Schmeisser S4F - die perfekte Raubwildbüchse ?

DerHohlwegrutscher
4 Min. Lesezeit

Erfahrungsbericht Schmeisser S4F .223 Rem 10” – Perfekt für die Raubwildjagd

Die Schmeisser S4F mit dem 10“-Lauf im Kaliber .223 Remington hat sich in der Praxis als herausragendes Werkzeug für die Raubwildjagd erwiesen. Ihre Kombination aus Kompaktheit, Zuverlässigkeit und jagdlicher Präzision hat sie für mich zum perfekten Begleiter bei der Jagd auf Raubwild gemacht.

Führigkeit & Handhabung

Der kurze 10“-Lauf sorgt für eine äußerst führige Gesamtlänge, selbst mit Schalldämpfer. Gerade bei Ansitzen in engen Kanzeln hatte ich mit meiner .308 immer wieder Probleme mit der Handhabung, da zusätzlich zum 50 cm Lauf der Schalldämpfer noch einmal 15 cm vorne aufbaut. Hier stieß ich beim Aufbaumen und Umpositionieren oft an. Das Wild störte das selten – mich selbst jedoch umso mehr. Mit der S4F erhoffte ich mir deutliche Verbesserungen: zusätzliche Führigkeit, geringes Gewicht durch den kurzen Lauf und ein Druckjagdglas in Kombination mit der Ultraleicht-Montage von ERATAC.

Verarbeitung & Design

Typisch Schmeisser: Die Verarbeitung ist erstklassig. Alle Teile passen präzise, das Finish ist robust und hochwertig. Ich habe mich bewusst für OD Green entschieden – modern, jagdlich passend und eine optische Abwechslung zur klassischen Black Rifle. Der Farbton lässt manchen Jäger bei der Optik eines Halbautomaten vielleicht etwas entspannter reagieren.

Montage Wärmebildoptik

Die durchgehende Picatinny-Schiene erlaubt die Montage von Wärmebildvorsatzgeräten direkt auf der Waffe. Vorteile: Schonung der Tageslichtoptik (kein Gewicht am Objektiv) und konstante Treffpunktlage auch bei häufigem Auf- und Abbau. Grundsätzlich ist gegen Bajonett-Adapter nichts einzuwenden, dennoch bevorzuge ich die eigenständige Montage der WBK auf der Picatinny-Schiene.

Optik & Montage

In Kombination mit dem Meopta Optika 6 1–6x24 auf der ERATAC Ultraleicht-Montage entsteht ein robustes, leichtes Setup. Die geringe Vergrößerung im Nahbereich und das weite Sehfeld machen es für mich zum idealen Wärmebild-Raubwildglas. 1-fache Vergrößerung ermöglicht schnelles Erfassen auf kurze Distanz, 6-fach ist für mittlere Distanzen völlig ausreichend.

Abzugs-Upgrade

Nach einem halben Jahr habe ich den serienmäßigen Abzug durch einen ERATAC Drop-In Trigger ersetzt. Das Abzugsgewicht sank von ca. 2,6 kg auf einstellbare 1–1,5 kg. Ergebnis: präzisere Schüsse und weniger Verreißen – besonders wichtig bei Stresssituationen auf der Jagd.

Halbautomat – zweiter Schuss sofort

Als Halbautomat bietet die S4F den Vorteil, dass ein zweiter Schuss ohne manuelles Nachladen sofort möglich ist. Bei bewegtem Wild, wie einem schnürenden Fuchs, kann das entscheidend für den Jagderfolg sein.

Tradition oder Moderne

Ich weiß, dass der Einsatz von Halbautomaten auf der Jagd diskutiert wird. Die Aussage, eine „Kriegswaffe“ habe dort nichts zu suchen, halte ich jedoch für unreflektiert – zumal viele klassische Jagdgewehre eine militärische Vergangenheit haben. Dem Wild ist es egal, ob es mit einem Drilling oder Halbautomaten erlegt wird. Fakt ist: Der zweite Schuss kommt mit einem Halbautomaten schneller.

Fazit

Die Schmeisser S4F mit 10”-Lauf ist nicht nur modern, sondern jagdlich durchdacht, leistungsstark und zuverlässig. Kompaktheit, beidseitige Bedienbarkeit, erstklassige Verarbeitung und die Möglichkeit zur Individualisierung machen sie zu einem echten Werkzeug für passionierte Jäger, die Wert auf Qualität, Präzision und Flexibilität legen.

Find' ich gut!

Kommentare

vor 29 Tagen

Schöner Bericht., der über den Tellerand schaut! Wie weit nutzt Du denn die Schmeisser in der 10.5' Variante?
Die kommt mit ihrem kurzen Lauf ja relativ schnell an ihre ballistischen Grenzen, wo die Geschosse noch vernünftig funktionieren. Wie sind da deine Erfahrungswerte?

DerHohlwegrutscher
Enthusiast
vor 29 Tagen

Servus, also ich hab auf 100 m noch echt gute Jagdliche Gruppen schießen können, glaube auch so wie ich die Büchse mittlerweile kenne dass auch noch auf 150m gute Gruppen drin wären aber ich selber schieße eigentlich , auch Revier bedingt, nicht weiter wie 100m. Zur Energie kommt demnächst auch noch ein Bericht 😎

Mike Wiederhold
Neuling
vor 23 Tagen

Schöner Bericht. Nutze selber ein AR15 für die Jagd aber nicht in dem bergrenzten Kaliber 223. Die 6,5 Grendel ist da der bessere Part.
Denn Sau kann immer kommen

south-hunter
Greenhorn
vor 22 Tagen

moin, schöner bericht und eine klasse kombi hast du da zusammengestellt. ich hatte sowas auch mal überlegt aber ich komm mit den kurzen AR system nicht zurecht.
ja dem wild ist es egal😎 wichtiger ist das der schütze mit seinem werkzeug umgehen kann!

wmh 🌿

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