Einleitung
Wer mit dem eigenen Auto campen möchte, steht oft vor der Wahl zwischen Bodenzelt und Dachzelt und damit zwischen Komfort, Aufwand und Flexibilität. Das Feather Lite von Front Runner präsentiert sich als besonders leichtes und kompaktes Dachzelt-Modell, das speziell für zwei Personen ausgelegt ist. Im Rahmen meiner Tests war es sowohl beim Festival als auch auf einem wind- und regenreichen Schießen im Einsatz. Im Folgenden findest du meine Erfahrungen ergänzt um technische Daten, Praxis-Einsatz und ein Fazit mit Stärken und Schwächen.

Technische Daten & Ausstattung
- Gewicht: ca. 43 kg – damit zählt das Modell zu den leichteren Dachzelten auf dem Markt.
- Geschlossenes Packmaß: laut einem Anbieter etwa 2,40 m Länge × 1,30 m Breite und Höhe ca. 216 mm (ohne Leiter) – damit flacher als viele Vergleichsmodelle.
- Geöffnetes Innenmaß: etwa 2,40 m Länge × 1,30 m Breite – ausreichend Platz für zwei Personen.
- Matratze: ca. 6 cm Schaumstoff mit waschbarem Bezug – laut Angaben der Herstellerseite.
- Materialien: Bodenplatte aus Aluminiumrahmen mit Schaumkern, Zeltstoff u. a. 400D Oxford Polyester/Poly-Baumwoll-Ripstop Gewebe.
- Montage: Das Zelt ist für die Montage auf Front Runner Slimline II Trägern ausgelegt, alternativ mit Universalhalterung auch auf anderen Querträgern.

Praxis-Einsatz & Montage
Aufbau
Beim Festival in Coesfeld wurde das Zelt auf dem Seat Tarraco montiert. Dank des geringen Gewichts war das Handling verhältnismäßig einfach – zwei Personen konnten das Zelt auf das Dach heben und befestigen. Der Aufbau vor Ort erfolgte schnell: Leiter ausgefahren und eingerastet, vier Metallstäbe eingesetzt, um das Außenzelt in Form zu bringen.
Besonderheit: Die Leiter muss in der Länge exakt eingestellt werden, damit der Winkel zum Einstieg passt und die ausgeklappte Plattform ordentlich abgestützt ist. Das ist keine große Hürde, aber ein Punkt, den man vorab planen sollte.
Platzangebot & Komfort
Im Inneren war ausreichend Raum für zwei Personen – inklusive Gepäck, Kleidung und kleinen persönlichen Gegenständen. Die Matratze erwies sich als bequem – mit zusätzlicher Decke ließ sich der Liegekomfort noch weiter erhöhen. Die Liegefläche fühlte sich stabil an, und man konnte gut zwei Nächte hintereinander komfortabel schlafen.

Wetter- und Geländetest
Der zweite Einsatz führte uns nach Ulfborg zum Long-Range-Schießen – bei Wind und heftigem Regen. Hier zeigte sich die Stärke des Außenzeltes: Das Innenzelt blieb trocken, und das Außenzelt führte das Regenwasser wirkungsvoll ab. Die Fenster mit Mückennetz sorgten für gute Belüftung, ohne dass Insekten ins Zelt eindrangen. Besonders positiv: Auch bei starkem Wind war das Zelt stabil und sicher befestigt.
Mobilitätsaspekte
Im Fahrbetrieb traten einige typische Dachzelt-Effekte auf:
- Der Kraftstoffverbrauch stieg spürbar – bei meinem Fahrzeug etwa +3 l/100 km.
- Durch das höhere Dach und die größere Angriffsfläche nahm der Wind- und Fahrgeräuschanteil zu.
- Eine Richtgeschwindigkeit von ca. 130 km/h wurde von mir nicht überschritten, da höher die Stabilität und Lautstärke deutlich spürbar wurden.
Bewertung nach Kategorien
| Kategorie | Bewertung & Begründung |
| Aufbau & Handling | Sehr gut: Leichtes Zelt, schneller Aufbau, Leiter und Metallstäbe logisch ausgelegt. |
| Platz & Komfort | Gut bis sehr gut: Zwei Personen schlafen komfortabel, mit zusätzlicher Decke noch besser. |
| Wetterfestigkeit | Sehr gut: Regen und Wind wurden gut bewältigt. |
| Alltagstauglichkeit | Solide: Montage und Fahrbetrieb sind gut machbar, aber Mehrverbrauch und Geräusche sind spürbar. |
| Preis-Leistung | Überzeugend: Leichtes Modell im Einstiegssegment mit guter Nutzbarkeit. |
Stärken und Schwächen
Stärken
- Geringes Gewicht und flaches Profil erleichtern Montage und erhöhen Fahrzeug-Kompatibilität.
- Schneller Aufbau: Im Feld kaum Verzögerung.
- Wetterfest: Auch anspruchsvolle Bedingungen wurden gemeistert.
- Angemessener Komfort für zwei Personen – inklusive Matratze.
Schwächen
- Die Eingangsklappe hängt beim Ausstieg vor dem Gesicht, wenn das Außenzelt nass ist – es sei denn, man rollt sie vorher auf, was wiederum Wasser ins Innere tropfen lassen kann.
- Kein umfangreiches Zubehör-Set enthalten (z. B. Vorzelt, Innenorganisation) – nachrüstbar, aber zusätzlicher Aufwand.
- Fahrbetrieb: Der erhöhte Verbrauch und die Geräuschentwicklung sind nicht unerheblich.
- Für sehr große Fahrzeuge bzw. hohe Montagepositionen ggf. Leiterverlängerung notwendig („wenn Installationshöhe über 2 m liegt“).
Fazit
Das Front Runner Feather Lite Dachzelt überzeugt als durchdachte Lösung für zwei Personen, die ein leichtes, platzsparendes und wetterfestes Dachzelt suchen. In meinen Einsätzen – zunächst beim Festival, dann unter raueren Bedingungen – hat es gezeigt, dass es seinen Platz im Alltag und im mobilen Outdoor-Einsatz finden kann. Wer Komfort auf einem soliden Niveau sucht und dabei keine absolute Luxusausstattung erwartet, erhält hier ein sehr gutes Paket.
Wenn ich einen Gesamteindruck ziehen müsste: Empfehlenswert – insbesondere für Paare, die flexibel reisen möchten, ohne gleich in das Premium-Segment zu investieren.