Zeiss VICTROY SF - Großer Optik Test

Waidmann
6 Min. Lesezeit

Liebe GearTester Gemeinde,

ich habe groß investiert! Ich habe mir nämlich ein neues Fernglas kaufen wollen, da ich mein billiges Meopta einfach nur satt hatte. Ich möchte euch an meinem Entscheidungsprozess teilhaben lassen und erste Erfahungen zum VICTORY SF mitteilen. Los gehts!


Meine Anforderungen

Ich jage in einem Revier mit Feld und Waldanteil. Deshalb brauche ich bei einem Fernglas die optimale Kombination aus maximaler Vergrößerung und Sehfeld. Ich will kein 56er Fernglas mehr schleppen müssen, da das für mich nicht mehr zeitgemäß (Hier wird irgendwann in ein Thermalgerät investiert). Ich habe mir ein 42er ins Auge gefasst da dieses auch in der Dämmerung noch ausreichend helle Bilder bietet. Rangefinder habe ich als Mono, da ich ihn nur für die Jagd in den offenen Flächen benötige.


Der Entscheidungsprozess

Es gibt im wesentlichen nur drei Fernglas-Hersteller, die meinen Ansprüchen gerecht werden und das sind ZEISS, SWAROVSKI und LEICA. Das diese sich die Leistung bezahlen lassen, die sie bieten, ist für mich nachvollziehbar. Ich bin auch im produzierenden Gewerbe, ich kenne den Standort Deutschland und die damit verbundenen Kosten. Ich kann mich glücklich schätzen einen cleveren Händler in der Gegend zu haben, der mir Geräte von allen Herstellern mitgab ins Revier. Ein Vorgehen, was ich wärmstens empfehlen kann. Was bringt einem der Blick durch ein Fernglas in einem engen Ladengeschäft bei Tageslicht? Ich habe unter Realbedingungen getestet und komme zu folgenden (subjektiven!!) Ergebnissen.


LEICA NOCTIVID

Das Leica Noctivid ist das neueste Modell unter den drei Spitzenkandidaten. Ich bin ein Leica Fan und habe deshalb hohe Erwatungen an das Fernglas gehabt. Der erste Eindruck war jedoch von der Verarbeitung etwas billig. Die Materialien erweckten diesen Eindruck. Mechanisch war jedoch alle ganz gut, wenn auch nicht so wertig im Feeling wie bei den anderen zwei. Sehfeld: 135 Meter beim 8x42 Gewicht: 860 Gramm und damit schwerer als alle Vorgänger. Das mag an der aufwendigeren Optik liegen. Bildeindruck Tag: Sehr gut. Die Farben wirken schön und ohne Fehler. Bildeindruck Nacht: Hell aber nicht mehr ganz so kontrastreich. Der Name verspricht da mehr. Fazit: Das Produkt konnte den anderen beiden nicht das Wasser reichen, auch wenn es das neueste im Reigen ist. Dafür ist es billig. Wie bei Leica dieser Tage üblich, findet man unzählige Discounts im Netz. Das Leica Noctivid für weit unter 2.000 zu bekommen, sollte kein Problem sein.


SWAROVSKI EL SWAROVISION

Der Platzhirsch! Das Swarovski EL hat mich mit dem Eingriff immer schon fasziniert und die Qualitätsnmutung ist gewaltig. Ich habe das erste mal auf einer Jagd in England ausprobieren dürfen, als einer der dortigen Guides mir voller Begeisterung seines reichte. Das Bild war damals eine neue Dimension! Die aktuelle Variante des Swarovski EL glänzt durch tolle Details und eben diese legendäre Optik. Sehfeld: 133 Meter bei 8,5-facher Vergrößerung Gewicht: 873 Gramm Bildeindruck Tag: Der Kontrast und die Randschärfe sind unschlagbar. Bildeindruck Nacht: Auch gut aber es überzeugt mehr am Tage. Als hätte man sich bei der Entwicklung darauf konzentriert.

Fazit: Ein Klassiker, welcher jedoch etwas in die Jahre gekommen ist. Was man am Design und dem ein oder anderen Leistungsmerkmal festmachen kann. Aber dennoch ein aktueller Meilenstein, welchen man auch schon etwas günstiger bekommt, als UVP.



ZEISS VICTORY SF

Der erste Eindruck war nicht der erste Eindruck, da ich vor längerer Zeit die erste graue Version des Zeiss Victory SF in den Händen hielt. Mein Eindruck damals: Was ist das denn für ein billiger Krempel der für teuer Geld hier geboten wird? Verarbeitung war katastrophal. Die Oberfläche, das Fokussierrad, die Augenmuscheln, alles nicht ZEISS Qualität von damals. Ich habe dann aber von der neuen schwarzen Variante gehört und dem Zeiss Victory SF eine zweite Chance gegeben. Hier war alles besser, bis auf die Augenmuscheln, an denen man bei ZEISS wohl noch immer festhalten will!?

Aber was einem wirklich auffällt ist das Gewicht! Es wirkt zwar relativ groß aber es ist ein herrliches Leichtgewicht. Das Handling ist ähnlich gut wie beim EL von SWAROVSKI. Man hat sich mit dem Durchgriff ja auch offensichtlich beim Platzhirschen inspirieren lassen. Es hat aber lange gebraucht, wieder Vertrauen in das Fernglas von Zeiss zu gewinnen. Sehfeld: 148 Meter als 8x42 ist unerreicht. Gewicht: 780 Gramm. Auch ein Spitzenwert! Bildeindruck Tag: Helligkeit, Brillanz und Farben wirken sehr sehr gut.

Das Bild wirkt aber insgesamt etwas kühler als bei den Swaro und Leica Ferngläsern. Bildeindruck Nacht: In der Dämmerung das hellste und kontrastreichste Bild. Fazit: Das graue kriegt man mittlerweile im Netz für 1,495 Euro hinterhergeschmissen. Das neue Schwarze ist mit konstant über 2.100 Euro das teuerste aber in den für MICH bedeutsamen Leistungsmerkmalen das Beste. Ich wollte Sehfeld und sensationelles Gewicht nimmt jeder gern.


Zusammenfassung

Ich habe den Kauf des Zeiss Victory SF an meinen subjektiven Kriterien festgemacht, die für mich und meine Art zu jagen wichtig sind. Wenn einer von euch einen anderen Fokus setzt, kann es sicher auch gut das SWAROVSKI EL werden. Ich wollte maximales Sehfeld und erfreue mich auf der Pirsch über das extrem leichte SF in der zweiten Generation. Und denkt dran: VON DEM ALTEN SF DIE FINGER LASSEN! (Auch wenn sie billig sind!)

Find' ich gut!

Kommentare

Ober Jäger
Profi
vor mehr als 7 Jahren

Draußen vergleichen macht einen großen Unterschied! Toll hergeleitet...

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