Hallo liebe Geartester, 

Jetzt, wo die Abende kürzer werden und der Jäger für seinen Ansitz nicht schon um 2 Uhr morgens sein Bett verlassen muss, merkt man langsam, dass der Sommer sich dem Ende neigt.

Nicht mehr allzu lange und die kalte Jahreszeit steht wieder vor der Tür. Für uns Jäger wohl eine der besten Jahreszeiten, um sich erste Gedanken über Raubwild- und vor allem die Balgjagd zu machen. Und so entstand auch bei mir vor einiger Zeit die Idee, mir eine kleinkalibrige Büchse aus dem günstigeren Preissegment anzuschaffen.

Die Wahl der passenden Waffe war relativ einfach und fiel, nachdem ich Sie das erste Mal in der Hand hatte schnell auf eine Bergara BA13 Takedown im Kaliber .222 Remington.

Die Suche nach der passenden Optik gestaltete sich schon schwieriger. Da ich ein Zielfernrohr mit 30mm Mittelrohr, hoher Vergrößerung, feinem Absehen und Schnellverstellung wollte, um es sowohl jagdlich als auch auf der 300m Bahn nutzen zu können.

Nach langen Recherchen und ewigen Vergleichen bin ich letztlich beim Hawke Vantage 30 WA SF 4-16x50 1/2 Mil Dot IR gelandet, da es alles Gewünschte bietet und die Preisleistung hervorragend ist.


Die Geschichte von Hawke

Hawke wurde vor 15 Jahren in Großbritannien gegründet und gehört zu Deben Group Industries welche Montagen, LED Lampen, Laserentfernungsmesser, Nachtsichtausrüstung und vieles mehr herstellt und vertreibt. Mittlerweile agiert der Hersteller in mehr als 60 Ländern und etabliert sich meinem Gefühl nach mehr und mehr im Bereich Optik.

(Quelle: Hawke Homepage und Wikipedia)


Der erste Eindruck

Geliefert wurde das Hawke Vantage Zielfernrohr in einem weißen Karton mit Hawke Logo und der entsprechenden Modellbezeichnung.

Fein säuberlich und stoßfest in Schaumstoff gebettet werden neben dem  Zielfernrohr noch Schutzkappen, ein großes Reinigungstuch und eine mehrsprachige Bedienungsanleitung geliefert.

Optisch macht das Zielfernrohr auf Anhieb einen tollen Eindruck. Beschichtung, Oberfläche, Gläser und Beschriftung sind sehr sauber gearbeitet und Fehler oder Grate sucht man vergebens.


Ich habe mein Hawke Vantage mit einer günstigen 30mm Ringmontage montiert ganz nach dem Motto „Preisleistung“ und sofort im Anschluss ging es auf die 100m Bahn.



Die Haptik

Der Dioptrienausgleich lässt sich sehr angenehm bewegen und bleibt dabei in Position ohne zu schwergängig zu sein. Somit war die erste Einstellung sehr schnell erledigt.

Der Verstellring für die Vergrößerung ist super griffig und lässt sich ebenfalls sehr gut und angenehm bewegen. Ein versehentliches Verstellen ist auch hier ausgeschlossen

Der Vergrößerungsbereich von 4-16 Fach ist für mich persönlich ideal, da ich jagdlich ohnehin meist den Bereich 4-10x nutze und durch den maximalen Zoom bis zu 16x auch auf der 300m Bahn einen top Begleiter habe.


Das Absehen

Eine Sache, die mir sofort ins Auge gefallen ist, ist das superfeine und schlanke Absehen des Hawke Zielfernrohrs. Ich hatte mittlerweile schon einige Optiken in Besitz, darunter Steiner, Meopta, DDoptics und zudem nutze ich seit einiger Zeit ein Kahles neuster Generation.

Und hier muss ich tatsächlich sagen, dass Hawke Glas übertrifft in diesem Punkt meine Erwartungen deutlich.



Die ersten Schüsse

Nachdem die Grundeinstellungen vorgenommen waren, ging es los mit den ersten Testschüssen.

Die erste Gruppe lag gut zusammen, jedoch etwa 9cm zu hoch und 7cm zu weit rechts. Also Korrektur.

Das Hawke Vantage hat eine Verstellung von 1/10 MRAD/Klick was 1cm auf 100m entspricht.

Diese Version des Zielfernrohrs besitzt freiliegende, verriegelnde Türme, was bedeutet es muss keine Schutzkappe entfernt werden. Zum Verstellen muss lediglich der Turm etwas gehoben werden, um ihn aus seiner Sicherungsposition zu lösen und kann dann sofort justiert werden.

Die Türme arbeiten hierbei sehr präzise mit deutlich hör und fühlbarem Klick. Eine Eigenschaft die Ich bei vielen anderen Optiken vermisse.


Ist das Zielfernrohr dann auf die Waffe eingeschossen kann man die Schrauben der Türme lösen und diese zurück auf Nullposition stellen. Somit ist das Glas auch ideal für Distanzschüsse geeignet, weil die Absehenschnellverstellung praktisch schon integriert ist. Ein weiterer Pluspunkt für mich.

Schnellerhand 5 Klicks entgegen der Beschriftung „Up“, sowie 7 Klicks entgegen der Beschriftung „R“ gedreht. Und es konnte an die nächste Testgruppe gehen.

5 Schuss folgten nach kurzer Abkühlpause und schnell war die Waffe auf GEE eingeschossen. Auch bei mehreren darauffolgenden Schussgruppen änderte sich daran nichts mehr, und so ging es dann an einem der nächsten Abende auch schon in die Natur.



Auf der Jagd

Am ersten Abend im Revier lag mein besonderes Augenmerk auf der Dämmerungsleistung des Hawke Vantage, sowie der Beleuchtung welche bei diesem Modell in je 5 Helligkeitsstufen Grün oder Rot ausgeführt ist.

Das Zielfernrohr verfügt, trotz des großen Vergrößerungsbereiches, über eine recht beachtliche Dämmerungsleistung und ich bin mir fast sicher, hätte ich ein Hawke mit einem kleineren Verstellbereich und einem 56er Objektiv gewählt, wäre es noch etwas dämmerungsstärker. Nicht schlecht für ein Glas für unter 400€.

Für meine Zwecke, welche in der Raubwildbejagung auf schneebedecktem Boden oder abgeernteten Feldern liegt, ist es jedoch mehr als ausreichend.

Die Beleuchtung bei Hawke Vantage Zielfernrohr ist meiner Meinung nach nicht für den jagdlichen Zweck, sondern mehr für den Sportschützen oder Militärbereich gedacht. Sowohl die grüne als auch die rote Beleuchtung sind schon ab der ersten Stufe relativ hell und blenden das Auge bei Finsternis. Für mich war es damit schwierig Wild zu erkennen und im Auge zu behalten, weshalb ich es ohne Beleuchtung nutze.

Sehr gut geeignet ist sie hingegen, wenn auch bei Tag, etwa bei dunklem Hintergrund oder starkem Kontrast eine Beleuchtung gewünscht wird da diese sich auch bei Sonnenlicht wunderbar abhebt.



Fazit

Ich nutze das Zielfernrohr von Hawke nun schon seit einiger Zeit und bin vom ersten Tag bis heute sehr zufrieden.

Für ein Zielfernrohr im unteren Preissegment wird hier sehr viel geboten und ich freue mich schon jetzt auf die Wintermonate, um das Glas für seinen gedachten Zweck ausnutzen zu können.