Immer
wieder stellt man uns die Frage nach einem wirklich gutem Jagd- und
Outdoormesser. Dass gut und zuverlässig
nicht immer teuer sein muss,
wollten wir anhand des Fiskars K40 Universalmesser
überprüfen. Auf den ersten Blick ein einfaches Messer mit viel Plastik,
dass ein wenig vertrauenswürdigen Eindruck erweckt. Doch was für
Qualität man für unter 10€ geliefert bekommt, überraschte unsere Tester.
Eignet es sich zum jagdlichen Gebrauch?

Das Unternehmen
Fiskars
steht heute für hochwertige Produkte für den Haushalts-, Garten- und
Freizeitbereich. Bekannt sind vor allem die Fiskars Äxte und Beile, die
sich nicht nur bei Outdoorfreunden großer Beliebtheit erfreuen. Fiskars,
1649 in Finnland als Eisenwerk im gleichnamigen Dorf gegründet, ist
heute eines der ältesten Unternehmen der Welt. Weltweit bekannt wurde
es, nach der Expansion in die USA, mit der Herstellung der ersten Schere
mit Kunststoffgriff. Heute gehört unter anderem die Marke "
Gerber"
als eine der bekanntesten Messermarken mit zum Konzern. Wie also passt
ein einfaches Messer für ca. 10€ mit Plastikgriff und -scheide in diese
Produktpalette?
Das Messer

Es
ist 21cm lang und wiegt gerade einmal 56g. Die Klingenlänge beträgt
10cm. Sie ist aus gehärteten, rostfreien Stahl. Sie ist gerade,
beidseitig geschliffen und läuft vorn spitz zu. Die Schneide ist in
diesem Abschnitt der Klinge für diesen Zweck einfach abgerundet auf die
Spitze zulaufend. Die Klingenlänge beträgt 10cm. Der 11cm lange
Kunststoffgriff verfügt im vorderem Bereich über einen Fingerschutz in
Richtung der Klinge. Der Griff ist ergonimisch geschwunden. Er ist innen
hohl und am Ende mit einer orangenen Plastikkappe versehen, die
abnehmbar ist. Die Scheide verfügt über eine Öffnung an der Spitze und
weitere 4 Öffnungen an der Überseite. An der Öffnung der Messerscheide
ist eine Kunststofflasche angebracht, über die sich das Messer
beispielsweise am Gürtel befestigen lässt. Das Messer, mit seinen gerade
mal 72g Gesamtgewicht, ist schwimmfähig. Der Hersteller gibt 5 Jahre
Herstellergarantie.
Das Messer im Test
Das
Fiskars K40 Universalmesser ist sehr sehr scharf. Aus der Verpackung
genommen, verfügt es über einen rasiermesserscharfen Schliff. Es
überrascht mit seiner Leichtigkeit. Trotz dass der Griff hohl ist, ist
das Messer insgesamt sehr gut austariert und nicht wie erwartet
kopflastig. Es liegt damit wirklich einwandfrei in der Hand. Das
allerwichtigste aber ist, es schneidet! Der Schnitt ist wirklich
präzise, sehr weich und einfach

zu führen. Die gerade Klinge ermöglicht
dabei über die ganze Länge einen sehr sauberen Schnitt.
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Was
damit auf den ersten Eindruck bereits überrascht wird in der Praxis
ebenfalls bestätigt. Hier überzeugt nicht allein die sehr zuverlässige
Arbeit mit dem Messer, das sich problemlos für das Aufbrechen von
Schalenwild eignet, sondern die überdurchschnittliche Robustheit und
Schnitthaltigkeit. Trotz des leichten Kunststoffgriffes und der
einfachen Kunststoffscheide sitzt das Messer fest und solide. Die Klinge
wird zuverlässig geschützt. Es nimmt keinen Schaden durch einen Fall
und sitzt damit auch Stoßsicher. Die Klinge sitzt fest im
Kunststoffgriff. Hier gibt es kaum Abnutztungserscheinungen. Lediglich
der aufgedruckte Fiskars Schriftzug zeigt Abrieberscheinungen, die
keinerlei Beeinträchtigungen aufweisen. Darüber hinaus sind alle
Plastikkompomenten sehr bruchsicher.
Die
Klinge behält auch bei häufigem, fachgerechtem Gebrauch ihre
Schnitthaltigkeit. Erst nach 5 Wochen war hier ein Schärfen notwendig.
Danach war das Messer praktisch wie neu und verlor nichts von seiner
Zuverlässigkeit. Zum Nachschärfen haben wir ohne viel Aufwand den SharpNEasy von Accusharp verwendet.

Besonders
schön einfach, gestaltet sich bei den hervorragenden Eigenschaften des
Messers die Reinigung. Es lässt sich einfach abwaschen und
desinfizieren. Es ist absolut Spülmaschinenfest und kann in gänze
problemlos mitgespült werden. Die Öffnungen der Messerscheide erlauben
auch im Revier oder "Draußen" eine schnelle Reinigung, ohne dass das
Messer gesondert getrocknet werden müsste.
Die
orangene Schutzkappe am Ende des Messergriffes signalisiert nicht nur
das vorhandensein eines scharfen Gegenstandes, sondern lässt sich
problemlos herausnehmen. Für uns ergab sich dadurch die praktische
Möglichkeit den Innenraum des Griffes nutzen zu können. Hier lassen sich
zwei Einweghandschuhe verstauen und somit in Verbindung mit dem Messer
immer mitführen.
Lediglich
die Plastikvorrichtung zum befestigen am Gürtel oder anderen
Ausrüstunggegenständen haben wir verbesserungsbedürftig empfunden. Sie
hält zwar zuverlässig am Gürtel, kann aber am unteren Ende an flexiblen
angebrachten Biegestelle abknicken bzw. brechen. Die Frage ist dabei, ob
man das Messer zwingend am Gürtel besteigen muss, oder es nicht einfach
so in der Beintasche mitführen kann. Wir haben uns stets für die zweite
Variante entschieden.
Verwendungsmöglichkeiten
Wir
haben das Messer als Jagdmesser für den täglichen Gebrauch verwendet.
Hier überzeugte es vor allem

beim Aufbrechen. Beim Reh- und beim
Damwild kann man sehr präzise und unkompliziert, der sehr guten
Schnitthaltigkeit sei Dank, alle Auf- und Abschärfarbeiten vollziehen.
Hier überzeugt das Messer auf ganzer Linie. Davon konnten sich auch auf
den letzten Drückjagden mehrere Waidgenossen überzeugen, die von diesem
10€ Messer für diese Zwecke ebenfalls sehr überrascht waren. Auch das
Aufbrechen des Schlosses beim Rehwild gestaltet sich mit diesem Messer
problemlos. Ringeln ist mit dieser Klinge geradezu eine Leichtigkeit, da
Eindringtiefe und Schnittvermögen für diesen Zweck perfekt passend
erscheinen. Auch beim aus der Decke schlagen hat sich das Messer
aufgrund der präzisen Schnitte bewährt. An seine Grenzen kommt es
allerdings beim Aufbrechen von Schwarzwild. Hier wird beim Brustkorb und
für das Schloss nach wie vor eine Säge empfohlen. Für alle weiteren
Arbeiten ist das Messer aber auch beim Schwarzwild geeignet.
Im
Revier kann man natürlich auch einfache Schnitte an Pflanzen und am
Holz durchführen, solange man keine alzu groben Holzarbeiten vornehmen
möchte. Kerben oder einfache Schnitzarbeiten sind, wenn benötigt,
ebenfalls eine lösbare Aufgabe für dieses Messer. Natürlich kann man das
Messer auch in der Küche als Gemüsemesser oder ähnliches benutzen. Wir
haben es jedoch als praktisches Messer fürs Revier, oder auch zum
Angeln, kennen und schätzen gelernt.
Fazit
Insgesamt
lässt sich dieses Messer als wirkliche Überraschung bezeichnen, welches
trotz des billigen Ersteindrucks auf ganzer Linie der jagdlichen
Verwendungszwecke überzeugt. Ein wirkliches Universalmesser, welches zum
täglichen jagdlichen Gebrauch aber auch zum Fischen ideal geeignet ist!
Bei diesem Preis-Leistungsverhältnis erscheint jegliche Diskussion Fehl
am Platz. Selbst dieser Artikel ist bei diesem hervorragenden
Gebrauchsmesser zu diesem Preis völlig überflüssig, da es in der Praxis
einfach nur überzeugt. Wir haben mittlerweile mehrere Fiskars K40 in Benutzung und können sie seitdem als zuverlässige Jagdgebrauchsmesser sehr empfehlen.
Viel Spaß beim Ausprobieren, euer
Team Deutscher Jagdblog!
Kommentare
Kann ich absolut bestätigen und auch empfehlen. Ich nutze 2 dieser Messer bereits seit 10 Jahren. Der günstige Preis lässt einen Verlust auch locker verschmerzen.
Was auch zu empfehlen ist...die Messer von Mora. Gibt es im Baumarkt teilweise für 5 €
Ja, da kann ich Dir nur zustimmen, ich habe selber auch ein Morakniv. Du kannst auch einen Testbericht über die schwedischen Messer auf der Seite der den Kollegen von hvnting.de finden.
Musst allerdings etwas nach unten scrollen, da der Bericht schon etwas älter ist.
wozu brauch ich einen Testbericht, wenn ich das Messer ohnehin schon super finde? ;-)