Neben der Nutzung im heimischen Revier habe ich seit Jahren Wildkameras von MINOX im Rahmen von Forschungsprojekten in Deutschland und in Grönland im Einsatz. Nachdem ich über Jahre von der herausragenden Qualität der DTC600 (nicht mehr im Programm) begeistert war, konnte ich seit letztem Sommer die neue DTC550 testen. Über die Wildkamera selbst ist hier bei Geartester schon ausreichend berichtet worden, sodass sich eine eigentliche Produktvorstellung erübrigt.

Was ich aber gerne weitergeben will, sind Erfahrungen, die ich von keiner Wildkamera erwartet hätte und die für die Qualität der DTC550 und der verwendeten Akkus von Ansmann sprechen.

Meine Erfahrungen mit der MINOX DTC 550 Wildkamera in Grönland

In Grönland werden die Wildkameras den Sommer über u.a. bei der Überwachung von Polarfuchsbauen und Kunstnestern eines Prädationsexperiments eingesetzt. Der Extremtest findet aber im Winter statt. Dann überwachen die Wildkameras eine alte Trapperhütte, die öfter Besuch von Eisbären bekommt.

Im letzten Sommer hatte ich Anfang August eine MINOX DTC550 an einem Pfosten befestigt. Geladen war sie mit den von MINOX im Set mitgelieferten Nickel-Metallhydrid-Akkus „Ansmann 2500“. Als Einstellung wurden Bilderserien von jeweils 3 Bildern pro Auslösung gewählt.

Den restlichen Sommer hat die Minox Wildkamera jede Menge Fotos gemacht auf denen vor allem Vögel, wie Kolkraben und Kurzschnabelgänse zu sehen sind. Im Herbst tauchten die ersten Eisbären und im Winter dann auch Schneehasen und Moschusochsen an der Wildkamera auf.

Die tiefste Temperatur, bei der die Wildkamera noch ausgelöst hat, waren -27°C! Natürlich liegen die Umgebungstemperaturen zwischendurch noch weit niedriger, aber da ist vermutlich kein Tier vorbeigekommen.

Moschusochsen scheinen Probleme mit Pojucken zu haben, denn sie scheuern sich immer an jedem verfügbaren Pfosten (Mahlbäume gibt es dort oben nämlich nicht). Dabei ist am 4. Dezember der Befestigungsriemen gerissen (vermutlich war er aufgrund der langen UV-Einstrahlung schon etwas morsch) und die Wildkamera ist am Boden gelandet. Dort hat sie munter weiterfotografiert und wurde von einem Moschusochsen umgekickt und ist dabei (zum Glück) auf dem Rücken gelandet, sodass das Objektiv nach oben zeigte.

Im Frühjahr fiel in Grönland ungewöhnlich viel Schnee, sodass die MINOX DTC 550 Wildkamera irgendwann von mehr als einem Meter Schnee bedeckt war, der noch zum Teil lag, als ich Anfang Juli vor Ort angekommen bin und die Wildkamera zunächst nicht gefunden habe. Was ich zu diesem Zeitpunkt nicht wusste war, dass die Wildkamera nach 11 Monaten im Einsatz immer noch funktioniert und sogar ein Flugzeug beim Landeanflug erwischt hat.

Erst am 5. Juli wurde die inzwischen wieder freigeschmolzene Kamera von unserem Projektleiter entdeckt. Sie hat munter weiter Fotos gemacht! Das einzige, was mich an diesem Extremtest ärgert ist, dass ich nicht daran gedacht habe, die Wildkamera einfach weiter laufen zu lassen. Wer weiß, vielleicht würde sie heute noch funktionieren?

Mein Fazit zur MINOX DTC 550 

Die DTC550 ist meine neue Lieblings-Wildkamera! Ansmann forever: NiMH-Akkus von Ansmann sind das Beste, was ihr für eure Wildkameras nehmen könnt!

Rahmenbedingungen des MINOX DTC 550 Tests

Für ein wissenschaftliches Forschungsprojekt bekomme ich von MINOX kostenlos Wildkameras zur Verfügung gestellt. Diese Unterstützung ist mit keinen Verpflichtungen verbunden. Die Minox Wildkameras werden in der Arktis unter extremsten Bedingungen eingesetzt und unsere Erfahrungen diskutieren wir mit den Produktentwicklern von MINOX.

Das wir dabei überwiegend positive Erfahrungen weitergeben können, liegt an den Kameras und nicht am Tester. Die Bilder in diesem Bericht wurden nur verkleinert und sonst nicht bearbeitet.