Bergischer Drückjagdbock

Fred Nambur
5 Min. Lesezeit

Das Rezept für diesen Drückjagdbock hat sich bei uns im Revier bewährt und wir haben ihn sowohl in Serie (10 Stück) als auch in diversen Einzelstücken gebaut.

Er lässt sich sowohl alleine als auch zu zweit bauen und aufstellen (alleine aufstellen dann aber nur mit Traktor und Hänger o.Ä.).


Materialliste

Es werden nur drei unterschiedliche Materialien für den selbstgebauten Drückjagdbock benötigt:

1. 4x Pfosten á 2,5m. Entweder aus Bauholz, 10x10 cm oder als Fichtenstämme mit 10-12 cm Durchmesser.

2. Dachlatten 4x6 cm. 17 Stück á 1m, 8 Stück á 25cm, 2 Stück á 3m für Querstreben

3. Bretter in 2,5 cm Stärke und 1m Länge. Je nach Breite 4-6 Bretter für den Boden und Sitz. Fichte geht, besser ist Lärche.

Dann braucht man noch jede Menge Schrauben und einen Akkuschrauber, Zollstock, Wasserwage, ggf. Schraubzwingen, eine ebene Unterlage (z.B. Garagenboden). Zum Aufstellen im Revier nutzen wir immer 4 Gehwegplatten und schlagen 3-4 Fichtenpfosten in den Boden, die wir dann an die Pfosten des Bocks schrauben oder nageln.

Vorsteilhaft in der Vorbereitung ist eine Tischkreissäge mit Anschlag. Diese gewährleistet erstens gerade Schnitte und zweitens konstante Längen bei den 1m- und 25cm-Stücken.


Der Aufbau

Wie der Bock aufzubauen ist, sehr Ihr an den Fotos: Wir bauen zunächst die Vorder- und Rückseite. 


Vorderseite mit Leiter: Es werden die ersten zwei 25cm Dachlatten aufgeschraubt, darauf dann die erste Sprosse á 1m. Insgesamt 4 Sprossen.

Rückseite: Die untere Querstrebe auf gleiche Höhe wie die erste Leitersprosse und die oberste Querstrebe oben bündig. Dazwischen wird dann die Diagonale aus einer der beiden 3m-Latten eingepasst.

Die 1m-Latten haben immer 5cm Überstand über die Pfosten, d.h. die Innenmaße des Bocks sind später nur noch 90x90cm.

Wenn die Pfosten nun gerade geschnitten sind, kann man die beiden Teile aufrecht hinstellen und beginnt dann von unten, die Seitenstreben zu befestigen. Die unteren legt man auf die erste Sprosse. Die 4 Sprossen, auf die der Boden befestigt wird, werden auf ca. 1,48m befestigt, sodass man auf ca. 1,50m Höhe steht und dann noch 1m Brüstungshöhe hat. Die zwei Streben für das Sitzbrett nochmal 50 cm höher und die obersten beiden Seitenstreben kommen unter die obere Rückenstrebe. So kann man auf der Einstiegsseite später einfach eine lose Latte auf die beiden Seitenstreben legen, die dann von den beiden Vorderpfosten gehalten wird. Zuletzt schneidet mal aus der zweiten 3m-Latte noch zwei Querstreben für rechts und links und befestigt die Bodenbretter und das Sitzbrett. Fertig ist der Bock.


Die Vorteile

Vorteile des Drückjagdbocks aus unserer Sicht sind:

Durch die integrierte Leiter ist er schnell zu bauen und schnell zu verstellen. Durch die kompakten Maße lässt er sich gut transportieren und auch gut alleine bauen und mit Hilfe eines Traktors noch bewegen. 1,5m Podesthöhe gewährleisten in den meisten Revieren/Situationen ausreichend Kugelfang.

Was hat sich in der Praxis als Verbesserungsmöglichkeit ergeben?

Für „kräftige“ Jäger sind die Innenmaße von ca 90x90 cm (Standfläche vor der Bank noch weniger) zu klein. Hier könnte man die 1m Latten auf 1,2m verlängern. Außerdem müssen die Bodenanker sehr fest ein, denn die senkrechte Leiter lässt es nicht zu, dass man sich „hochzieht“. Hier könnte es helfen, die Pfosten nach unten auszustellen. Das ginge jedoch auf Kosten der Einfachheit und Baugeschwindigkeit, da man dann nicht mehr mit gleichlangen Latten arbeiten kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Gesamthöhe um 50 cm zu reduzieren. So ergibt sich immer noch eine Podesthöhe von 1m, was in den meisten Jagdsituationen auch ausreichen sollte.

Wir sind mit unserer Konstruktion auf jeden Fall sehr zufrieden und bauen jedes Jahr mehr.

Waidmannsheil!


Find' ich gut!

Kommentare

JM
Greenhorn
vor mehr als 5 Jahren

Sehr guter Bericht. Werde mich auch mal ranmachen und solche Böcke nachbauen.

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