Liebe Geartester-Community,
nachdem ich bereits seit einigen Jahren regelmäßig Eure
Testberichte lese und einige praktische Tipps und
Produktempfehlungen von Euch realisiert habe, ist es nun an der Zeit Euch mein
absolutes „It-Piece“ und Lieblingswaffenteil vorzustellen.
Ich bin ein großer Fan von schönen Holzschäften und ein
Detail, dem oftmals wenig Bedeutung zugemessen wird, ist die Schaftkappe.
Obschon es eines der wesentlichen Teile einer Waffe ist und zusätzlich
maßgeblich die Optik beeinflusst. Es ist die Verbindung zwischen Schütze und
seinem Arbeitsgerät und somit maßgebend für den Erfolg. Ist sie zu lang, passt
der Anschlag nicht, zu kurz die gleiche Problematik. Ist sie zu hart, schmerzt
es auch dem besten Schützen nach einiger Zeit in der Schulter und zu weich ist
auch unangenehm.
Inzwischen habe ich all meine Holzschäfte einheitlich
ausgestattet und zwar mit der originalen S.W. Silver & Co No. 3 Gummi-Schaftkappe,
welche ich Euch heute vorstellen möchte.
Die S.W. Silver & Co Schaftkappe ist für viele Kenner
untrennbar mit Afrika Büchsen und klassischen englischen Flinten verbunden.
Seit über 100 Jahren findet sich die Schaftkappe an den Waffen von Herstellern wie
z.B. Holland & Holland, Westley Richards, Purdey, Heym, Blaser, Rigby und zahlreichen
anderen. Da ich schon immer rote Schaftkappen als Eyecatcher empfunden habe,
wollte ich natürlich das Original und nicht irgendeine nachgemachte rote
Schaftkappe eines anderen Herstellers und ich habe es nicht bereut, warum
erkläre ich Euch im Nachfolgenden.
Details und Abmessungen:
Die Schaftkappe besteht aus festem Gummi und hat sich wie
schon erwähnt seit Jahrzehnten im afrikanischen Busch bewährt. Meine eigene
Erfahrung sagt, sie ist unverwüstlich. Im Vergleich zu anderen Gummi-Schaftkappen
anderer Hersteller, ist keinerlei Abnutzung feststellbar (im Einsatz ist die
Schaftkappe nun seit einigen Jahren). Zahlreiche Schaftkappen nutzen sich
bereits nach wenigen Ansitzen und dem Abstellen der Waffe auf rauem Untergrund
ab, nicht so die Silver Schaftkappe, was ich als sehr großen Pluspunkt sehe.
Der Härtegrad ist objektiv schwierig zu messen. Ein
Drucktest mit der Standard-Schaftkappe meiner Blaser R8 zeigt, dass die Silver
Schaftkappe in etwa den gleichen Härtegrad aufweist aber die Festigkeit des
Gummis ist wesentlich robuster, wie oben bereits beschrieben, wirkt sich dies
sehr positiv auf die Haltbarkeit aus.
Der Rückstoß wird gedämpft und ich empfinde ihn als
angenehm, selbst bei einer Doppelbüchse im Kaliber .470 NE.
Ich habe mich für das Modell No.3 in ROT und BEST LONDON
ORANGE entschieden. Die No.3 hat die folgenden Abmessungen und passt damit an nahezu
alle Schäfte egal ob Büchse oder Flinte. Das Modell unterscheidet sich vom Modell
No.4, da No.3 keine so genannte Nase hat und sich damit sehr viel leichter montieren
lässt und keinerlei zusätzliche Schaftbearbeitung (Ausfräsen der Nase am
Schaftrücken, etc.) notwendig ist.
Kommentare
Mit welchem Papier muss man die Kappe passend schleifen?
Danke für den Bericht. Ich sehe das genau so mit den Schaftkappen ein kleines feines Detail. Der Preis der Silver Schaftkappen ist allerdings schon happig.
Silver Schaftkappen sind eine kleine Investition, das stimmt, eine Investition die sich aber lohnt in meinen Augen. Wenn man den Preis in Relation zu anderen Markenherstellern setzt und mit der Qualität vergleicht ist er durchaus gerechtfertigt! Dazu kommt noch die Aufwertung einer Waffe, was insbesondere beim Verkauf mit großer Wahrscheinlichkeit die Investition wieder einbringt.
Hast du einmal den Verkäufernamen bei Egun?
Hallo Jan,
habe gerade nochmals nachgeschaut.
Habe die Silver-Kappen bei dem Verkäufer "Birkenkaile" erworben.
Super nette Kommunikation, schnelle Lieferung, wirklich sehr zufriedenstellend!
http://egun.de/market/item.php?id=7030546
http://egun.de/market/item.php?id=7044405
Hoffe Du hast genau so viel Freude und vor allem Waidmannsheil damit wie ich in Zukunft!
Hallo, möchte meine Schaftkappe auch auf eine Silver umrüsten, womit hast Du diese dann zugeschliffen? Bitte um kurze Beschreibung der Arbeitsschritte.
Besten Dank und Waidmannsheil
Christian
Hallo Christian,
kluge Entscheidung, aus meinem Beitrag geht ja eindeutig hervor, dass ich ein großer Fan der Schaftkappen bin!!!
Also prinzipiell gehe ich wie folgt vor:
- Montieren der Schaftkappe am Schaft
- Anzeichnen der Schaftkontur auf der Schaftkappe
- Schaftkappe demontieren und diese mit grobem Schleifpapier von Hand oder mit Hilfe eines Bandschleifers mal bis kurz vor die abgezeichnete Kontur abschleifen.
- am Schaftende eine Lage Tesa-Klarsichtfilm anbringen
- grob vorgeschliffene Schaftkappe wieder montieren
- Feinschliff von grober Körnung zu feiner Körnung, bis ein stufenloser Übergang zwischen Schaft und Schaftkappe gegeben ist.
- Anschließend kannst Du die Schaftkappe prima mit Waschbenzin nass und trocken polieren, um dieser das gewisse etwas zu verleihen.
Hoffe ich konnte Dir helfen und Du hast genau so viel Freude und Waidmannsheil!