IKEA und Messer - zugegebenermaßen hört man diese zwei Wörte von Jägern selten in einem Satz. Für mich gehört jedoch ein spezielles IKEA-Messer seit Jahren zur Standardausrüstung in meiner Wildkammer und in meiner Küche. Mit jedem Besuch bei dem großen Schweden kam ein Messer dazu, so dass ich nur von diesem Exemplar schon 5 oder mehr Stück besitze. Desweiteren benutze ich überwiegend Messer von DICK oder von MORA.

Man muss jedoch dazu sagen, dass ich für Messer im Grundsatz wenig Geld ausgebe und keinen besonderen Mehrwert in einem teuren Messer erkennen kann. Zwar habe ich selbst auch teure Messer (959, White Hunter) und kann mich daran erfreuen, aber beide Messer wurden mir geschenkt und liegen im Schrank bzw. im Wanderrucksack - und nicht im Jagdauto oder der Wildkammer.

Das IKEA-Filtiermesser VÖRDA überzeugt mich aus drei Gründen, deswegen möchte ich es euch vorstellen, denn ich denke, dass es neben den Messer-Enthusiasten auch viele gibt die über Messer ähnlich denken wie ich.

Preis

Der Preis ist mit 8 Euro einfach unschlagbar und ikeatypisch niedrig. Selbst Mora hat in den letzten Jahren immer mal nachgelegt, so dass für die größeren Messer schon in Richtung 15  - 20 Euro geht. Für mich das Hauptkriterium.

Griff

Der Griff ist mein zweitwichtigster Punkt, der mich an diesem Messer überzeugt. Das Material (Polypropylen) ist gummiartig und liegt auch bei Feuchtigkeit rutschsicher in der Hand. Es ist nicht ermüdend, dass Messer länger in der Hand zu halten, da das Gummi trotz der Festigkeit sich der Hand anschmiegt und (subjektiv) sich der Hand besser anpasst als feste Materialien. Die Form des Griffs überzeugt mich ebenfalls, da der Griff nicht gerade ist, sondern eine gewundene / gedrehte Form hat und am Ende flach und und breit wird (auf meinen Bildern leider nicht so gut zu erkennen). Dies unterstützt die Stabilität in der Hand - ebenso wie die Fingermulde und die angedeutete Parierstange.

Stahl

Der Stahl (Edelstahl, X50CrMoV15) ist schön weich und flexibel. Ich bin ein Metall-Amateur und habe wenig Ahnung vom Messerschärfen - mit dem üblichen Durchziehschärfer (ich nutze den hier, wurde schon tausendmal getestet und für gut befunden, kein Bericht notwendig: https://amzn.to/3v81LRD) überzeugt mich das Ergebnis sehr. Die Flexibilität des Messers ist für mich ideal um z.B. Rehrücken vom Knochen zu lösen. Man kommt schön flexibel an bzw. unter die Knochen und kann tolles Wildbret herstellen - auch zum Ausbeinen der Blätter nutze ich das Messer gerne. Für andere Verwendungszwecke taugt das Messer aber nicht, dafür ist es zu weich und bietet nicht genügend Widerstand. Laut Hersteller wiegt das Messer 150 Gramm und hat eine Gesamtlänge von 32cm und eine Klingenlänge von 17cm. Das Messer auf dem Foto wiegt noch 113 Gramm und hat noch 31,7cm Gesamt (bzw. Rest-)länge.

Verfügbarkeit

Ich selbst habe noch genügend Messer und hoffe, dass es dieses Messer bei meinem nächsten Besuch wieder geben wird - im Onlineshop ist das Messer jedoch derzeit nicht verfügbar. Ob es Lieferschwierigkeiten sind oder ob das Messer aus dem Programm geflogen ist, weiß ich leider nicht.

Extra

Für Jungjäger oder gestandene Jäger, die am Beginn ihrer Zweitkarriere als Wild-Koch stehen, hat sich die Kombination Ikea-Filetiermesser + Buch (bei mir immer:"Rehwild - Vom Lebewesen zum Lebensmittel" von Fabian Grimm (verfügbar z.B. hier: https://amzn.to/37y0oTq )) als außergewöhnliches und vor allem praktisches Geschenk bewährt. (Immer dran denken: Messer verschenkt man nicht, 1 Cent solltet ihr dem Jungjäger dafür abknöpfen.)


P.S.: Natürlich tut jedes andere Filetiermesser seinen Job gleich gut oder vielleicht besser. Meine Wahl fällt auf dieses - aber egal womit - schneidet euch nicht ;-)