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Warum ich diese Jacke gesucht habe
Als Durchgehschütze bei Drückjagden bin ich regelmäßig im dichten Unterholz unterwegs – oft bei schlechtem Wetter, in unübersichtlichem Gelände und mit dem ständigen Risiko, übersehen zu werden. Deshalb war ich auf der Suche nach einer Jacke, die:
- gut sichtbar ist – um bei Bewegungsjagden jederzeit erkannt zu werden
- dornenfest ist – um nicht nach jeder Jagd Flicken aufnähen zu müssen
- eine große Bauchtasche hat – um Munition, Anschussband, Messer, Standkarte oder Wärmepads griffbereit zu verstauen
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belüftet ist – weil man als Schütze oft ins Schwitzen kommt, aber nicht komplett durchnässt sein will
Warum es die SIP Protection Outdoorjacke Eifel wurde
Nach längerer Recherche bin ich auf die SIP Protection Outdoorjacke Eifel gestoßen. Die Beschreibung klang vielversprechend: robustes Ripstop-Material, wasserdichte Verstärkungen, Belüftung im Rückenbereich, und eine Vielzahl von Taschen – darunter eine große Bauchtasche und eine „Hasentasche“ am Rücken, sowie eine aufgesetzte Tasche für den GPS-Hundetracker oder einem Funkgerät. Eine Kapuze ist nicht vorhanden.
Ich habe mich für die Farbkombination Grün-Orange entschieden. Sie ist etwas dezenter als das übliche Neon-Rot-Gelb, erfüllt aber trotzdem den Zweck der Sichtbarkeit.

Die SIP Protection Outdoorjacke Eifel nach einer Saison im Drückjagd- und Revierarbeitseinatz
Einsatz im Revier – 6 Drückjagden im Winter
Im vergangenen Winter hatte ich die Jacke bei insgesamt sechs Einsätzen an. Ich war bei Regen, Nebel, Schnee und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt draußen – jeweils mehrere Stunden im Einsatz.
Positiv aufgefallen ist mir:
- Die Jacke ist wirklich dornenfest. Schlehen, Brombeeren, junge Fichten – das Material hält Stand. Keine Risse, kein Aufscheuern, keine Löcher.
- Die Bauchtasche ist ein echtes Highlight. Sie ist clever aufgeteilt, bietet Platz für alles Wesentliche und ist auch mit Handschuhen gut bedienbar.
- Die Rückenbelüftung funktioniert überraschend gut. Selbst wenn man bergauf geht oder durchs Dickicht muss, entsteht keine unangenehme Staunässe.
- Die Regenfestigkeit ist überzeugend. Ich wurde mehrmals richtig nass geregnet, aber das Innere der Jacke blieb trocken.
Aber es gibt klare Schwächen:
- Die Passform ist eng. Besonders wenn man eine zusätzliche Schicht darunter trägt – wie es im Winter nötig ist – wird es schnell unbequem.
Ein dicker Fleece oder eine wattierte Weste passen gerade noch drunter, schränken aber die Bewegungsfreiheit spürbar ein. - Die Jacke bietet keinen Windschutz und hält keine Kälte ab. Sie ist eher wie eine robuste Außenschicht zu sehen – Isolierung muss komplett drunter getragen werden.
- Die sogenannte Hasentasche am Rücken sieht optisch zwar nützlich aus, ist in der Praxis aber viel zu klein, um dort beispielsweise ein Sitzkissen, Handschuhe oder Wechselwäsche unterzubringen. Das ist verschenktes Potenzial.
Mein Fazit nach einem Winter Jagdpraxis
Die SIP Protection Outdoorjacke Eifel hat sich für mich in Sachen Dornenfestigkeit, Sichtbarkeit und Funktionalität im Gelände absolut bewährt. Wer viel im Bestand unterwegs ist und auf gute Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit Wert legt, bekommt mit ihr eine solide Jagdjacke. Grade auch für die Übergangsmonate ist die Jacke gut für Revierarbeiten tauglich.
Aber: Für den kalten oder windigen Wintereinsatz ist sie nur eingeschränkt geeignet. Ohne eine wirklich durchdachte Zwiebelschicht darunter friert man schnell – und mit zu dicker Unterkleidung wird es eng und unbeweglich.
Die Tasche auf dem Rücken ist leider ein Marketing-Gag – sie sieht aus wie eine klassische Hasentasche, bringt aber im Alltag kaum Mehrwert.
Ich werde die Jacke wahrscheinlich noch ein bis zwei Saisons tragen, weil sie funktional vieles abdeckt – aber ein zweites Mal würde ich sie nicht kaufen. Es fehlt der Feinschliff für echte Allroundtauglichkeit, besonders in Sachen Wintereinsatz und Ergonomie.
Horrido und Waidmannsheil, Lennart von wildes_holstein
