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Nach mehreren Monaten intensiver Nutzung im Hochwildrevier konnte die ThermTec Wild 650D ihre Stärken eindrucksvoll unter Beweis stellen. Getestet wurde sie überwiegend im klassischen Mischrevier mit großflächigen Äsungsflächen, Maisstoppeln, Getreideflächen und angrenzenden Waldstrukturen – also unter genau den Bedingungen, für die ein flexibles Wärmebildgerät prädestiniert ist.
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Erster Eindruck & Verarbeitung
Bereits beim ersten Anfassen fällt die robuste und wertige Verarbeitung der Wild 650D auf. Das Gehäuse liegt sehr gut in der Hand, die Bedienelemente sind auch mit leichten Handschuhen gut erreichbar. Das Fokus-Rad und der zentrale Joystick ermöglichen eine schnelle, intuitive Bedienung, wie man sie sich bei der nächtlichen Jagd wünscht.
Das Gerät bringt rund 690 g auf die Waage und ist damit angenehm führig, ohne zu schwer zu wirken. Besonders praktisch: Es nutzt handelsübliche 18650-Akkus, die sich im Revier schnell wechseln lassen – ein großer Pluspunkt gegenüber fest verbauten Stromquellen.
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Technische Daten (Kurzüberblick)
• Sensor: 640 × 512 VOx, ≤ 18 mK NETD
• Objektiv: Dual-Linse – 25 mm & 50 mm (umschaltbar)
• Optische Vergrößerung: 1,4× / 2,8×
• Sehfeld auf 100 m: 30,6 m (25 mm) / 15,4 m (50 mm)
• Display: OLED mit sehr guter Kontrastdarstellung
• Akku: 18650 Wechselakku, bis zu 8 h Laufzeit
• Speicher: 64 GB intern, Foto & Videoaufzeichnung
• WLAN & App-Konnektivität: integriert
• UVP: 2.690 €
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Praxiserfahrungen im Revier
Weite Übersicht mit der 25mm-Linse
Der größte Vorteil des Dual-Systems liegt klar in der Flexibilität. Besonders beim Absuchen großer Äsungsflächen, an den Maisstoppeln oder bei der Kontrolle von Getreideflächen hat sich die 25mm-Linse als echter Überblicksgewinner erwiesen. Das breite Sehfeld vermittelt ein sehr realistisches Entfernungsempfinden, was gerade beim Angehen oder bei der Pirsch enorm hilfreich ist.
Schwarzwild ließ sich auch auf größere Distanzen schnell erkennen, und durch die hohe Sensitivität (≤ 18 mK) war selbst bei feuchtem Wetter und leichtem Nebel eine klare Detektion möglich.
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Gezieltes Ansprechen mit der 50mm-Linse
Mit einem Handgriff lässt sich auf die 50mm-Linse umschalten – ein echtes Highlight des Geräts. Damit wird das Ansprechen der Wildart auch auf Entfernungen bis zu 800 m präzise möglich. Besonders bei sommerlichen Nächten auf dem Feld war diese Funktion Gold wert, um frühzeitig zu erkennen, ob es sich um Sauen, Rehe oder Rotwild handelt.
Das Bild bleibt dabei detailreich, ruhig und kontraststark. Auch feinere Körperkonturen und Bewegungen sind klar erkennbar – eine Qualität, die sonst eher in deutlich teureren Geräten zu finden ist.
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Akkuleistung & Bedienkomfort
Die Akkulaufzeit hat im Test überzeugt: Eine Jagd von 18 Uhr bis 2 Uhr nachts – inklusive mehrstündigem Ansitz und anschließender Pirsch – war problemlos mit einem Akku zu absolvieren. Sollte die Energie doch einmal zur Neige gehen, ist dank der wechselbaren 18650-Akkus innerhalb weniger Sekunden wieder volle Leistung verfügbar.
Auch nach längerer Nutzung bleibt das Gerät angenehm handwarm, ohne übermäßige Hitzeentwicklung.
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Bildqualität & Performance
Die Kombination aus dem empfindlichen Sensor (≤ 18 mK) und der hohen Auflösung liefert eine beeindruckend scharfe Bilddarstellung. Konturen sind klar definiert, Temperaturunterschiede werden fein abgestuft wiedergegeben. Selbst bei schwierigen Bedingungen wie hoher Luftfeuchtigkeit oder Restregen bleibt das Wärmebild stabil und detailreich.
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Fazit
Die ThermTec Wild 650D hat sich im mehrmonatigen Revieralltag als echter Allrounder erwiesen.
Sie vereint Übersicht, Reichweite und Flexibilität in einem durchdachten Gerät – perfekt geeignet für Jäger, die sowohl Wald- als auch Feldanteile in ihrem Revier haben.
Besonders das einfache Umschalten zwischen den Brennweiten, die hervorragende Bildqualität und die praxistaugliche Akku-Lösung machen die Wild 650D zu einer echten Empfehlung in der 640er-Klasse.
💬 Kurzfazit:
Wer ein robustes, flexibles und leistungsstarkes Wärmebildgerät für das jagdliche Alltagsspektrum sucht, findet in der ThermTec Wild 650D einen zuverlässigen Begleiter – uneingeschränkt empfehlenswert.