Horrido liebe Geartester,

heute möchte ich euch mein Leica Magnus 1,8-12x50, Absehen L-Ballistik mit BDC (Absehenschnellverstellung) kurz vorstellen.


Technische Daten

Erst einmal zu den technischen Daten:

  • Objektivdurchmesser: 50mm
  • Vergrößerungsbereich: 1,8-12x
  • Zoomfaktor: 6,7
  • Sehfeld bei max. Vergrößerung: 3,7m
  • Sehfeld bei min. Vergrößerung: 22.5m
  • Austrittspupille: 4,2-12,4mm
  • Dioptrinausgleich: -4 bis +3 dpt
  • Transmission: ca. 91%
  • Vergütung: Aqua Dura
  • Verstellung der Treffpunktlage: 1 Klick = 1cm auf 100m
  • Länge: 360mm
  • Gewicht: 700g
  • Absehen: L - 4A ; L-Ballistik

In der Praxis

Mich hat das Zielfernrohr der Firma Leica aus der Magnusserie gleich durch seine schlichte und kompakte Bauweise angesprochen. Die Handhabung aller Elemente ist denkbar einfach, und durch die Größe der Bedienelemente auch jederzeit sehr schnell und gut möglich.


Leuchtpunkt

Der Leuchtpunkt ist verschieden fein einstellbar. Ich kann zwischen einem Tag und Nachtmodus wählen, in denen ich jeweils verschieden Intensitätsstufen abspeichern kann. Ebenso verfügt die Optik von Leica über eine Ein- und Abschaltautomatik sowie einer Batteriekapazitätsanzeige. Sobald die Waffe um mehr als 45° zur Seite, oder um mehr als 80° nach oben/ 65° nach unten geneigt wird, schaltet sich der Leuchtpunkt automatisch ab. Nimmt man sie aus diesem Winkel wieder hoch, schaltet sich der Punkt wieder in der zuvor ausgewählten Stufe ein.

Stellt man die Waffe also zum Beispiel in der Kanzel ab, oder schultert sie, so geht der Punkt automatisch aus. DieseFunktion spart nicht nur Zeit, sondern auch noch Batterie, gerade wenn man mal nach der Jagd vergisst, den Leuchtpunkt wieder abzuschalten, was bestimmt jedem schon mal passiert ist. Auch nach 3 min. ohne eine Bewegung des Zielfernrohres, schaltet sich der Leuchtpunkt ab. Leuchtet der Punkt nicht mehr dauerhaft, sondern erlischt für kurze Zeit regelmäßig, so ist die Batteriekapazität niedrig. Bei schwacher Batterie beginnt der Leuchtpunkt zu blinken. Aber auch hier gibt es verschiedene Einstellung und auch ein Abschalten der Kapazitätsanzeige ist möglich. Wichtig ist noch zu erwähnen, dass alle Einstellungen, auch nach dem Batteriewechsel beispielsweise, erhalten bleiben.


Linsenvergütung

Die verbauten Linsen des Leica Magnus sind mit der sogenannten AquaDura – Vergütung versiegelt. Diese wirkt Schmutz- und Wasserabweisend, die das Zielfernrohr auch bei schlechten Witterungsverhältnissen bestehen lässt.


Das Absehen

Besonders gut finde ich das Absehen L-Ballistik. Dieses ist durchaus auch auf der Jagd nutzbar, was der Feinheit der Linien des Strichbildes zuzuschreiben ist.


Hier lohnt sich auch der von Leica zu Verfügung gestellte Ballistikrechner. Hier kann man sich nicht nur in Verbindung mit dem Geovid-HD-B die Kicks anzeigen lassen, sondern auch die Anhaltepunkte in Verbindung mit dem Ballistikabsehen. In Kombination mit BDC (Absehenschnellverstellung) sind auch jagdliche Situationen über 200 m kein Problem. Nur denkt bitte unbedingt daran, den Seitenwind bei längeren Schüssen mit zu berücksichtigen. Dieser wird hier nirgends mit angezeigt und dieser kann bei weiteren Schüssen zu deutlichen Abweichungen führen.


Das Bild

Das Leica Magnus kann sich trotz seines 50 er Objektivdurchmessers am Tag sowie bei schlechten Lichtverhältnissen / Dämmerung durchaus sehen lassen. Besonders hervorheben möchte ich das Sehfeld auf 100m von 22,5 bei kleinster Vergrößerung. Von der Helligkeit und dem Kontrast ist das Glas mit den 56 er Gläsern in einem Atemzug zu nennen. Durch die Vergrößerung von 1,8-12 Fach, einem Gewicht von ca. 700 g und einer Länge von 360 mm, lässt sich das Zielfernrohr äußerst flexibel einsetzen.



Die Absehenschnellverstellung

 Hier haben wir, wie üblich 1 Klick = 1 cm auf 100 m. Allerdings gibt es auch verschiedene Ringe, die man nutzen kann. In Zukunft soll es diese auch individuell angepasst geben.

Die Absehenschnellverstellung ist wirklich einfach zu handhaben. So gibt es eine Verriegelung, die man vor und nach der Nutzung einfach dreht, um ein unbeabsichtigtes Verstellen zu verhindern. Dreht man das untere Rad im oder gegen den Uhrzeigersinn, wie im Bild zu sehen, ist die Verriegelung auch einfach und eindeutig gekennzeichnet. Die Verstellung ist nicht zu leicht oder zu schwergängig und lässt sich auch wirklich sehr schnell handhaben.



Verbesserungsvorschläge

Bei meiner Version des Leica Magnus geht die Vergrößerungsverstellung noch recht schwer zu drehen. Inzwischen hat sich Leica dessen aber schon längst angenommen und dieses Problem verbessert. Bei den erhältlichen Modelle geht die Verstellung deutlich leichter und man verliert auch keine Zeit beim Ansprechen!

Nur einen Parallaxenausgleich hätte ich mir bei diesem hochwertigen Zielfernrohr noch gewünscht. Auf dem Ansitz bemerkt man es eigentlich nicht, aber wenn man mal mehrere Schuss, vor allem auch auf bis zu 300 m auf dem Schießstand abgibt, so fängt gefühlt das Bild irgendwann an zu verschwimmen.


Fazit:

Alles in allem bin ich wirklich sehr zufrieden mit diesem Zielfernrohr. Der Trend geht zwar zu hohen Vergrößerungen, aber ich habe es auf bis 300 m getestet und das Schussbild wäre auch für jedes Reh absolut tödlich gewesen. Das Absehen ist sicher im Umstieg erst einmal gewöhnungsbedürftig, allerdings empfinde ich dieses Absehen als sehr sehr positiv. Ich kann so in Verbindung mit dem Ballistikrechner auch gerne einmal weiter schießen. Ich habe das Glas auch zusammen mit dem GeoVid HD-B und dem Ballistikrechner getestet und kann das wirklich nur empfehlen. Die Absehenschnellverstellung ist wirklich gut handhabbar und hoch präzise. Die Speicherung der Einstellung des Leuchtpunktes ist auf jeden Fall auch als besonders und positiv zu erwähnen.

Also wer einen kompakten „Allrounder“ mit einem großen Sehfeld sucht, wird mit dieser Optik bei der Firma Leica fündig. Kostenpunkt bei diesem Zielfernrohr sind rund 2400 € ohne Schiene zum Beispiel hier.