DDoptics Nachtfalke V4 2,5-10x56 Erfahrungsbericht

Jagdgefährten
8 Min. Lesezeit

Vorwort

Die elende Frage nach dem richtigen Glas. Auch ich musste mir diese bereits mehrfach stellen. Wie wir sicher alle wissen, gibt es die eierlegende Wollmilchsau leider noch nicht. Also das Glas, dass sich an jede Bedingung anpassen lässt und modifizierbar ist. Zumindest ist mir keines dieser Art bekannt. (Wäre aber eine Geschäftsidee)

Die für mich wichtigen Faktoren bei der Auswahl des Glases die man sich stellen sollte mal zusammengefasst:

  • Welches Absehen?
  • Welche Lichtstärke?
  • Welche Vergrößerung?
  • Parallaxe Ja oder Nein?

- Ggf. noch Montage-Möglichkeit sowie Entfernungsmesser (wobei das eher nebensächlich ist)

Hierbei polarisieren die Meinungen aber relativ schnell und mittlerweile raten viele dazu: "Weg von 56ger Gläsern hin zu 42mm Objektivdurchmesser". Denn die benötigte Lichtstärke, um bei Dämmerung und Nacht noch ausreichend sehen zu können rückt immer mehr in den Hintergrund. Dadurch, dass Vorsatzgeräte oder Restlichtverstärker für die Jagd auf Schwarzwild in fast allen Bundesländern erlaubt sind, ist der 56 Objektivdurchmesser überflüssig geworden.

Dennoch und das ist meine persönliche Meinung zu diesem Thema, würde ich mir nach wie vor ein Glas mit ausreichend Lichtstärke zulegen. Auch ich greife auf Wärmebild sowie Nachtsichttechnik zurück verzichte aber mittlerweile gerne wieder darauf, weil ich dann unabhängiger bin, verbundener mit der Natur und Umgebung und ich verlasse mich auf meine Sinne und auf das was ich wirklich sehe. Zu oft hat mich Technik schon getäuscht oder im Stich gelassen.

Warum DDoptics?

Vorab, hierbei handelt es sich um unbezahlte Werbung. Ich schreibe diesen Bericht aus Überzeugung und habe das Glas selbst bezahlt.

Meine Wahl auf ein 56ger Glas war schnell getroffen, wie ich bereits erläutert habe. Durch meinen Büchsenmacher hatte die Möglichkeit für ein Wochenende mehrere Gläser von verschiedenen Herstellern zu testen. So kam ich schnell zur Marke DDoptics.

Preisbereich 1000-3000€

Hierbei habe ich auf folgenden Punkte Wert gelegt.

- Solide Verarbeitung, kein Plastik
- Klares und Feines Absehen 4 in der 2 Bildebene
- Stufenlos verstellbarer scharfkantiger Leuchtpunkt ohne Ausrisse
- Stufenlos verstellbarer Parallaxen-Ausgleich
- Vergrößerung min. 4-12 Fach
- Eine gute Lichttransmission bei Tag und auch besonders bei Dämmerung und Nacht
- Die Randschärfe

Interessanter Weise habe ich schnell feststellen können, dass Das DDoptics Nachtfalke V4 2,5-10x56 mit herausragenden Ergebnissen auf sich aufmerksam machte und mir somit meinen eigentlichen Favoriten ein Zeiss Conquest schnell streitig machte. Über die "nur" max. 10-fache Vergrößerung konnte ich hinwegsehen.

Auch wenn wir hier über einen Preisunterschied von nur 600-700€ zum Zeiss reden, wurden mir das günstigere DDoptics Glas immer sympathischer. Auch hat dieses einen Parallaxenausgleich, welcher mir wichtig war um Nachtsichtaufsatzgeräte ohne Einschränkung nutzen zu können.

So viel meine Wahl schlussendlich auf das DDoptics. Und um das einmal vorwegzunehmen es ist nun seit einem Jahr fast täglich im Einsatz und ich bin hoch auf zufrieden über Qualität und Funktion!

Daten zum Glas laut Hersteller:

Modell: Nachtfalke V4 2,5-10x56 Gen3 / MRAD

Preis: 900-1000€

Vergrößerung: 2,5-10

Gewicht: 715 Gramm

Dioptrienausgleich: -3 bis +3

Objektivdurchmesser: 56

Sehfeld auf 100m (in m): 12,6 – 3,4

Lieferumfang:

- Ein DDopitcs Reinigungstuch
- Flip Caps für Objektiv und Okular
- Ein Schraubenzieher
- Ein Plastikwerkzeug zur Verstellung des Absehens
- Aufkleber für die Absehen-Türme.

Zur Montage: Das überlasse ich jedem selbst und hat in diesem Review keinen Platz.

Das DDoptics in der Praxis

Bisher hat mich das DDoptics überall begleitet. Von der Pirsch über Ansitz und Drückjagd konnte ich das Glas über 1 Jahr lang testen. In dieser Zeit war es diversen Wetterbedingung ausgesetzt, musste Stürze überleben und sah wenig bis gar keine Reinigungseinheit.

Komplett durchnässt während einer regnerischen Drückjagd

Für ein Glas in der unteren Preisklasse ist das absolut Top!

Besonders während der Dämmerung und Nacht macht es seinem Namen „Nachtfalke“ alle Ehre und zeigt, dass es locker mit den "Marktführern" mithalten kann. Auch deshalb bin ich sehr froh, dass ich mir ein lichtstarkes Zielfernrohr zugelegt habe. So kann das Vorsatzgerät gerne mal zuhause bleiben und ich spare Gewicht während der Pirsch.

Natürlich habe ich meine Erwartungen an das Glas nicht sonderlich hochgesteckt. Doch kann ich guten Gewissens behaupten, dass diese Erwartungen bisher deutlich übertroffen wurden. Durch den Parallaxenausgleich von 20-500-unendlich (stufenlos verstellbar) können Restlicht-Aufsatzgeräte ohne bekannte Probleme mit der Unschärfe verwendet werden.

Durch die klare Definierung der Absehenverstellung lässt sich das Glas kinderleicht Einschießen. Auch ist hier positiv hervorzuheben, dass das Glas nicht nur Schussfest, sondern auch Sturz und Stoßfest ist. Hierzu zählt ein versehentlicher Sturz mit ungeladener Waffe aus ca. 1,50m.

Das Leuchtabsehen lässt sich in 11 Stufen ebenfalls stufenlos und geräuschlos verstellen. Hierbei reichen bei Nacht aber bereits Stufe 3-5 je nach Batteriestärke, um einen scharfkantigen Leuchtpunkt zu sehen. Ab Stufe 8 machen sich jedoch deutliche Ausrisse des Leuchtpunktes bemerkbar. Das ist allerdings nur bei Nacht und Dämmerung festzustellen.

Der komplett aus Metall gefertigte und gummierte Vergrößerungsring war anfangs ein wenig schwergängig hat sich aber nach 3-4 mal hinunterbewegen sehr gut eingelaufen und lässt sich nun mit geringem Kraftaufwand sehr sauber verstellen. Durch die min. 2,5 Fach Vergrößerung lässt es sich auch bei Bewegungsjagden super einsetzten.


Fazit

Für ein ca. 1000€ teures Zielfernrohr ist das DDoptics 2,5-10x56 ein absoluter Kracher. DDoptics liefert hier ein Glas mit einer sehr hochwertigen Verarbeitung, welche Robust und zuverlässig ist. Abstriche müssen ggf. in der Randschärfe gemacht werden, aber auch nur dann, wenn man das Glas mit einem 2000-3000€ teuren Zielfernrohr vergleicht.

Je länger ich das Glas nun nutze desto überraschter bin ich darüber. 

Alles in allem bin ich überaus zufrieden und kann das Glas nur weiterempfehlen. Besonders für Jäger mit schmalem Geldbeutel oder auch Jungjäger, die sich unsicher sind, welches Glas es nun sein soll. DDoptics lässt hier keine Wünsche offen.

Bei Fragen zum Glas, schreibt mir gerne in den Kommentaren.

Bis dahin jedoch, alles Gute und Waidmannsheil!

Kommentare

Arne
Neuling
vor mehr als einem Jahr

Spannender Bericht, das liest sich hervorragend für meine Bedürfnisse, danke dafür! Was denkst du, wie es sich im Vergleich mit dem ähnlich teuren Steiner Ranger4 2,5–10x50 schlägt?

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