Waidlochauslöser Edelstahl

FR-Jagd
6 Min. Lesezeit
Bericht des Monats Juli 2021
Bericht des Monats Juli 2021

Bericht des Monats Juli 2021

Dieser Bericht wurde vom Geartester-Team für besonders wertvoll befunden und deshalb ausgezeichnet.

Vor vielen Jahren, vor und während meines Jagdkurses bei der örtlichen BJV Kreisgruppe habe ich meine praktischen Erfahrungen bei meinem verstorbenen Schwiegervater und dessen Pächter machen dürfen. Bei zwei Männern, einer Ende 70, der Andere Mitte 80 wurde es mir alles so beigebracht wie sie es selbst seit über 50 bzw. 60 Jahren machen und da gab es auch keine anderen Wege. Auch als ich meinen Jagdschein hatte und in diesem Revier 3 Jahre meines Jungjägerlebens waidwerken durfte, machte ich alles so, wie von den Beiden gewollt.

So war es auch beim Thema Aufbrechen nach dem Schuss: Aufgebrochen wurde grundsätzlich im Liegen und das Schloss wurde immer geöffnet. Als ich dann mein eigenes Jagdrevier hatte, baute ich mir als erstes einen Aufbrechbock an welchem ich mein Wild hängend aufbrechen konnte. Das Schloss öffnete ich auch noch mehrere Jahre lang immer direkt beim Aufbrechen.


Die Ringelhilfe aus Kunststoff

Eines Tags wurde mir dann mal von einem Waidlochauslöser erzählt welcher zum Ringeln benutzt wird. Im Hinterkopf hatte ich, einmal einen solchen Waidlochauslöser aus Kunststoff geschenkt bekommen zu haben und so wurde dieser gesucht und beim nächsten geschossenen Stück Rehwild mal ausgetestet. Und was soll ich sagen, ich war begeistert. Es ging schnell und unkompliziert und beim Zerwirken hatte man dann keine trockenen Stellen an den Keulen. Ich nutzte dieses Werkzeug dann weiter.

Nachdem ich das 8 Stück Rehwild damit geringelt hatte, brach ein Stück von dem (an sich) genialen Werkzeug ab und es war nicht mehr richtig zu gebrauchen. Auch wenn es sich bei dem Waidlochauslöser aus Kunststoff um ein nicht gerade teures Werkzeug handelt, so ärgerte es mich schon, dass es nicht mal ein Jagdjahr überstand. So sah ich mich dann nach Alternativen aus Metall um.


Die Alternative aus Metall

Bei einem Onlineauktionshaus wurde ich fündig:

Ein Waidlochauslöser aus Edelstahl, von den Dimensionen fast mit meinem aus Kunststoff identisch und für einen Preis von ca. 35 Euro erhältlich. Ich bestellte mir dann dieses Werkzeug und erhielt ein paar Tage später ein Paket mit dem Waidlochauslöser.

Der Waidlochauslöser machte einen qualitativ hochwertigen Eindruck und mich freute der etwas längere "Stiel" im Vergleich zu dem aus Kunststoff.

In der Handhabung sind sich die Versionen aus Kunststoff und Edelstahl gleich: sie werden am erlegten Stück mit leichtem Druck in das Waidloch eingeführt und dann dreht man den Waidlochauslöser 2-3 mal in eine Richtung - links oder rechts ist egal ;-). Dann zieht man (je nach Grösse des Stücks) unter leichtem Drehen das Werkzeug aus dem Waidloch heraus und schärft es ab. Danach beginne ich mit dem eigentlichen Aufbrechen.

Durch seine Grösse soll das Werkzeug, laut Hersteller, für alles europäische Schalenwild geeignet sein. Ich habe damit bisher jedes erlegte Stück ringeln können, einzig bei Kitzen muss man etwas Geschick und Gewalt anwenden um den hier etwas zu grossen Waidlochauslöser anzuwenden.

Ich bin von dem Werkzeug noch immer sehr begeistert und nutze es bei jedem erlegten Stück Wild. Früher, als ich das Schloss beim Aufbrechen geöffnet hatte, gab es an beiden Keulen (an den Schnittstellen) trockene Stücke Wildbret die ich dann vor dem Vakuumieren immer entfernt habe. Dieses, wenn auch nicht grosse, Stück Wildbret trocknet nun nicht mehr aus während das Stück in der Kühlung hängt und kann an der Keule belassen werden.

Ich bin mir auch sicher, dass das Werkzeug aus Edelstahl länger hält als das aus Kunststoff - eigentlich hat es die kurze Nutzungszeit des Plastikteils bereits schon übertroffen. Auch der Preis geht für mich völlig in Ordnung.


Fazit

Ich kann es jedem Waidmann nur empfehlen, solch ein Werkzeug zu benutzen, so einfach und unkompliziert ist Ringeln damit!

Einen kleinen Tipp für die Reinigung das Waidlochauslösers hätte ich noch: Bitte auf keinen Falls zum Spülen in die Spülmaschine! Meine Frau wollte mir einen Gefallen tun und meinen Waidlochauslöser, nach der ersten Benutzung, in der Spülmaschine reinigen. Nach dem zweistündigen Spülprogramm war das Edelstahl jedoch voller Rost. Es empfiehlt sich also eine sanfte Handwäsche.


Zum Schluss noch eine kleine Anmerkung: Ich werde weder von einer Firma, Person oder dergleichen finanziert. Ich schreibe hier meine Beiträge nur über Gegenstände, welche ich selbst bezahlt und auch ausgiebig getestet habe. Ich habe keinen finanziellen oder sonstigen Vorteil durch die Vorstellung einzelner Gegenstände auf dieser Seite.


Find' ich gut!

Kommentare

Boarhunter764
Novize
vor mehr als 3 Jahren

Wie Bericht sind denn die Wiederhaken ? Also von Spitze zu Spitze ? Grüße und Waidmanns Heil

FR-Jagd
Profi
vor mehr als 3 Jahren

Hallo Boarhunter764, entschuldige meine späte Antwort. Ich war ein paar Tage unterwegs und konnte gerade erst nachmessen. Es sind exakt 30 mm von Spitze zu Spitze. WMH fr_jagd

Totto
Enthusiast
vor mehr als 3 Jahren

Hallo, ich habe den aus Kunststoff. Für Rehwild finde ich die 30 mm von Spitze zu Spitze schon zu groß. Man merkt das er aus Amerika kommt, wo das Wild größer ist (Whitetails, etc.). Bei Rehwild habe ich mich immer gefragt ob ich nicht die Blase beim drehen zerdrücke/beschädige und sich dann der Blaseninhalt im Bauchraum ergießt?! Deshalb nutze ich ihn eigentlich für Reh gar nicht mehr. Bei Sauen und Rotwild sieht die Sache aber anders aus.

FR-Jagd
Profi
vor mehr als 3 Jahren

@Totto: deine Bedenken kann ich nicht bestätigen. Die Blase wurde bei meinem Rehwild, welche ich mit dem Werkzeug geringelt habe, nie beschädigt. Erst vorgestern habe ich damit einen 10 kg Knopfbock geringelt. Auch hier, trotz der Grösse des Werkzeuge,ging es problemlos.

Totto
Enthusiast
vor mehr als 3 Jahren

Bei Schmalrehen und Jährlingsböcken musste ich den Auslöser immer schon sehr arg ins Waidloch pressen. Kitze habe ich gar nicht erst versucht. Ist deine Metallausführung denn vom Spitzendurchmesser kleiner?
Wenn ich beim Rehwild aufbrechen die prall gefüllte Blase im Beckenkanal hängen sehe, frage ich mich schon wie das ganze noch zusätzlich mit dem Waidlochauslöser ohne Schaden passen soll?! Hast du dir noch nie die Frage gestellt? Wenn ich mit dem Messer ringel, entnehme ich vorher die Blase und verknote den durchgetrennten Darm. So ist sichergestellt, das weder Losung noch Naß ans Wildbret gelangen.

Ich werde das beim nächsten mal bei geöffneter Bauchdecke testen, dann sehe ich ja was der Auslöser mit der Blase macht. ;)

FR-Jagd
Profi
vor mehr als 3 Jahren

Der aus Edelstahl hat nur einen etwas längeren Stil als der aus Kunststoff. Die Spitze ist identisch.

Bisher blieb noch jede Blase heil, auch die prall gefüllteste. Mein letzter Jährling hatte eine sehr grosse und volle Blase aber auch hier ist nichts geplatzt bzw. der Urin in den Wildkörper geflossen. Ich habe mir da tatsächlich noch keine Gedanken darüber gemacht, werde beim nächsten erlegten Stück aber mal genauer nachschauen.

Von den Waidlochauslösern aus Kunststoff gibt es inzwischen ja auch schon unterschiedliche Grössen, vielleicht wird es die auch mal aus Edelstahl geben.

Lars Munster
Neuling
vor mehr als 3 Jahren

Ich habe mir den Waidlochauslöser auch gekauft. Ausschlaggebend war das Material EDELSTAHL.
Jetzt, nach dem ersten Einsatz musste ich feststellen, dass sich Rost am Material bildet.
Auf den oberen Bildern kann man die schleichende Rostbildung auch erkennen.
Daher bin ich enttäuscht von dem Produkt und greife lieber zu der Plastikvariante.
Waidmannsheil 🐗

FR-Jagd
Profi
vor mehr als 3 Jahren

@Lars Munster: der Rost trat bei mir, wie oben beschrieben, auf weil meine Frau es gut meinte und den Waidlochauslöser in der Spülmaschine reinigte. Im normalen Gebrauch bzw. beim normalen reinigen im Spülbecken wurde noch kein Rost festgestellt

Dearhunter
Neuling
vor mehr als 3 Jahren

Hallo, es gibt Edelstahl und Edelstahl.

Wenn es rostet, und das für 35€ ist es einfach gesagt Schrott.
Auf dem Bild sieht es für mich nicht nach Edelstahl aus. Einfach Abzocke.
Halte mal ein Magnet dran.
Rosten Messer und Gabeln aus Edelstahl in der Spülmaschine? nee....

Ich lege jeweils ein kleines Stück Küchefolie auf die "blanke" Keule. Dann trocknet es in der Kühle nicht aus.

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