstellung dieses Produkts auf dieser Seite.


Waidmannsheil

Euer Floh