Ob Ansitz oder Bewegungsjagd – Ein Sitzkissen ist Pflicht und vielleicht eines der am meisten unterschätzten Ausrüstungsteile. Nachdem ich einiges ausprobiert habe, nutze ich seit vielen Jahren nur noch die faltbare Bundeswehr-Isomatte („Bodenplane“) und möchte euch diese in meinem fünften Geartest vorstellen.


Material & Verwendungsmöglichkeiten

Die Bundeswehr Isomatte besteht aus einem olivgrünen und glatten Schaumstoff (Ethylenvinylacetat) und hat eingeprägte Rillen, an denen sie geklappt werden kann. Dadurch lässt sie sich in verschiedenen Größen verwenden.

In zusammengefaltetem Zustand ist die Matte 38 cm lang, 27,5 cm breit und komfortable 3,5 cm dick (Vorsicht: Im Netz kursieren zum Teil andere Maße; ich habe aber nachgemessen). Damit lassen sich dann auch niedrige Sitzbretter auf Hochsitzen ausgleichen.

Wem das zu dick ist, der klappt die Matte einmal auf und hat dann ein dünneres Sitzkissen, das doppelt so breit ist und ein geräuscharmes Ablegen des Fernglases oder die Nutzung zu zweit ermöglicht. Komplett ausgeklappt hat sie mit einer Länge von 189 cm, einer Breite von 55,5 cm und einer Dicke von 0,4 cm die Maße einer Liegematte.

Ursprünglich ist die Isomatte neben ihrem Einsatz als Liegematte auch als Rückenpolster im BW-Kampfrucksack gedacht. In vielen Jagdrucksäcken funktioniert das ebenfalls, auch wenn die modernen Modelle ein eigenes Rückenpolster besitzen (im Bild der Modular Pack von Tasmanian Tiger). Gerade klassische Modelle bekommen mit der geklappten Matte am Rücken deutlich mehr Stabilität und lassen sich bequemer tragen.

Im Winter falte ich die Isomatte manchmal als Sitzkissen mit Rückenlehne, damit die Jacke nicht am vereisten Drückjagdbock festfriert und bei jeder Bewegung Geräusche macht.


Vor- & Nachteile

Im Vergleich zu anderen Sitzkissen, die ich bisher ausprobiert habe, hat die Isoatte von der Bundeswehr jede Menge Vorteile: Sie ist mit 405 g relativ leicht und aufgrund der Dicke sehr bequem. Da das Material wasserdicht ist, schützt sie den Hintern auf offenen Hochsitzen vor Feuchtigkeit. Bei Drückjagden im Regen, bei denen ich öfter zwischen Sitzen und Stehen wechseln muss, klappe ich die Matte so, dass ich immer einen trockene Fläche zum Sitzen habe. Einmal nass trocknet die Matte sehr schnell, sollte dafür aber aus dem Rucksack genommen und aufgeklappt werden. Im Winter friert sie auf vereisten Sitzbrettern nicht fest, wie die sehr beliebten Filzkissen.

Der wesentliche Nachteil ist aus meiner Sicht, dass die Matte aufgrund der glatten Oberfläche bei nicht ganz ebenen und verschneiten Sitzbrettern dazu neigt, herumzurutschen. Außerdem ist sie meiner Meinung nach als Liegematte nur für Notfälle brauchbar, da sie mir dafür zu dünn und unbequem ist.

Je nach Zustand (neu oder gebraucht) und Quelle kostet die BW-Isomatte zwischen ca. 10 und 20 Euro. Aber Vorsicht: Auf dem Markt gibt es neben dem (meist gebrauchten) Original auch jede Menge Nachbauten, die nicht an die Qualität der BW-Matte heranreichen. Am besten erkennt man das Original an der eingeprägten Bezeichnung.


Rahmenbedingungen des Tests

Seit über 15 Jahren habe ich mehrere dieser isomatten im Einsatz. Sie wurden in verschiedenen Läden gebraucht gekauft und dienen wie beschrieben als Sitzkissen auf der Jagd und beim Wandern oder als Notfall-Schlafmatte.