Deerhunter Drückjagd Jacke und Hose - Recon Flaming Blaze/Equipt
Die Drückjagdsaison naht und jeder stellt sich wohl jedes Jahr erneut die
Frage: „Was ziehe ich an?“ Am Abend davor wenn in freudiger Erwartung die
Ausrüstung gepackt wird treten die Fragen wieder und konkreter auf. Wie wird
das Wetter sein? Kommt der angekündigte Schnee wirklich? Wie viele Schichten
brauche ich? Nehme ich wieder zu viel oder zu wenig mit? Eine Hose und eine
Jacke für alle Situationen wären perfekt. Gibt es sowas? Nicht ganz, aber fast.
Zuerst allerdings möchte ich mit den Anforderungen welche an ein modernes
Drückjagdoutfit gestellt werden anfangen. Schon hier fängt scheinbar der erste
Kompromiss an. Die Jacke soll warm halten, regenfest und winddicht sein; denn
ist dies nicht der Fall, fällt die Jagd für einen sprichwörtlich ins Wasser.
Jeder der schon einmal drei Stunden auf einer Drückjagd ohne Anblick gefroren
hat, weiß was das bedeutet. Neben der schützenden Funktion soll die Jacke
allerdings über ein gutes Maß an Bewegungsfreiheit verfügen, denn was bringt
die wärmste und dickste Jacke wenn man seine Waffe kaum in den Anschlag
bekommt, von mitschwingen als Michelin Männchen ganz zu schweigen. Zudem sind
einige Taschen zum Verstauen der nötigsten Gegenstände wichtig. Zu guter letzt
soll die Jacke den Jäger vor dem Wild tarnen und die anderen Jäger warnen. Die
Zeiten in denen das obligatorische Hutband ausreichte haben wir längst hinter
uns gelassen.
Die Hose sollte ähnliche Eigenschaften besitzen wobei hier der Fokus mehr
auf der Schutzfunktion liegt; das heißt warm und trocken halten. Die
Warnfunktion entfällt dank der Jacke und eine überaus große Bewegungsfreiheit
muss auch nicht gegeben sein, da der Stand ja bekanntlich nicht verlassen wird.
Bequemes Laufen ist natürlich Voraussetzung. Nach vielem Probieren mit dünnen
und dicken Jacken, Westen, Schichten über Schichten, zu warm oder zu kalt glaube
ich die Kombination für mich gefunden zu haben.
Die Deerhunter Recon Arctic Jacke in dem neuen Warn/Tarnmuster Flaming
Blaze und die Recon Latzhose mit Daunen, im Tarnmuster Equipt erfüllen für mich
genau die Eigenschaften die ich brauche.
Zunächst zur Jacke. Die Jacke ist durch eine Membran (Deer-Tex®
Performance Shell) wasserbeständig, winddicht und zudem atmungsaktiv (10.000
mm/ Wasserdampfbeständigkeit ist bis zu 10.000 g/m2/24h). Sie ist mit einem
Thinsulate-Futter ausgestattet welches
sehr gute Dämmeigenschaften bei sehr kleinem Eigengewicht hat. Die Jacke ist so
laut Hersteller am besten für einen Temperaturbereich von + 10 °C bis -30°C
ausgestattet. Die Jacke besitzt ein gebürsteten Oberstoff, welcher sich
angenehm anfasst, sehr weich und somit sehr leise ist. Die Jacke hat eine
Brusttasche auf der linken Seite, welche sich dank eines weiteren
Reißverschlusses über dieser auch als Garmin- oder Funkgerättasche eignet.
Beide Reißverschlüsse sind Wasserdicht.Zwei aufgesetzte Patronen Taschen mit genügend Stauraum für Munition
oder Entfernungsmesser sind ebenso vorhanden. Im Inneren sind links und rechts
zwei Brustinnentaschen für Dokumente oder Geldbörse. Am Reißverschluss befindet
sich außerdem noch eine kleine versteckte Tasche, in der sich prima der
Autoschlüssel verstauen lässt. Alle Reißverschlüsse an der Jacke sind von der
japanischen Marke YKK, welche für ihre Qualität in diesem Bereich bekannt
sind.Ein Gummizug in der Taille lässt
einen die Jacke auf die eigenen Körpermaße anpassen. Eine Abnehmbare Kapuze mit
einem sehr breiten Kragen schließt das Bild der Jacke ab.
Die Recon Latzhose mit Daunen ist mit der gleichen Membran ausgestattet
und somit ebenso wasser-und winddicht und atmungsaktiv. Die Hose ist mit echten
Daunen gefüttert und verspricht somit eine optimale Wärme an kalten Tagen. Auch
hier ist vom Hersteller der gleiche Temperaturbereich wie bei der Jacke
angegeben. Die Hose besitzt im unteren Teil einen so genannten Windabschluss,
welcher das Eindringen von Wind und Kälte verhindern soll und sehr gut in die
Stiefel gesteckt werden kann (siehe Foto). Die Beine sind mit einem
wasserdichten Reißverschluss fast bis zum Knie zu öffnen und erleichtern so den
Einstieg in die Hose. Neben den zwei Schubtaschen links und rechts besitzt die
Hose noch eine Beintasche und eine Gesäßtasche auf der rechten Seite. Alle
Taschen sind auch hier mit so genannten „getapten“ Reißverschlüssen
wasserdicht. Die Hose ist mit einem abnehmbaren Nierenschutz versehen, an dem
sich die breiten Hosenträger befinden. Soweit zu den technischen Eigenschaften.
Der erste Eindruck beim Anziehen fiel sehr gut aus. Die Jacke lässt sich
durch den Gummizug in der Taille optimal auf die eigene Bauchweite einstellen
und sitzt so schön eng, ohne zu dick aufzutragen. Trotz der Fütterung bietet
sie alle nur denkbaren Bewegungsfreiheiten und schränkt so in keinster Weise
beim aktiven Schießen ein. Die Hose sitzt ebenso angenehm am Körper und der
erhöhte Nierenschutz mit den Hosenträgern tun ihr übriges zu dem tollen
Tragegefühl bei. Das wichtigste jedoch was sofort auffiel ist, dass das Outfit extrem
warm ist. Bei den warmen Temperaturen die wir in diesem Herbst und Winter
hatten, reichte eine leichte Sportleggins aus Polyester an den Beinen für eine
bessere Feuchtigkeitsregulierung komplett aus, um stets warm und trocken zu
bleiben. Unter die Jacke zog ich ein eng anliegendes Langarmshirt sowie eine
dünne Fleecejacke und blieb bei Temperaturen zwischen 13°C und 3 °C grad immer
warm. Als Anmerkung ist zu sagen, dass ich wohl zu der Sorte Mensch gehöre, die
eher friert, als das ihnen zu warm ist. Als die Temperaturen nach Weihnachten
diesen Jahres dann endlich auf -5° C sanken, und zudem ein starker Ostwind die
Temperaturen auf gefühlte -15° C fallen ließ, machten sich die Jacke und die
Hose mehr als einmal bezahlt. Kombiniert mit einer Fleece-Jogginghose und einer
dünnen unterzieh Steppjacke fror ich bis auf meine Füße nicht ein einziges Mal
auf dem Stand. Bei dem starken und kalten Wind war die Kapuze mit dem breiten
Kragenstück Goldwert und auch der Kopf blieb so immer warm und geschützt. Davor
hatte ich diese abmontiert, da ich eine Kapuze meistens als störend empfinde,
wenn man diese nicht braucht, nun war ich jedoch froh diese im Rucksack mit
dabei zu haben.
Die Armbündchen der Jacke lassen sich mit einen Klettverschluss
verschließen, der auch wirklich hält und nicht ständig aufgeht. Auch befinden
sich in den Ärmeln so genannte Windbündchen, welche mit einem Daumenloch
versehen sind und über die halbe Hand gezogen werden können. Meist reichen
diese schon aus um die Hände ausreichend vor kaltem Wind zu schützen. Bei
wirklich kaltem Wetter wenn Handschuhe von Nöten sind, verhindern sie
erfolgreich das Eindringen von Wind und lassen den Handschuh und die Jacke
nahezu miteinander verschmelzen. Die fehlenden Einschubtaschen an der Jacke
vermisste ich zwar am Anfang etwas, fand aber schnell heraus, dass durch diese
die meisten Jacken an dieser Stelle sehr dick auftragen und einen flüssigen
Anschlag verhindern können. Die Taschen reichten für meinen Geschmack
vollkommen, auch wenn ich mir eine Halterung für Munition in beiden Taschen
gewünscht hätte. Auch die Hose hielt was sie versprach. Gerade beim Sitzen wenn
sich die Jacke etwas hochschiebt und der Nierenbereich frei liegt ist so ein
hochgezogener Nierenschutz unabdingbar. Die Hose ist extrem warm und wirklich
nur für die Drückjagd als Standschütze gedacht. Zum Durchgehen oder für eine
Nachsuche wenn es gilt mehrere Kilometer zu laufen ist diese einfach zu warm,
wie ich feststellen durfte. Dafür ist sie aber auch nicht konzipiert und für
diesen Einsatzbereich gibt es auch wieder spezielle Hosen.
Das neue Warn/Tarnmuster Flaming Blaze ist das Equipt Tarnmuster nur in
leuchtendem Orange. Der grelle Farbton lässt einen auch auf weite Entfernung
für andere Jäger sichtbar bleiben und das Wild tut sich schwer den Jäger als
solchen zu erkennen. Auf einer Jagd sagte ein Jäger zu mir, dass ihm ganz
schwindelig würde, wenn er länger auf meine Jacke schaute. Natürlich war dies
mehr Spaß als Ernst, doch stimmt es wirklich das auch das menschliche Auge
Schwierigkeiten hat das Pixelmuster zu fokussieren und so die richtige
Entfernung einzuschätzen. Dadurch tritt eine gewisse Unsicherheit des Auges
ein. Versuchen Sie es selbst. Das Schalenwild nimmt bekanntlich die Farbe
Orange nicht als solche war und die Konturen werden so sehr gut aufgerissen.
Das gleiche gilt natürlich auch für das Tarnmuster Equipt, welches allerdings
in Grün-, Grau- und Brauntönen gehalten ist.
Als Resümee ist zu sagen: Kombination der Recon Arctic Jacke mit der
Recon Latzhose ist mein ständiger Begleiter auf jeder Drückjagd geworden. Das
lästige einpacken von diversen Schichtpullovern oder Jacken entfällt. Die Jacke
bietet die Bewegungsfreiheit und Ausstattung welche bei einer Drückjagd von
Nöten ist. Sie ist wind- und wasserdicht und ich kann sagen, dass ich über den
gesamten Testzeitraum nicht einmal in diesem Outfit gefroren habe und das ist
bis auf meine Füße nicht übertrieben. Für Minusgrade empfehle ich noch eine
Fleecejacke mehr, allerdings habe ich jetzt nicht mehr das Gefühl mich nach der
X. Lage nur noch bedingt bewegen zu können oder zu frieren, wie es bei anderen
Jacken der Fall war. Den Einsatz der Jacke und der Hose ab 15° C würde ich
allerdings nur bedingt empfehlen da es dann wahrscheinlich wirklich zu warm
wird. Für wärmere Tage gibt es noch andere Modelle der Recon Reihe.
Das
Tarnmuster finde ich persönlich sehr gelungen, auch wenn es etwas
gewöhnungsbedürftig ist, aber es funktioniert und wie bei so vielen Dingen, gibt
der Erfolg einem Recht. Viele Fragen auch, ob die Jacke oder Hose lautlos sei,
dazu kann ich sagen, lautlos ist kaum ein technisches Kleidungsstück mit
Membran jedoch ist der gebürstete Stoff so leise das es auch bei der Jagd an
der Kirrung nicht stört. Hier ist Deerhunter wieder ein Outfit gelungen welches
in der Ausstattung und seiner Funktion absolut zu empfehlen ist. Die
Unverbindliche Preisempfehlung für die Recon Arctic Jacke Flaming Blaze liegt
bei 309,00 € und für die Hose bei 259,90 €. Beides ist aber in diversen Shops
für deutlich weniger zu haben. Ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis wie ich
finde. Natürlich bieten auch andere Hersteller ähnliche Jacken und Hosen an, aber
ich bin absolut zufrieden mit dieser
Kombi und freue mich jetzt schon auf die nächste hoffentlich kalte aber warme
Drückjagdsaison.
Kommentare
Sehr anschaulicher Bericht, habe mich ja schon lange auf den Test der Jacke gefreut, da ich sie schon ein Weile im Visier habe. Dank euch und dem Testbericht wird sie mich wohl dieses Jahr zu den Drückjagden begleiten!
Das freut uns das dir der Bericht gefallen hat! Hoffentlich kannst du unsere Erfahrungen bestätigen. Wir sind auf deine Meinung gespannt! Grüße Jagd-Team Nordschleswig
Hast du evt noch eine Empfehlung was die Größe betrifft? Wie groß bist du? Hast du XL gekauft. Danke für kurze Info