Nach dem Lesen zahlreicher Testberichte und der immer wiederkehrenden Bewertung als Preisleistungssieger, hatte ich das Meopta als mein erstes Zielfernrohr ausgewählt. Schnell stellte sich jedoch die Ernüchterung ein. Wenn das der Preisleistungsieger sein sollte, dann sind ist die Konkurrenz entweder maßlos überteuert oder bietet unglaublich schlechte Qualität. Falls jemand gerade auf der Suche ist, ich habe eine Empfehlung für euch, die jetzt bei mir im Einsatz ist, aber dazu später mehr. Jetzt zurück zum Meopta, was kann es und was nicht:


Design

Das Meopta R2 2,5-15x56 RD ist meiner Empfindung nach sehr ansprechend gestaltet. Das Fach für die Batterieabdeckung ist nicht so gut gelungen, wenn man nur einmal abrutscht, nimmt der weiche Kunsstoff Schaden.

Bedienung und Features

-Die Einstellung der Beleutungsstufen erfolgt durch das drehen an einem Rad, welches in dem Bild oben zu sehen ist. Jede Stufe ist durch eine Zwischenstufe ohne Beleuchtung getrennt.

-Die Parallaxe ist auf 100m fest

-Das Absehen liegt in der zweiten Bildebene

-Sowohl der Vergößerungsverstellring, als auch die Dioptrieneinstellung am Okular laufen gleichmäßig und geschmeidig. Leider tun sie das zu geschmeidig. Vor allem wenn man in der Dämmerung oder Nachts aus versehen den Dioptrienring verstellt ist das sehr ärgerlich.

Optische Eigenschaften

-das Meopta R2 hat bei Tag ein klares Bild und auf 100m erkennt man auch bei kleinerer Vergrößerung noch die Einschusslöcher auf den Zielscheiben der .308 Win. Auf 300m leider nicht mehr, was ein gutes Zielfernrohr bei 15-facher Vergrößerung können sollte.

-der optische schwarze Rand ist bei diesem Glas relativ dick, woran man sich gewöhnt. Wenn man aber mal den Verlgeich hatte, kommt einem der Durckblick durch das Meopta R2 klobig vor.

-der Leuchtpunkt ist am Tage gut zu gebrauchen, für die Jagd zur Nacht ist die dunkelste Stufe leider noch zu hell und blendet. Daher sollte man lieber ohne Leuchtpunkt jagen.

-wenn man die Dioptrien angepasst hat und das Absehen schaft ist, kann man auf 100m auch das Ziel Scharf sehen, bei weniger oder mehr Distanz wird das Bild langsam unscharf. Hier fehlt ganz klar der Parallaxeausgleich am Meopta R2 um die hohe Vergößerung des Zielfernrohrs zum Ansprechen auf größere Entfernung zu nutzen.

-der Vergrößerungsbereich von 4-15fach ist gelungen, aber unter 4-facher Vergößerung stellt sich ein Fischaugeneffekt ein, welchen ich als sehr störend empfinde. Ein schneller Schuss auf flüchtiges Wild ist dadurch nicht einfacher.

Fazit

-das Meopta R2 2,5-15x56 RD ist nicht schlecht, aber leider nur (untere) Mittelklasse

-gerade wenn die Abbildungsschärfe nicht stimmt helfen auch die besten Transmissionswerte nicht weiter, wobei das versehentliche Verstellen des Dioptrienrings die Sache noch verschlechtert

-mir war es vorher nicht so bewusst, aber ein Zielfernrohr ohne Parallaxeeinstellung ist definitiv ein Nachteil, wenn man über die 140m schießen und ansprechen möchte.

-die Leuchteinheit ist meiner Meinung nach unbrauchbar. Für die rasche Zielerfassung für den schnellen Schuss auf der Drückjagd eignet sich das Meopta R2 aufgrund des Sehfeldes nicht und nachts ist der Leuchtpunkt zu hell.

Meine Empfehlung

Wenn man die Testberichte liest, sollte man im Hinterkopf behalten, wer die Presse tatkräftig unterstützt. Ich führe mittlerweile das neue Leupold VX5-HD 3-15x56, welches für 1350€ zu haben ist und keines der eben genannten Nachteile aufweist, ein so scharfes Bild hat, dass man Einschusslöcher auf 300m sehen kann und zu dem noch eine Absehenschnellverstellung hat. Der Testbericht dazu kommt bald.