Liebe Geartester-Fans,

im letzten Jahr lief der Pachtvertrag für unsere verpachtete Eigenjagd aus und wir übernahmen eine schlecht gepflegte Jagd, wo doch einiges an den Ansitzeinrichtungen erneuert oder gar ganz neu gebaut werden musste.

Zuerst bauten wir einige Leitern, die für die Bejagung des Rehwildes völlig ausreichend sind. Doch wir wollten ja auch mal wieder etwas an der Schwarzwild-Population machen und benötigen dafür natürlich die ein oder andere wetterfeste Kanzel.

Der April ist ja für solche Baumaßnahmen ein prädestinierter Monat und so machte ich mich mit einem älteren, erfahrenen Jagdfreund an die Arbeit.

Der erste Schritt war natürlich den Standort auszusuchen, damit wir die Kanzel an die Örtlichkeiten angepasst erbauen können.

Wir starteten zuerst natürlich mit dem Unterbau. Wir wählten eine Bodenhöhe von 4,50m. So ist es uns möglich oben vom Plateau, wo die Kanzel errichtet werden sollte, noch in die Täler herabzuschauen. Ob die Höhe der Kanzel auch etwas mit dem Wind zu tun hat – da gehen die Meinungen auseinander. Der eine sagt die Kanzel muss so hoch wie möglich, damit man quasi aus dem Wind ist, die anderen sehen eine solche Meinung als Irrsinn an. Jeder wie er mag ;-)

Ich will euch jetzt nicht mit unnötigen Abmessungen von Holz oder sonst etwas nerven. Das hatte mein Freund, der Hauptberuflich Architekt ist, natürlich alles in seinem Kopf.

Die Bauweise

Die Bauweise sieht nur so aus, dass zuerst das Untergestell gebaut wird, dieses dann aufgestellt wird und später die Kanzel als Ganzes mit einem Krahn oder Manitou darauf gesetzt wird.

Wie bereits erwähnt, bauten wir zuerst das Untergestell. 4,50 m Bodenhöhe peilten wir an. Mit ordentlichen Verstrebungen war das ganze Ding schon so schwer, dass wir es nur mit einem Gabelstapler aufgestellt bekamen. Oben wird immer ein Rahmen errichtet, auf dem die Kanzel später aufgesetzt und festgeschraubt wird.

Nachdem das Untergestell fertig war, kamen wir zu der Leiter – 5 m Länge – die wird später auch nicht leicht! Auf jeden Fall wird das ein Sitz, den so schnell kein Jagdgegner umgeschmissen bekommt!Alles wurde natürlich Vorschriftsmäßig angefertigt, damit uns die BG auch nicht auf die Finger haut.

Die Kanzel selbst, soll natürlich so gedämmt sein, dass man auch in sibirschen Wintern darauf sitzenkann.

Also, warum nicht gleich quasi ein kleines Wohnzimmer errichten?! Styrodur und Silberfolie wie für einen Hausbau wurden besorgt.

Zuerst bauten wir den Kanzelboden. Auf diesen wurde das Grundgerüst aufgebaut.

Von außen wurden Bretter mit Nut und Feder befestigt, damit auch bloß nichts durch kommt. Dann wurde von innen das Styrodur angepasst und auf diese Schicht noch Silberfolie. Abschließend wurden OSB Platten darauf geschraubt und die gesamte Kanzel von innen mit Teppich ausgekleidet.

Die Fenster bestehen aus richtigen Glasscheiben und die Bohlen auf dem Boden wurden mit Laminat überdeckt.

Fertig ist das Wohnzimmer!! ;-)

Von außen wurde der gesamte Hochsitz noch mit einer dunklen Farbe bestrichen, damit er wetterfest und nicht ganz soo auffällig in der Natur ist.

Das Aufstellen

Nun kommen wir zum Aufstellen.

Bisher wurden nur Eisen-Profile an die Hölzer des Untergestells geschraubt und diese Profile in Löcher in den Boden eingelassen. Es ist einfach von Vorteil, dass das Holz den Boden nicht berührt und Feuchtigkeit aufnehmen kann und somit nicht fault. Die Löcher im Böden werden dann noch mit Beton gefüllt, damit der Hochsitz dann auch wirklich nicht umfallen kann!

Ich füge ein paar Fotos hinzu, damit ihr euch von der Entwicklung überzeugen könnt. Am Ende der Woche wird die Kanzel aufgesetzt – da werden ich die finalen Bilder noch nachreichen. Aber ich war so stolz auf diesen Sitz, dass ich euch schon jetzt davon berichten wollte.


Fazit

Über den Preis eines solchen Sitzes sprechen wir besser nicht, da fällt man nämlich nach hinten um, aber mein Vater und ich sagen immer:„Lieber einmal viel bezahlt für Gutes, als dreimal wenig für was Schlechtes!“

Ich glaube auch allen, dass es vielleicht einfachere und günstigere Methoden gibt solche Hochsitze zu bauen, aber jeder hat seine Methode und diese ist nun mal unsere! ;-)

Mit besten Grüßen und viel Waidmannsheil für die Bockjagd!!


Euer Weihnachtsbaumfritze