Der Frontline Galil nach einem Jahr auf Jagd und im Alltag



Viele in der Praxis bewährte Jagdrucksäcke entstammen  dem militärischem Gebrauch, als Garant für Robustheit, Einfachheit und schlichte gut durchdachte Lösungen zum Transport notwendiger Feldausstattung. 

So auch der 8L fassende Rucksack den Ich euch hier vorstellen möchte.


Über Frontline

Die 1961 in Israel gegründete Firma Frontline hat sich auf die Entwicklung und Herstellung von taktischer Ausrüstung spezialisiert. Hauptaugenmerk liegt hier vor allem auf Holstern für die unterschiedlichsten Anwender weltweit. Behörden, Militärs und Sicherheitskräfte sowie Privatleute vertrauen tagtäglich auf die robusten Produkte. Neben Kurzwaffenholstern aus Leder, Kydex und eigens entwickelten Laminatstoffen entstehen in Rishon Le Zion (Israel) auch Rucksäcke und taktischen Taschen.


Warum ein Single Sling Rucksack?

Mehr Bewegungsfreiraum als bei einem ,,normalen" Rucksack

Kompaktes Packmaß, dadurch auch relativ leicht

Bei der Pirsch ohne große Bewegung (Silhouette)  absetzbar

Schneller Zugriff auf alle Fächer 

 Maximale Reduzierung auf das Wichtigste 


Der Galil auf der Jagd

Egal ob auf Drückjagd, Pirsch, Ansitz oder einer einfachen kleinen Revierkontrolle, ist der Rucksack dabei. Allem voran weil der Jagdschein diesen Rucksack nur zur Kontrolle verlässt. 

Folgend ein kleiner Exkurs aus meinem Jagdjahr:


Im Mai bei der Pirsch im Wald 

Mit einer leichten Kipplaufbüchse und meinem Rucksack bepackt verlasse ich den Stellplatz meines Autos. Die Fläche auf der ich meinen Maibock vermute liegt ca 1,5km entfernt, und ich möchte auf dem Weg noch einen Abstecher zu einer Wildkamera unternehmen. 

Im und am Rucksack befinden sich: Messer, Einweghandschuhe, Aufbrechzubehör, Trichinen und Abfallbeutel, Erste Hilfe Paket, Batterien und Munition. Die 8 Liter Stauraum sind genutzt aber nicht gestopft! 

Der Tragegurt wird mit geübten Wurf über den Kopf an die gewohnte Position auf der linken Schulter gebracht. Die rechte Schulter nimmt den Gewehrriemen auf. Gehörschutz drauf und los. 

An der Dickung angekommen wo die erste Kamera hängt laufe ich ohne den kleinen Wechsel entlang zur Kamera. Der Rucksack berührt aufgrund der kompakten Maße keine Äste, da er dicht am Rücken keine eigene Kontur aufträgt. 

Batterie gewechselt, Kamera kontrolliert, Bock bestätigt. Sauber!

An der Fläche angekommen kurze Kontrolle ob der Gesuchte schon da ist. Ein kurzes rascheln kündigt den Gabler an, er fegt eine kleine Buche am Wegrand.  In gehockter Position am Wegrand auf 70m nehme ich nach kurzem Ansprechen die Waffe von der Schulter. Der Rucksack behindert mich nicht. Er stört meine Bewegung nicht noch schränkt er ich auf unangenehme Weise beim zielen ein. 

Der Riemen der quer von der linken Schulter über die Brust liegt, behindert den Schaft der Waffe im Anschlag nicht im geringsten. Der Schuss bricht und nach kurzem Schlegeln liegt der Maibock im Laub. 

Jetzt kommt das an seinem festen Platz verstaute Material zum Einsatz. Um kein Material im Dreck abzulegen, nimmt der Rucksack seine Position neben dem Bock hängend am Baum ein.


Am Griff oberhalb des Hauptfachs hängend ist der Rucksack eine Gute Hilfe um sauber arbeiten zu können. So aufgehängt sind alle Fächer hervorragend zu erreichen und jedes Werkzeug schnell nach seiner Nutzung wieder verstaut. 

Um kein Schweiß im Rucksack zu haben der eine komplizierte Reinigung erfordern würde, ist ein faltbarer Sammelbeutel am Riemen des Rucksackes angebracht welcher das kleine Jägerrecht, einen kleinen Müllbeutel mit den Handschuhen und dem verschmutzten Klappmesser aufnimmt.

 

Nachdem alles wieder seinen festen Platz hat, wird die Beute geschultert und zur Wildkammer gebracht. Hier spielt der in drei Tragepositionen verstellbare Riemen wieder seine Vorzüge aus. 

Durch umhängen des Hakens welcher die Trageposition auf dem Rücken bestimmt, wird hier aktiv vermieden das der Rucksack mit abgestrichenen Schweiß in Berührung kommt.


Concealed Carry Option

Egal ob Kompakt oder Fullsize Handfeuerwaffe, selbst bei heftiger Bewegung sitzt die eingesetzte Waffe bombenfest.

Eine Firma die im Hauptsortiment Holster fertigt, hat natürlich auch an entsprechende Lösungen für den Transport einer Kurzwaffe im Hauptfach verdeckt unter einer klappbaren Tasche liegt eine Klettfläche mit einem ,,Velcroholster". 

Diese quadratische Platte sichert die Kurzwaffe mit einem straffen Gummizug. Der Anblick wirkt auf den ersten Blick seltsam. 

Jetzt das ABER:


Die klappbare Tasche die das Fach verdeckt lässt selbst bei weit geöffnetem Rucksack nicht vermuten das sich dort eine Kurzwaffe versteckt.

Natürlich ist das Konzept einer verdeckten Kurzwaffe in Deutschland eher ein untergeordnetes Thema und jagdlich voraussichtlich nicht von großem Belang, aber der US Markt und auch in seinem Ursprungsland Israel hat dieser Rucksack so manchen Nutzer.

Diese werden dann voraussichtlich auch das Schnellzugriffsfach unter dem Rückenpanel nutzen, wo hinter einem leichten Mesh Gewebe eine weitere Klettfläche den schnellstmöglichen Zugriff auf die Kurzwaffe ermöglichen.  

Ich für meinen Teil bewahre an dieser Position meinen Jagdschein auf. 




Fazit

Nach 1,5 Jahren in der Nutzung hat sich der Rucksack für mich als die Ideale Lösung dargestellt. Ich hatte bisher nie das Gefühl etwas nicht mitnehmen zu können, was ich für meine Jagdausübung brauchte,

Die Plastikteile sind wertig und sauber verarbeitet. Hier und da steht mal ein Faden einer  Naht hoch, nichts was nicht selbst behoben werden könnte. Das meistgenutzte Teil neben den Reißverschlüssen stellt die große Schnalle am Riemen dar welche trotz häufiger Nutzung noch immer fest schließt.

Der Rucksack wird mich auch künftig weiter im Revier begleiten.

Bezogen habe ich den Rucksack für 60€ über die Firma Frankonia, welche als Hauptimporteur von Frontline den Vertrieb in Deutschland übernimmt.