Nach meinem Bericht über die Anschaffung und den Erfahrungen mit der Glock 19 will ich euch jetzt noch ein bisschen was zum Üben mit der Kurzwaffe erzählen.

Ein Großteil des negativen Images von Kurzwaffen auf der Jagd kommt, meiner Meinung nach, durch das auf breiter Linie fehlende Wissen um den grundsätzlichen Umgang mit (Kurz-)Waffen.

Von den meisten alten Hasen auf der Jagd gibt es wenig zum Thema zu lernen, viele haben Pistole oder Revolver weder regelmäßig in der Hand, noch wirklich methodisch gelernt.

Die extreme Künstlichkeit bei den weit verbreiteten, statischen Disziplinen der gängigen Schützenvereine führt zu einer Blüte an in der Praxis vollkommen untauglichen Techniken, die wir uns bei den meisten Sportschützen besser nicht abschauen sollten. Selbst bei Behörden wird bis heute sehr stiefmütterlich oder schlicht praxisfremd ausgebildet, wie ich aus eigener Erfahrung berichten kann – auch dann, wenn ein Einheit mit nur drei Buchstaben bezeichnet wird

Die Möglichkeiten auf den „normalen“ 25m Ständen zu trainieren sind für uns Jäger absolut unbefriedigend. Präzise Schüsse auf 25m sind zwar ein gutes Training bestimmter Fertigkeiten, auch für Jäger, decken aber nichts von dem ab, was es im Umgang mit der Kurzwaffe (oder Waffen generell) zu lernen und zu üben gilt.

Wirklich gut „praktisch“ schießen viele IPSC-Schützen und die wenigen Jungs (und Mädchen), für die das regelmäßig lebensnotwendig ist -, beide übrigens mit der gleichen Grundtechnik. Das Buch mit dem ungünstig gewählten Titel „Feuerkampf und Taktik“ gab mir einen ersten Vorgeschmack auf das, was methodische Schiessausbildung bedeutet und hat mir gezeigt, woran es alles fehlt in der Szene, egal ob Jagd, Sport oder Behörde.

Wer aber, außer dem Autor, ist noch in der Lage, diese Techniken nicht nur nachweislich erfolgreich anzuwenden, sondern hat auch noch die Fähigkeit diese zu vermitteln? Ein guter Performer ist ja nichtnicht immer gleich auch ein guter Lehrer, sondern oft nur im Ausnahmefall.

Viel Stoff der häufig nur einmalig in kurzer Zeit vermittelt wird hat mich von den meisten Anbietern abgeschreckt, da ich sicherlich zwar viel gelernt hätte, es mir aber auch wichtig war das Gelernte dauerhaft zu behalten und verfeinern zu können und auch nur entsprechende Möglichkeiten suche.

Glücklicherweise habe ich auf einem hier bekannten Festival dann den Ausbilder Christian Bender kennenlernen dürfen. 

Er schult im etwa von mir eine Stunde entfernten Bexbach und verteilt den Inhalt seiner Schulungen auf einen theoretischen Teil, mit dem man sich erstmal zu Hause in aller Ruhe vertraut machen kann, und einen praktischen Teil auf dem Schießstand. Dieser befindet sich unter der Frankonia Filiale in Bexbach und lässt keine Wünsche offen.

Nach einem intensiven Vorgespräch um genau heruaszufindenherauszufinden um was es mir den genau ginge und was ich genau lernen wolle haben wir dann gemeinsam einen Trainingsplan aufgestellt. Wöchentliche Videocalls zum Trockentraining und alle 3 Wochen scharfes Schießen in Bexbach.

Chris (wie ihn seine Freunde nennen) hat eine sehr analytische, präzise Art die Dinge anzugehen. Das vereint er mit der modernen Schießlehre bestehend aus einfachen, effizienten und somit stresssicheren Techniken.

Nach individuellen Überlegungen welche Situationen einem als Jäger so begegnen können plus seinem persönlichen, inzwischen 30-jährigen Erfahrungsschatz hat er das Training und auch den Zeitaufwand auf die einzelnen Bausteine des Kurzwaffeneinsatzes genau auf meine Bedürfnisse abgestimmt.

Als wir Grundlegendes wiederholt und verfeinert hatten (Grifftechnik, Visierbild, Abzugskontrolle, Körperhaltung ), hat Chris mich einige Drills schießen lassen. Dabei hat er u.a. die die Zeiten gestoppt nach dem Motto „You can only manage what you measure“ – Du kannst nur das verbessern, was Du auch misst. Sehr effizient hat er mir auch durch Videoanalyse gezeigt, wo ich Fehler mache, also z.B. Zeit verliere oder mir selbst durch unnütze Bewegungen das Leben erschwere.

Zentrales Element und vielleicht das Wichtigste für Jäger überhaupt ist das Tragen der Waffe im Holster, das schnelle Ziehen und ins Ziel bringen der Waffe auf für uns relevante Zieldarstellungen.

Geübt bis ich es nicht mehr falsch machen kann, wird diese Vorgehensweise in unvorhersehbaren Situationen sogar lebensrettend sein.

Weitere Inhalte des Trainings waren Schießen mit der Taschenlampe (wir Jäger sind ja eher in der Dunkelheit unterwegs als im hellen), Ziele schnell erfassen, das effiziente und sichere Nachladen unter Zeitdruck, Blickführung und brechen des Tunnelblicks.

All meine zu Beginn geschossenen Zeiten, welche aufgrund meines Trainingsstandes schon nicht schlecht waren, konnte ich um bis zu 70% unterbieten, bei sauberen, fehlerfreien Bewegungen und Trefferbildern.

Schlüssel hierzu ist ein kostenneutrales Trockentraining zu dem es eine hervorragende Anleitung gab.

Wir haben neben dem praktischen Training auch viel über Ausrüstung und lehrreiche, gemachte Fehler gesprochen.

Alles in Allem wurden, nach anfänglicher Skepsis meine Erwartungen sogar übertroffen. Ich werde auch zukünftig an Kursen von Chris teilnehmen und mein selbstorganisiertes Training mit meinen Ergebnissen alle 3-6 Monate von ihm prüfen lassen.

Allen interessierten steht Chris zu einem kostenlosen Infocall zur Verfügung, den man als interessierter, verantwortungsvoller Jäger nutzen sollte. Man kann dieses Angebot über seine Homepage nutzen, die da https://www.kurzwaffenausbildung.de/ lautet.


Weder habe ich von Chris Bender Geld für diesen Artikel bekommen noch genieße ich sonstige Vorteile, es handelt sich also um einen reinen Erfahrungsbericht ohne bezahlte Werbung etc.