Ein neues Zielfernrohr einschießen kann eine nerven- und zeitraubende Angelegenheit sein - besonders wenn man das nicht jeden Tag erledigt. Die anfängliche, grobe Einrichtung und Befestigung der Optik ist für Viele eine reine Glückssache. Das wird besonders kritisch wenn man beim ersten Schuß am Stand die Scheibe nicht trifft. Im besten Fall beginnt man dann die Schußkreise langsam nach außen zu verschieben um irgendwann einen Treffer auf der Scheibe zu haben, im schlechtesten Fall schießt man Technik kaputt.


Das Prinzip

Eine günstige Möglichkeit ohne großen Aufwand ein Zielfernrohr auszurichten, ist ein Laser Bore Sight. Die Idee dahinter ist trivial. Im Prinzip wird ein genormt gerader (zumeist roter oder grüner) Laserpointer von vorne in den Lauf geschoben, dessen Laserpunkt die Laufrichtung anzeigt. Natürlich ist eine Schußparabel keine gerade Linie, jedoch sind die Abweichungen auf 100m gering genug, um den ersten Schuß risikolos auf die Scheibe zu bringen. Die Laser Bore Sights sind zumeist für fast alle Kaliber geeignet indem auf die Spitze des Stabes, der in den Lauf geschoben wird, eine auf das Kaliber angepasste Hülse geschraubt wird.

Lieferumfang ohne Bedienungsanleitung

Laser Bore Sights werden von verschiedenen Firmen vertrieben und auch in leicht verschiedenen Bauweisen. Das Grundprinzip ist jedoch stets das gleiche. Ich habe mir eine direkt aus China gelieferte No-Name Version gekauft, die aus eloxiertem Aluminium gefertigt ist, alle Bestandteile (inkl. Batterien) beinhaltet und ebenfalls absolut präzise ist. Prüfen kann man dies entweder mit einem bereit eingeschossenen Zielfernrohr, oder auch über Kimme und Korn. Bei letzterem wird im perfekten Zielbild ein halber Punkt oberhalb des Korns noch zu sehen sein.

Installationsbeispiel
Beispiel beim Blick durch ein ZF


Verfügbarkeit & Lieferumfang

Die Systeme kosten je nach Hersteller zwischen 8 und 40 EUR. Mein System kam von ebay, kostet 13 EUR und ist qualitativ genauso gut oder teilweise auch besser als teurere Markenprodukte. Neben dem Alusystem waren noch 3 Knopfzellen, der Batteriehalter (man muss etwas fummeln, um den in das Alugehäuse zu bekommen und erst einmal heraus finden, wo + und - sind), 7 Adapter für verschiedene Kaliber und eine englische, ziemlich unbrauchbare Anleitung dabei.


Alternative

Alternativ zu dem Laser Bore Sight werden auch Laserpatronen angeboten. Die Systeme funktionieren auch, sind jedoch auf ein Kaliber festgelegt und daher aus meiner Sicht nur zweite Wahl.