Jeder Jäger wird sicherlich zumindest ein Jagdtaschenmesser besitzen, denn es dient nicht nur zum Versorgen des erlegten Wildes, sondern ist auch ein notwendiges Schneidwerkzeug für allerlei andere Verrichtungen im Revier. Die meisten dieser multifunktional ausgestatteten Klappmesser besitzen traditionell Griffschalen aus Hirschhorn oder Holz. Allerdings sind in den letzten Jahren auch vermehrt modern gestaltete Modelle mit auffälligen, hellen „blaze orange“ oder durch Lumineszenz im Dunkeln leuchtenden Kunststoffgriffen auf den Markt gekommen.

In diese Kategorie gehört auch das Jagdtaschenmesser 830128 von PUMA, dass in einer Kooperation mit der interaktiven Jagd-Community „Geartester.de“ entstanden ist. Vor Produktionsbeginn wurde eine gemeinsame Umfrage unter den Nutzern der Internetplattform durchgeführt, die Aufschluss über die gewünschte Art, Form und Ausstattung des jagdlichen Begleiters sowie Farbe der Griffschalen geben sollte. An der Abstimmung waren letztendlich 1.125 Nutzer beteiligt, die sich mehrheitlich für ein per Back-Lock verriegelbares Jagdtaschenmesser mit Haupt- und Aufbrechklinge sowie Säge entschieden hatten. Zudem sollten die Backen aus Edelstahl und die Griffschalen aus im Dunkeln „grün“ leuchtendem Acryl bestehen. Die Fertigung des „Geartester-Messers“ hatte PUMA daraufhin in Spanien unter Verwendung von rostfreiem Molybdän-Vanadium-Stahl durchführen lassen und anschließend im Rahmen seiner Markennebenlinie „IP“ (Internationale Produktion) vor einiger Zeit auf den Markt gebracht. Jedes Exemplar ist mit einer fortlaufenden Seriennummer versehen worden.

Die knapp 3 mm starke Hauptklinge besitzt eine Droppoint-Form, ist 84 mm lang und universell nutzbar. Ganz speziell zum Aufschärfen der Bauchdecke des erlegten Wildes dient die Aufbrechklinge. Diese ist hohl geschliffen und an der Spitze mit einer tropfenförmigen Verdickung versehen, damit beim Schneiden keine Innereien verletzt werden und die Wildbrethygiene darunter leidet. Als drittes Element dient eine Knochensäge, an deren Basis zusätzlich ein Flaschenöffner eingeschliffen ist. Im Gegensatz zur Hauptklinge sind die Aufbrechklinge und Säge allerdings nicht verriegelbar. Im geschlossenen Zustand liegen alle drei Werkzeuge sauber durch Platinen voneinander getrennt im Griff. Das rund 200g schwere Jagdtaschenmesser macht insgesamt einen sehr wertigen Eindruck, denn es sind uns bei dem mir vorliegenden Testmodell weder optische noch funktionale Mängel aufgefallen. Der Klingenstand war jeweils im aus- sowie eingeklappten Zustand mittig und fest. Außerdem waren alle Elemente ab Werk scharf geschliffen.

Das Besondere an der Ausstattung sind jedoch die im Dunkeln „grün“ leuchtenden Acrylschalen. Diese speichern durch Lumineszenz im Hellen natürliches sowie auch künstliches Licht und geben es im Dunkeln wieder ab. Dieser Effekt soll bei Nacht das schnelle Wiederauffinden eines während der Arbeit flüchtig abgelegten Messers erleichtern. Eine solche Innovation mag tatsächlich vor dem schmerzlichen Verlust des stählernen Revierbegleiters schützen und könnte daher auch bei klassischen Jagdtaschenmessern eine gute Alternative zur Beschalung mit Hirschhorn darstellen.

Noch ein Tipp: Ein mit drei Klingen, massiven Edelstahlbacken sowie mehreren Platinen und Rückenfedern ausgestattetes Exemplar lässt sich nicht mehr bequem in der Hosentasche tragen. Stattdessen empfiehlt sich ein passender Wildlederbeutel oder besser noch ein Gürtelholster. Die kundenfreundliche Zugabe eines solch praktischen Accessoires sei dem Hersteller daher an dieser Stelle angeraten.