Eigentlich war ich immer der Typ Mora Messer – günstig, schnell wieder scharf und gummiertes Griffstück. Als ein Kumpel aber das neue „farkas“ von PUMA IP mit auf den Schießstand brachte, fiel mir dieses Schmuckstück sofort ins Auge. Keine Woche später konnte ich dann mein eigenes farkas in der Hand halten. Geliefert wurde das robuste Messer in einer ansprechenden Verpackung.

Der Klingenstahl

Was beim ersten Auspacken direkt auffällt, ist die breite Klinge mit hohem Anschliff. Mit einer Klingenstärke von 4,5mm setzt PUMA IP hier auf Robustheit. Daher wurde auch ein 440C Stahl gewählt, der dank seines im Vergleich zu anderem 440er Stahl höheren Kohlenstoffgehalts verschleißfester und schnitthaltiger ist. Ich konnte mich in den letzten Monaten intensiv von den Schneidleistungen und der Langlebigkeit überzeugen. Die Kombination aus Klingenstärke, 440C Stahl und hohem Anschliff passt einfach. Selbst den Brustkorb eines Stück Kahlwilds konnte ich nahezu mühelos öffnen, ohne dass die Klinge wirklich darunter gelitten hat. Und dies trotz des moderaten Härtegrades von „nur“ 55-57 HRC. Sicherlich, ein HRC-Wert von 58 und mehr würde wohl eine noch längere Schnitthaltigkeit gewährleisten. Für mich reicht der gewählte Stahl aber völlig aus. Zwei, drei Mal abgezogen und der Grat steht wieder. Je härter der Stahl, desto schwieriger nachzuschärfen. Insofern sind 55-57 HRC für den jagdlichen Gebrauch, bei dem man öfter auch mal mit dem Messer an Knochen hantiert und dann nachschärfen muss, für mich ein passender Kompromiss.


Erl

Als Erl-Art wurde ein Flacherl gewählt, d.h. der sich an die Klinge anschließende Teil des Messers, der unter dem Griff sitzt, besteht aus einem stabilen Flachstahl. Passt also zur Klinge – stabil und belastbar.


Griff

Kommen wir zum Griff: „elegant und komfortabel“ beschreibt PUMA IP das Griffstück. Dies kann ich nur bestätigen. Durch die anatomische Form des Griffstücks liegt das farkas sogar in meinen großen, kräftigen Händen gut austariert und vermittelt Sicherheit beim Schneiden. Komfortabel eben.

Dass ich vom optischen Eindruck sofort angetan war, habe ich ja schon anfangs geschrieben. Durch die geschwungene Linienführung von Klinge und Griffstück wirkt das an sich robuste und kompakte Messer nicht plump, sondern echt edel. Beim Griff könnt ihr zwischen Hirschhorn, Wengeholz (dunkles Edelholz) oder schwarzem oder braunen Micarta (Verbundmaterial aus mehreren Lagen mit Kunstharz) wählen. Ich hatte mich, wie ihr seht, für das Hirschhorn entschieden.


Scheide

Zu dem farkas Messer gehört eine braune Gürtelscheide, die durch das dicke Sattelleder und die doppelte Naht hochwertig daherkommt und mit einem auffallend präzise und festsitzenden Druckknopf der Sicherungslasche punktet.

Bei einem Preis von 189,00 € auch besser, wenn das farkas nicht ungewollt aus der Messerscheide entgleitet.

So noch ein letztes Wort zum Preis: sicherlich nicht ganz billig, für mich ist das farkas aber insgesamt stimmig und avanciert zum Lieblingsmesser. Ich habs deswegen immer dabei, auch gerne mal zur Brotzeit in den Alpen.