Das Team Geartester war kürzlich zur Präsentation einer neuen Kurzwaffe der Firma Carl Walther eingeladen. Was Theresa und mich bei diesem Event erwartet hat, was wir erlebt haben und was wir Neues lernen konnten, lest ihr in den folgenden Zeilen.

Eine neue Kurzwaffe für die Frau

An einem frühen Sonntagmorgen machen wir uns auf den Weg nach Ulm, denn hier – am MSZU (Müller Schießzentrum Ulm) – dürfen Theresa und ich heute für das Team Geartester an einem Event zur Präsentation einer völlig neu konzipierten Kurzwaffe aus dem Hause Carl Walther teilnehmen. Die Besonderheit heute ist: es sind nur Frauen zu dieser Veranstaltung eingeladen, denn es handelt sich bei besagter Kurzwaffe um die PDP F-Series, eine Pistole, die besonders für Frauen und Menschen mit kleinen Händen entwickelt wurde.

Die Prämisse von Carl Walther Deutschland, durch eine sichere Handhabung der Kurzwaffe immer Herr bzw. Herrin der Lage zu sein, bildet die Grundlage für die Konzeption und Konstruktion dieser Faustfeuerwaffe, wie uns Bernhard Knöbel, Geschäftsführer der Firma Walther, in seinem einleitenden Vortrag zur Veranstaltung betont. Um dies zu gewährleisten, nimmt er uns mit auf dem Weg von der Idee zur fertig konzipierten Waffe. Am Entwicklungsprozess beteiligt waren neben der Entwicklungsabteilung ebenso weibliche Sportschützinnen. Ihre Erfahrungen und Erwartungen an die perfekte Pistole sollten unbedingt in die F-Series miteinfließen.

Im Anschluss spricht Claudia vom Account hunting.tales über Frauen in der Jagd. Auf ihrem Account thematisiert sie die Psychologie in der Jagd und begleitet angehende Jäger:innen auf dem Weg zum Jagdschein und bietet Coachings für mehr Sicherheit beim Schießen an. Sie stellt in ihrer Präsentation deutlich heraus: wir brauchen keine pinken Waffen - wir brauchen Waffen, die sich ergonomisch an der Anatomie des weiblichen Körpers orientieren und uns somit eine sichere Handhabung und damit das bestmögliche Trefferergebnis ermöglichen. Nach kurzem Austausch ist sich das Plenum einig: Die Frauen in der Jagd werden zahlreicher, warum sollten sie dann nicht auch in den Genuss von speziell auf sie zugeschnittenen Waffen zu kommen?

Von der Theorie in die Praxis: Schritt für Schritt & Magazin für Magazin

Nach der theoretischen Einführung übernehmen die Jungs von Greyground und erwarten uns bereits auf den Schießstand. Nach einer kurzen Sicherungseinweisung geht es ausgerüstet mit Gehörschutz und Schießbrille in die heiße Zone – zunächst noch etwas verhalten, doch nach wenigen Minuten ist die anfängliche Aufregung verflogen und einer großen Neugier gewichen. Ein besonders sicheres Gefühl vermittelt die Tatsache, dass wir auf den Bahnen in 1:1 Betreuung schießen können und unmittelbar konstruktives Feedback zu unserer Schießleistung erhalten. Gemeinsam mit David, Tom und den anderen Jungs erarbeiten wir Stück für Stück Tipps und Tricks, die uns zunehmend sicherer und präziser schießen lassen. Zunächst geht es um einen verbesserten Griff, daran anschließend um die richtige Position der Arme und Handgelenke. Um die Feinheiten besser zu verstehen, gehen wir auf die Körpermechanik ein. Das bedeutet unter anderem, dass die Position des Handgelenks einen immensen Einfluss auf die Verteilung des Rückstoßes beim Schuss hat, ebenso wie die Kraft, die wir im kleinen Finger haben. Nach dem praktischen Test aller Tipps sind wir uns einig: Das Schießen fühlt sich besser an, die Haltung der Waffe stabiler. All das spiegelt sich letztendlich bei uns allen in einem verbesserten Ergebnis auf der Scheibe wider.

Das Coaching durch unsere Schießtrainer ist durchdacht und didaktisch wertvoll, so werden bei jeder neuen Runde an der Waffe die Aufgaben anspruchsvoller: das Ziel wird kleiner oder die Kadenz soll erhöht werden. All das gibt uns Gelegenheit, die erlernten Tricks anzuwenden und weiter zu festigen. Vielleicht ist für den interessierten Leser – oder auch die interessierte Leserin interessant, dass die Greyground-Jungs in Zusammenarbeit mit Walther auch Schießtrainings und Seminare für den jagdlichen Kurzwaffeneinsatz mit Fokus auf Fang- und Fallenjagd anbieten.

Auch die Mittagspause steht ganz im Zeichen der Kurzwaffe

Beim anschließenden Mittagessen werden wir von Grillweltmeister Sven Gress im Garten des MSZU kulinarisch bestens mit verschiedensten Köstlichkeiten versorgt. In entspannter Atmosphäre, haben wir die Möglichkeit, noch einmal mit dem Vertriebsleiter von Carl Walther, Björn Dräger, ins Gespräch zu kommen und uns auch noch einmal von Bernhard Knöbel die Vorzüge der neuen F-Series aus seiner persönlichen Sicht genau erklären zu lassen.

Nicht nur zum verbalen Austausch wird die Mittagspause in Ulm genutzt. Wir nehmen die Chance wahr, an einer exklusiven Führung durch das MSZU teilzunehmen und alles einmal ganz in Ruhe anschauen zu können. Besonders beeindruckend ist die 300 m Bahn, eine Distanz, die aus jagdlicher Sicht wohl auch nicht ganz alltäglich ist. Alle Bahnen sind mit modernster Technik ausgestattet – das sorgt nicht nur für ein Maximum an Sicherheit, sondern auch stets für ein präzises Feedback nach dem Schuss. Aber nicht nur für das Schießen mit Büchse und Kurzwaffe ist das MSZU bestens ausgerüstet: In einer Halle neben dem Hauptgebäude befindet sich die Anlage für Trap und Skeet. Hier beeindruckt nicht nur die Technik, sondern auch die immense Größe dieser Halle, die für Flintenschützen und -Schützinnen wohl kaum Wünsche offenlässt.

Abschließende Worte

Der Tag vergeht wie im Flug und so ist es für uns nach einer zweiten intensiven Trainingseinheit bereits an der Zeit, den Heimweg anzutreten. Zuvor werden jedoch noch Kontaktdaten ausgetauscht – zu groß sind die Möglichkeiten, mit all den motivierten Menschen in Kontakt zu bleiben und weitere spannende Events zu planen.

An dieser Stelle gilt allen Organisatoren und Mitwirkenden ein herzliches Dankeschön für die Einladung und den spannenden Tag in Ulm!

Ich habe an diesem Tag viele neue Eindrücke gewinnen können, sowohl zum Thema Kurzwaffe als auch Frauen in der Jagd. Sich einmal in geschütztem Rahmen und in Begleitung erfahrener Schießtrainer der Kurzwaffe nähern zu können, sich ausprobieren zu können hat mir viel Freude bereitet, ebenso wie der bunte Austausch mit allen Menschen, die zum Gelingen dieses Tages beigetragen haben.

Wer sich auf diesem Themengebiet weiter informieren möchte, dem sei sowohl ein Besuch der Internetseite zur F-Series, als auch eine Trainingseinheit bei Greyground oder ein Besuch am MSZU in Ulm wärmstens empfohlen.