Krähenjagd ist anspruchsvoll und gerade deswegen reizt mich diese Jagdart sehr. Ich würde mich selbst als einen erfahrenen und passionierten Krähenjäger beschreiben. Im August habe ich mein bestehendes Setup um die 3 XL Lockkrähen von Final Approach erweitert und im Verlauf der Saison ausgiebig getestet.

Die drei Decoys: Äsend, rufend und wachend. (v.l.n.r.)

Der erste Eindruck der Decoys war sehr vielversprechend. Diese besonders großen Lockvögel sehen mit ihrem fast samtartig wirkendem Flock sehr naturgetreu aus und sind für die Krähen auch auf weite Entfernung gut zu erkennen. Die drei Vollkörperlockkrähen sind als wachende, äsende und rufende Krähe ausgebildet und werden alle auf Erdspießen (im Lieferumfang enthalten) aufgesetzt. Der Flock ist hochwertig verarbeitet und blättert auch bei Reibung mit scharfkantigen Gegenständen nicht ab. Weiterhin schimmert dieser an einigen Stellen leicht bläulich, sodass die Krähen selbst auf kürzere Distanz schon täuschend echt aussehen.

Der Flock ist hochwertig verarbeitet und schimmert an einigen Stellen leicht bläulich. 

Das Aufstellen über die Erdspieße gibt den Krähen einen sicheren Halt, so dass diese nicht vom Wind oder dem Hund umgestoßen werden können, dennoch bewegen die Krähen sich bei mäßigem Wind ein wenig, was dem Lockbild natürlich zuträgt.

Einsatz in der Praxis

Beim ersten Test Mitte August, integrierte ich die drei XL Krähen normal mit ins Lockbild, ohne ihnen besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

--> Die Anflüge der Krähen waren wie für die Anfangsphase der Jagdzeit typisch, viel und vor allem aber auch sicher und zielstrebig, was auch an der hohen Zahl der Jungkrähen lag. An diesem Morgen erlegten mein Schirmpartner und ich 23 Krähen (für das bejagte Revier und die Jahreszeit eine gute Strecke). Das die Strecke an diesem Morgen aufgrund der FA Decoys besser war, konnte ich nicht feststellen.


Der nächste Test fand Mitte Oktober statt. Die Bedingungen waren bescheiden. Die Krähen verteilten sich über das gesamte Revier da es keine wirklichen Hotspots wie frisch gegrubberte Äcker mehr gab. Das Wetter war verhältnismäßig warm und die Krähen nicht in Fluglaune.

--> Ich integrierte die äsende Attrappe normal mit ins Lockbild, die rufende sowie die wachende fanden am rechten bzw. am linken Rand der Lockbildes ihren Platz. 

--> Die Krähen strichen verhältnismäßig schlecht an, sodass ich sie immer wieder mit dem Locker weiter animieren musste. Dabei stellte ich fest, dass ein Großteil dieser Krähen das Lockbild darauf hin zielstrebig annahm und diese dann in der Regel am rechten Rand eingefallen sind bzw. diese dort einfallen wollten. Dort stand in diesem Fall die Rufende Lockkrähe von FA.

--> Die Strecke lag an diesem Morgen bei 12 Krähen. Bei acht dieser Krähen bin ich mir sicher, dass diese bewusst in der Nähe der FA Decoys eingefallen sind.


Die Nächsten Versuche, in den meiner Meinung nach schwierigsten Monaten zur Krähenjagd, fanden im Januar und Februar statt.

--> Dabei postierten wir die drei Decoys jedes Mal als Blickfänger, immer in der Mitte des Lockbildes, am Rand der gewünschten Einfallzone.

--> Die Krähen fielen für diese Zeit ungewohnt gut und vor allem, sehr zielstrebig immer genau in die gewünschte Landezone ein, so dass das Schießen einfacher wurde und damit auch die Chancenverwertung sehr stark angestiegen ist. Meiner Meinung nach war dabei deutlich festzustellen das dies vor allem an den FA XL Decoys lag, die mit ihrer Größe, Farbe, Form und Bewegung einfach echte Blickfänger sind. Die Strecken lagen bei 5 Jagdtagen zwischen 8 und 23 Krähen, wobei es sich fast ausschließlich um Altkrähen handelte.

--> Im Vergleich zu den Vorjahren waren die Strecken pro Jagdtag ca. 30% höher. Dies lag meiner Meinung nach, vor allem daran, dass die sicher anfliegenden Krähen deutlich einfacher zu beschießen waren als die Altkrähen in den Vorjahren - die wie sonst für diese Jahreszeit typisch, hoch und vor allem nervös anstrichen und schon bei der kleinsten Unnatürlichkeit abdrehten.

Unsere Strecke bei einer Krähenjagd im Februar.


Fazit

Bei der Bejagung der Krähen im Sommer, bei der in der Regel der Großteil der Erlegten Krähen subadulte Krähen sind, konnte ich keine deutlich höheren Erfolge feststellen. 

Aber, bei der Jagd an schwierigen Tagen und vor allem im Winter, bei der Bejagung der Altkrähen, waren die Erfolge deutlich zu spüren.

Dabei stellte ich fest, dass es in Kombination mit einem guten Locker vor allem das rufende Modell war, auf das sich die anfliegenden Krähen konzentriert und fokussiert haben.

Desweitern sind es die rufende sowie die wachende Krähe, die bei mir zum Einsatz kommen, wenn ich die Jagd am feindlichen Lockbild ausübe - da bei dieser Jagdart ein natürliches Bild fast noch wichtiger als bei der Jagd am freundlichen Lockbild ist.

Das Set habe ich bezogen über die Firma OVIS.de. Es liegt preislich bei knapp 50 Euro, welche für die Verarbeitung und Größe der Decoys auch völlig gerechtfertigt ist.

In meinem Equipment zur Krähenjagd hat sich dieses Set jedenfalls absolut bewährt und ist, wie schon gesagt, vor allem an schwierigen Tagen und im Winter eine echte Bereicherung.

Ich kann dieses Set jedem passionierten Krähenjäger nur wärmstens empfehlen.