Kahlwildjagd in Polen - Für hungrige Profis oder lernwillige Anfänger

Ober Jäger
6 Min. Lesezeit

Hallo an alle Geartester,

ich komme gerade von einer wirklich spannenden Jagdreise aus Polen zurück, von der ich euch hier berichten möchte! Ich war auf weibliches Rehwild in Maniszewo, direkt hinter der Grenze bei Frankfurt Oder. Ich habe in meiner doch schon etwas längeren jagdlichen Laufbahn bereits so einiges erbeutet und das auch auf Jagdreisen. Anfangs waren es vor allem die Böcke, von denen ich nicht genug bekam. Später dann die Hirsche und die Drückjagden... Ich habe jetzt aber erstmalig eine Reduktionsjagd ohne Trophäenträger gebucht und bin von diesem Konzept begeistert: Es geht nicht um die "Knochen" an der Wand sondern rein um das jagdliche Abendteuer!!!



Wie läuft die Kahlwildjagd in Polen ab?

Ich habe die Jagd über Diana Jagdreisen / Limpopo aus Dänemark gebucht. Vor allem fand ich es angenehm, das man an einem etwas längeren Wochenende ohne große Reisestrapazen am Ziel war, den Maniszewo liegt in unmittelbarer Nähe von Frankfurt Oder. Genau genommen ist es schon die erste Autobahnabfahrt nach der Grenze! Dort angekommen, begrüßte mich der Jagdleiter Arthur und seine Berufsjäger freundlich. Die Unterbringung war sehr sehr sauber und gepflegt. Die Küchenchefin ließ auch gleich mal den Herd an, herrlich nach 5 Std Autofahrt.


Dann ging es aber auch schon auf die Jagd, denn die Jäger vor Ort freuen sich über jedes erlegte Stück Rehwild. Der Abschussplan in dem Revier sieht nämlich 205 Stück (!!!!) Rehwild vor, und man freut sich über eifrige Jäger die selektiv erlegen. Jagdlich ist in dem Revier einiges geboten: Man kann pirschen, ansitzen oder auch weite Strecken im Auto zurück legen (Schießen natürlich nicht). Die Landschaft bietet alles von großen Agrarflächen bis hin zu Auenwäldern oder nahezu unberührten Wiesen. Man bekommt eine 1:1 Jagdbegleitung, mit viel Erfahrung. Mein hervorragender Begleiter Vischek arbeitet bereits stolze 30 Jahre in dem Revier und das merkt man ihm positiv an, wenn er jeden Baum und jedes Stück Wild mit Namen begrüßte.


Mit Vischek ging es dann gleich morgens um 6 Uhr raus ins Revier. Wir pirschten einen vernebelten Waldrand ab und stießen sogleich auf viel viel Rehwild, das draußen in der Wiese stand. Dann hieß es, 100m deckungsfreie Pirsch im Raps und das mit Erfolg. Am Ende des Morgen, lagen vier Stück erpirschtes Rehwild. Damit habe ich nicht gerechnet, ein toller Einstieg.


Und das feine daran, so ging es dann um 16 Uhr weiter und setzte sich die ganzen drei Tage der Jagd fort! Unglaublich viel Rehwild wurde angetroffen und meist auch auf anspruchsvoller Pirsch erlegt! Mit fünf Jägern (alles alte Hasen!!) konnten so stolze 58 Stück Wild zur Strecke gebracht werden. Das bedeutet gut 800 Kg feinstes Wildbret! Und damit komme ich zu etwas ganz entscheidenem: Das Wild wurde sehr sehr selektiv bejagt und nicht einfach auf Masse erlegt. Jedes Stück wurde sorgsam angesprochen und es wurde prinzipiell von klein nach groß geschossen. Das Wildbret wurde sehr hygienisch versorgt. Ich habe selten solch ein professionielles Kühlhaus mit Versorgungsstation gesehen, wie auf dem Jagdhof in hier in Pommern. Von der Küchenfee wurde auch regelmäßig Wildbret gezaubert: Mal Wildschwein, mal Rotwild oder auch die frische Leber des einen oder anderen Kitzes! Nur so hat es uns auch Spaß bereitet aus dem vollen zu schöpfen...



Warum habe ich den Titel so gewählt?

Weil hungrige Profis hier genauso auf ihre Kosten kommen wie lernwillige Anfänger! Der Profi (Für einen solchen halte ich mich in dem ein oder anderen Moment ;-) kann nach herzenslust jagen, ohne sich über Preise nach Gramm oder Platz an der Wand Gedanken zu machen. Der Einsteiger hingegen kann unglaublich viel Erfahrungen sammeln. Man lernt viel über die Jagdpraxis, das Wild, das Handling der Waffe, Ballistik, das Wild im Schuss, den präzisen Schuss und und und... Für mich ist eine solche Kahlwildjagd wie die in Maniszewo somit für jeden zu empfehlen und für einen Basispreis von gut 500 Euro auch echt erschwinnglich! Ich jedenfalls freue mich, dieses Konzept einer Jagdreise ausprobiert zu haben und werde gern wieder zu den herzlichen Profis nach Polen fahren.



Ausrüstungsempfehlung

Für die Kahlwildjagd in Polen empfehle ich eine auf GEE eingeschossene Waffe in einem Kaliber, welches einem bis 200 m kein Kopfzerbrechen bereitet. Gummistiefel für Morgens und Wanderstiefel für den trockenen Abend. Einen Schießstock, der einem vertraut ist (Gern auch etwas damit vorher üben!). Ein leichtes Fernglas und natürlich ausreichend Munition!!!


Ich fand die Reise unter folgendendem Link:

https://www.diana-jagdreisen.de/europa/polen




Find' ich gut!

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