Vor kurzem war es wieder so weit. Ich wollte zu einem längeren Ansitz auf Schwarzwild raus und den Abend bei angenehmer Sommerluft genießen. Allerdings hatte ich trotz sorgfältiger Planung das wichtigste vergessen – die Munition. Da ich einige Kilometer vom Revier weg wohne (ca. 30 km) blieb ich zwar sitzen und genoss den Abend, geärgert hat es mich trotzdem. Also entschied ich mich mir ein EDC („Everyday carry“) Paket für die Jagd anzulegen.

Planung

Vergessen hat man schnell mal etwas. Vor allem dann, wenn man spontan zum Ansitz fährt. Damit mir das so schnell nicht mehr passiert habe ich mir die für mich wichtigsten Dinge zuerst in einer Liste zusammengestellt.

- Munition (ggf. Magazin)
- Bore-Snake
- Multifunktionstool (Schraubenzieher etc.)
- Reinigungstuch
- Ballistol
- „Erste-Hilfe“-Ausrüstung
- Powerbank inkl. Kabel
- Dokumente (Jagdschein, WBK, BGS, etc.)
- Messer
- Einweghandschuhe

Diese Dinge, sind für mich die Grundausstattung, die ich immer dabei haben möchte bei einem Ansitz oder der generellen Fahrt ins Revier.

Da das ganze möglichst klein und platzsparend sein sollte, habe ich mir von Solognac, der Haus-Marke von Decathlon, eine handliche Tasche für wenige Euro gekauft in der ich alles unter bekomme.

Mir war es unter anderem auch wichtig, dass die Tasche so handlich bzw. klein ist, dass ich diese samt Inhalt (Munition) in den Waffenschrank passt. Denn dann habe ich mit 2 Griffen (Waffe, Magazin, Munition, Dokumente) immer alles parat und kann direkt los zum Ansitz, ohne mich zu vergewissern, dass ich auch wirklich nichts vergessen habe.

Inhalt

Nachdem ich meine „must haves“ zusammengestellt hatte ging es um die sinnvolle Anordnung und platzsparende Einsortierung der Tasche.


Erste Hilfe

Erste Hilfe steht für mich an oberster Stelle. Es kann immer mal etwas passieren. Besonders dann, wenn man allein unterwegs ist, möchte ich die Möglichkeit haben mich schnell mal selbst zu „verarzten“.

Hierzu zählen:

- Druckverband
- Pflaster
- Pinzette
- Sicherheitsnadeln
- 2 x Kompresse, 5x5 cm (Nicht haftend)
- Schere
- Einmalhandschuhe (Diese aber eher für den Aufbruch oder sonstige dinge im Revier, da nicht steril)
- Tape


Multifunktionstool

Diese Multifunktionstool ist zwar eher für den Gebrauch an der Gitarre gedacht, allerdings eignet es sich bei mir wunderbar für kleine Arbeiten im Revier. Eher aber um eventuell gelöste Schrauben an der Kanzel nachzuziehen bzw. zu überprüfen aber auch an der Büchse. Gerade bei Drückjagden von Vorteil.


Bore-Snake und Ballistol

Die Bore-Snake war schon immer Bestandteil meiner Jagdausrüstung, da sich der Lauf damit grob reinigen lässt. Denn Fremdkörper können sich bei Revierrundgängen immer mal wieder im Lauf absetzten. Hierzu kommt dann noch eine kleine Flasche Universalöl, welches man immer gebrauchen kann. Nicht direkt für die Waffe, eher für quietschende Scharniere an der Kanzel aber auch für die Ballen des Vierbeiners zu empfehlen.


Messer

Ein Messer zur Not sollte auch nicht fehlen. Denn auch die Aufbruchklinge habe ich schon einmal vergessen und dann steht man da. Damit das nicht mehr passiert habe ich dieses alte, aber bewährte und äußerst scharfe Gerber Messer immer im Gepäck.


Powerbank, Kabel und Reinigungstücher

Für den „modernen“ Jäger kaum mehr wegzudenken, die Powerbank mit 10.000 mAh und reichlich Anschlüssen um Wärmebild, Nachtsicht oder Handy zu laden. Ebenso immer dabei ein Mikrofasertuch für die Reinigung der Linsen an Fernglas und Optik der Büchse sowie Kabel für die Ladung der Geräte.


Platzsparend verpackt

Die Dinge, die ich häufiger benötige, habe ich für den einfachen Zugriff in die bereits vorgesehenen Schlaufen einsortiert. Somit verrutscht auch nichts oder fällt beim Öffnen der Tasche heraus.

Die „Erste-Hilfe“-Ausrüstung habe ich in einem Fach mit Reisverschluss verstaut, welches sich unterhalb auf der rechten Seite befindet.

Die Powerbank und Co. Sind in einem einschubfach untergebracht und so angeordnet, dass ich die Powerbank auch im geschlossenen Zustand der Tasche nutzen kann. Durch die Laschen auf der Rückseite der Tasche kann ich diese am Gürtel befestigen und während der Pirsch zur Not die Wärmebildkamera, Nachtsichttechnik oder Handy laden und ich habe beide Hände frei.

Gesamtgröße

Die Gesamtgröße ist für meine Zwecke optimal und passt ca. in eine Handfläche. Damit bin ich während des Ansitzes oder der Pirsch nicht eingeschränkt und habe auf alles wichtige direkten Zugriff.

Somit passt diese platzsparende Tasche inkl. Inhalt auch in meinen Waffenschrank.

Das Gesamtgewicht liegt in meinem Fall bei ca. 1300 g. Wobei hier die Powerbank sowie das Messer den größten Teil dazu beitragen.

Abschließend

Für die Zusammenstellung einer solchen EDC-Jagdtasche solltet Ihr euch vorher ein paar Gedanken machen, welche Ausrüstung für euch „Lebensnotwenig“ ist. Ich habe mich hier auf das für mich wichtigste beschränkt. Ich bin gespannt darauf, welche Ausrüstungsgegenstände für euch ein absolutes „must-have“ für die Jagd sind und die Ihr ggf. noch ergänzen würdet.

Waidmannsheil!