Was wollte ich?

Eine Jagdliche Allroundjacke mit Tarnmuster in oranger Warnfarbe.

Was wurde beschafft?

Jagdparker Sibir 900 von Solognac

Die Firma Solognac ist die Hausmarke von Decathlon für den Bereich Jagd. Die hier vorgestellte Jacke hat laut Hersteller folgende Features:

  • zertifiziert als persönliche Schutzausrüstung (geprüft nach EG-Typenprüfung NF S74-567)
  • High Definition Camouflage-Motiv
  • Thermoisolierung bis -10° C
  • Novodry-Membran somit Wasserdicht und Atmungsaktiv
  • Außenmaterial 100% Polyester, Füllung 90% Recycling-Polyester, 10% Polyester, Innenfutter 100% Polyester


Ausstattung

Der erste Eindruck war sehr gut. Die Solognac Jacke wirkt hochwertig und fühlt sich sehr angenehm an.

Sie ist zweigeteilt und besteht aus einer Ober und Unterjacke, wobei diese beiden auch getrennt voneinander getragen werden können. 

Nach dem Zwiebelprinzip dient die erste Jacke zum Schutz vor Wind , Regen etc., die zweite Jacke dient zum Wärmeerhalt. Der Reißverschluss an der Vorderseite kann sehr hoch geschlossen werden. In Kombination mit dem etwas steiferen Kragen wird ein guter Schutz von Nacken und Gesicht erreicht. Die Leiste des Reißverschlusses kann dann über Druckknöpfe mit dem Außenmaterial überdeckt werden. Dieser Reißverschluss ist als einziger an der Jacke in beide Richtungen zu öffnen.

Die Innenjacke ist mit jeweils einem Reißverschluss an den Seiten und jeweils einem Druckknopf im Kragen und zwei am Ende der Ärmel befestigt. Sie ist ähnlich einer Daunenjacke mit Kammern aufgebaut. Diese sind allerdings laut Hersteller mit recyceltem Polyester gefüllt. 

Die Innenjacke hat zwei Taschen. Wenn man sie alleine trägt, befinden sich diese im üblichen Bereich, damit man die Hände hineinstecken kann. (Unterer Rand kurz vorm Reißverschluss). Theoretisch kann man diese Tasche auch nutzen, wenn die Innenjacke in der Außenjacke befestigt ist. Allerdings befinden sich die Taschen dann in einer so ungünstigen Position, dass sie nicht sinnvoll zu erreichen sind. Ich gehe davon aus, dass es durch den Hersteller auch so beabsichtigt war.

Auch das Obermaterial der Innenjacke ist Polyester. Das ist nicht unangenehm, aber auch nicht kuschelig.

Die Außenjacke verfügt über insgesamt 7 Taschen:

  • 2 Taschen mit seitlichen Eingriff etwas unterhalb der Brust (Reißverschlüsse zusätzlich verschweißt)
  • 2 Taschen mit Eingriff von oben im unteren Bereich der Jacke
  • 1 Tasche mit seitlichen Eingriff im Bereich des Reißverschlusses ebenfalls auf Brusthöhe
  • 1 Tasche auf dem Rücken im Lendenbereich

Alle Taschen können mit einem Reißverschluss verschlossen werden, werden aber jedoch auch durch das Außenmaterial überlappt, sodass Gegenstände schwer rausfallen und Wasser schlecht eindringen kann, auch wenn der Reißverschluss nicht geschlossen ist. Die Taschen selbst sowie die Einlässe sind alle großzügig bemessen und bieten guten Platz für Hände und gleichzeitig Gegenstände.

Die Tasche auf dem Rücken hätte ich fast übersehen. An beiden Seiten befindet sich ein großzügiger Reißverschluss von etwa 20 cm Höhe zum seitlichen Eingreifen. Auch diese sind wie die beiden Taschen vorne auf Höhe der Brust zusätzlich verschweißt. Das Innere dieser Tasche ist mit einer Kunststoffbeschichtung versehen. Ich vermute, dass sie dazu dienen soll, Niederwild aufzunehmen, wenn man beispielsweise die Felder abgeht.

Hier stellt sich dann auch ein Luxusproblem: Eine Tasche auf den Ärmel hätte die Sache dann noch runder gemacht.

Obwohl die Außenjacke wasserabweisende sein soll (konnte ich noch nicht live testen aber ich glaube mal den Versprechungen), wirkt sie nicht plastikartig. Sie fühlt sich schon fast flauschig an, was ich als sehr angenehm empfand.

Bei den günstigeren Decathlon Jacken der Taigra 300 wird von 2000 mm Wassersäule und bei der Sibir 300 von 5000 mm Wassersäule gesprochen, wenn es um die Wasserdichtigkeit geht. Ich meine mich dunkel zu erinnern, dass man bei der Sibri 900 mit 10.000 mm Wassersäule geworben hat, allerdings wurde dies von der Homepage entfernt. In mitgelieferten kurzen Artikelbeschreibung wird auch nicht darauf eingegangen. Dort ist lediglich von Pflegehinweisen die Rede, was ich etwas dünn finde.

Die Innenseite der Außenjacke ist mit weichem Stoff überzogen und fühlt sich ähnlich gut an.

Sie ist allerdings nicht dünn und hält auch schon recht warm. Meinem Gefühl nach zu warm, wenn man sie als Warnjacke bei einer Treibjagd mit wärmeren Temperaturen tragen will. Dafür sollte man dann eher zu einem anderen Produkt greifen.

Weiter ist weiter eine Kapuze angebracht, die über einen Reißverschluss und zwei Druckknöpfe an den Seiten befestigt ist, also abgenommen werden kann. Sie kann durch Bänder an den Rändern kleiner gestellt werden. Standard, wie an den meisten Jacken auch.

Eine schöne Idee an der Jacke von Solognac sind die Ärmel. In diesem Bereich ist ein etwa 3 cm breites Neopren/gummiartiges Band eingezogen, das sich enger an das Handgelenk anlegt. Dadurch wird das Eindringen kalter Luft verhindert. Diese Ärmel gehören zur Außenjacke. Die eigentlichen Ärmel können über zwei Druckknöpfe enger gemacht werden.

Auf den Schultern sind zusätzlich noch Schoner in grüner Farbe angebracht. Man braucht also keine Angst zu haben, sich die Jacke mit Riehemn vom Gewehr oder Taschen kaputt zu machen.

Die Jacke trägt sich insgesamt sehr angenehm und ist im Vergleich zu meinem Bundeswehrparker auch sehr leise. Dies gilt auch für die Reisverschlüsse und die Druckknöpfe.

Trotz der Dicke des Produkts hatte ich nicht das Gefühl, dass mich nicht bewegen konnte. Anzumerken ist, dass ich mir die Jacke letztlich in XL geholt habe, obwohl ich eigentlich eher ein M Typ bin. Ich habe damit aber erreicht, dass ich noch ein bisschen was drunter ziehen kann, wenn es nötig ist und ich gut an die Taschen herankomme.

Interessant wäre der Vergleich einer entsprechenden Jacke eines vielleicht namenhaften Herstellers. Insbesondere was die Geräuschtarnung angeht.

Mir persönlich gefällt die Farbe und das Tarnmuster. Wobei das natürlich Geschmackssache ist. Ich glaube auch hier mal der Werbung, dass Tiere das Orange nicht erkennen. Somit gibt es für mich auch keinen Grund, die Farbe nicht zu jeder Jagd zu tragen. Man weiß ja nie, wer auch noch ansitzt.

Die Solognac Jagdjacke ist eine von zwei aus einer Serie (Sibir) und sozusagen das Spitzenprodukt, wobei der Aufbau der Jacken prinzipiell gleich ist. Es gibt noch eine weiterer Serie, die Taiga, deren Produkte diesem auch ähneln.

Mit sinkendem Preis verzichtet man dann jedoch auf Wärmedämmung, die Verstärkung an den Schultern, die Reißverschlüsse an den Taschen etc. Was genau an welcher Jacke jetzt anders ist müsste man sich extra anschauen und würde hier auch zu weit führen.

Die Verfügbarkeit der Solognac Sibir Jacke sowie aller Produkte aus der Jagdsparte von Decathlon ist zwar gut, allerdings hat nicht jede Filiale ein Jagdsparte in ihrem Geschäft. Das kann ärgerlich sein, wenn man mal kurzentschlossen sich etwas ansehen will. Allerdings gibt es alle Produkte online. Die kann man sich entweder gegen Porto nach Hause, oder OHNE Porto in eine Filiale in der Nähe schicken lasse. Das ersetzt zwar nicht die Möglichkeit des „einfach-mal-schauen-gehens“, aber ist doch eine praktische Sache.

Die Solognac Jagdjacke selbst liegt Preislich bei knapp 150 € und ist HIER erhältlich.


Fazit

Pro:

  • Wind und Wasserdicht
  • Warm
  • Angenehm zu tragen
  • Durchdachtes Design
  • Günstiger Preis
Contra:
  • Nicht für wärmere Temperaturen geeignet
  • Ärmel können nur in zwei Positionen enger gemacht werden
  • Zu wenig Taschen (Luxusproblem)
  • Jagdsparte nicht in allen Decathlon-Filialen vorhanden
  • Schlechte Begleitdokumentation
Bin ich zufrieden?

Ja bin ich. Die Tatsache, dass ich die Solognac Sibir Jacke nicht im Sommer tragen kann stört mich wenig. Da kann ich mir für ein paar Euro eine Überziehweste holen. Solange es kalt ist, werde ich die Jacke wohl bei jeder Jagd tragen. Auch hier kann man für das Geld glaube ich nichts falsch machen.

An der Qualität gibt es bisher auch nichts auszusetzen. Ich habe einige Produkte von Decathlon und den Hausmarken und konnte mich bisher nicht beschweren. Auch von Solognac habe ich zwei Westen (Taiga 300), die bisher einen sehr guten Eindruck machen.