Hallo Geartester,

nach nunmehr einer "bleifreien" Jagdsaison möchte ich etwas zu meinen Erfahrungen mit der Geco Zero schreiben. Die Geco Zero ist von der Geschossart her ein Teilzerleger, welcher mich durch seine sehr hohe Augenblickswirkung, auch auf schwache Stücke Schalenwild und gerade auf kurze Waldjagddistanzen überzeugt hat. Meine anfänglichen Befürchtungen hinsichtlich starker Wildbretentwertung haben sich nicht bestätigt. Die Auflistung ballistischer Daten spare ich mir, diese sind ja auf der Herstellerseite ausreichend abgehandelt.


Warum die bleifreie Geco Zero Munition?

Als Jäger in NRW wurde mit Novelle des Landesjagdgesetzes die Verwendung von bleifreien Geschossen vorgeschrieben. Ich hatte und habe da prinzipiell kein Problem mit, stellte mir aber nun die Frage welche bleifreien Geschosse für mich und meine Jagdverhältnisse am vorteilhaftesten wären. Da ich zwei Büchsen in sehr ähnlichen Kalibern führe (7x64 und 30-06) hatte ich mich entschieden zwei unterschiedliche Geschoßtypen (Zerleger und Deformierer) zu verwenden. Zuerst habe ich versucht meine Sauer 101 in 30-06 auf das Geco Zero umzuschießen. Hier konnte ich auch trotz chemischer Reinigung und einer ausreichenden Anzahl von Probe-/Kontrollschüssen keine ausreichende jagliche Präzision erzielen. Dies kann natürliche von Büchse zu Büchse wieder anders aussehen. Nach erfolgreicher Testung mit dem RWS Performance Pack, habe ich die Sauer dann mit dem Deformator RWS Hit eingeschossen. Eine sehr präzise Kombination.


Praxiserfahrungen

Nach den Einschießerfahrungen mit meiner Sauer und dem Geco Zero, war ich hinsichtlich der anstehenden Verwendung in meiner M 98 skeptisch. Ohne vorherige chemische Reinigung konnte ich aber nach wenigen Schüssen schon sehr gute Streukreise erzielen. Ich war über die Präzision der Zero mit meiner Mauser sehr positiv überrascht.

Beide Büchsen, Sauer mit Deformator und Mauser mit Zerleger warteten nun auf ihren Einsatz im Revier!

Meine Revierverhältnisse gliedern sich in 2/3 Wald zu 1/3 Feld. Einzig vorkommende Schalenwildart ist Reh. Sonstige Schalenwildanteil meiner Jahresstrecke erlege ich ausschließlich auf Drückjagd in anderen Revieren.

Das Geco Zero Geschoss hat mich bis Dato hinsichtlich seiner sehr guten Augenblickswirkung und Wildbretentwertung nicht enttäuscht. Mit dem Zero kann ich es mir "leisten" auch im Wald, auf der Schneise, die Stücke nicht unbedingt durch einen Schuß aufs Vollblatt zu strecken. Kommt mir sehr entgegen, da ich das Wildbret auch vermarkte.

Die immer wieder von vielen ins Spiel gebrachte "grüne Suppe" bei Verwendung von Zerlegern kann ich mit der Geco Zero so nicht bestätigen. Über Splitter im Wildbret, hat sich auch noch niemand beschwert und ich habe bis jetzt auch noch nicht auf Splittern gekaut. Ausschuß mit reichlich Schweiß hatte ich mit der Zero bis jetzt immer. Dies ist beruhigend, bei Totfluchten von 0-5 Metern aber eher sekundär.

Da ich mit der Hit gerade bei schwachen Stücken in Verbindung mit Schussdistanzen unter 30 Metern immer wieder Totfluchten bis zu 80 Meter (!) hatte, führe ich diese überwiegend bei Feldansitzen. Hier hab ich nach dem Schuß das Stück länger im Blick und längere Totfluchten enden nicht in "Nachsuchen" .



Mein Fazit für meine Jagdsituation

(kann bei jedem anders aussehen)

Die Hit schieße ich, der Tiefenwirkung wegen, wo bei Jagdeinladungen auch auf mittelschweres bis schweres Schalenwild gejagt werden soll und wenn Totfluchten über 20 Meter akzeptabel sind. Überall dort wo sehr hohe Augenblickswirkung gefragt ist, schieße ich mit der Geco Zero oder mit Hit auf Vollblatt (Schade um die Blätter).